"Musikbox": Endlich ein Proberaum für Musikverein Meißenheim
Das jahrelange Warten hat endlich ein Ende: Am Donnerstagabend wurde die »Musikbox« auf dem Foyer der Festhalle Meißenheim seiner Bestimmung übergeben.
Donnerstagabend vielen in Meißenheim über die Lippen. Vor allem bei denjenigen, die bei der Einweihung der »Musikbox« dabei waren. Einige der Gäste gingen noch in die Schule nebenan, als schon die Diskussion um den neuen Proberaum für den Musikverein Meißenheim geführt wurde.
Bereits 1963 sei der Wunsch eines neuen Probelokals für die Musiker Thema gewesen, so Bürgermeister Alexander Schröder. Es sei immer ein Hin und Her gewesen, lange war man sich nicht sicher, was die richtige Lösung für die Musiker sei. Der Proberaum, der sich einst unter der Halle befand, ist mit der Zeit feucht geworden, konnte dann auch nicht mehr genutzt werden. Es kam somit zum Umzug auf die Tribüne der Festhalle. Die Folge: Durch Überschneidung mit anderen Vereinen wurde es auch dort problematisch.
Gemeinsam gingen letztlich Gemeinde und Musikvorstand erneut auf Suche. 2009 und 2010 verschafften sich Bezirksbeirat und Gemeinderat ein Bild von der Situation. Die Stippvisite vor Ort trug langsam Früchte. »Als wir zurück waren, war es dann relativ schnell klar, da muss sich was tun, da müssen wir was machen«, so Schröder rückblickend auf den langen Prozess.
Der Beschluss war dann auch relativ schnell gefasst. Aber die Umsetzung sei problematisch gewesen. Nach und nach wurden sämtliche Möglichkeiten abgeklappert. Konkrete Planungen anzugehen beschloss letztlich der Gemeinderat im Juni 2012. Drei Varianten – VIP-Lounge, Klangraum und Musikbox – wurden damals von Architekt Frieder Gässler vorgestellt. Die Idee, oberhalb des Foyers der Meißenheimer Festhalle eine Box drauf zu setzen, fand letztlich die Mehrheit in den Gremien.
Fast wie ein Tonstudio
Im Mai 2015 kam die Baugenehmigung, im Juni wurde mit dem Bau begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im Herbst 2016. Zwischendurch seien immer wieder Diskussionen aufgeflammt, beispielsweise dass der Raum zu klein sei. Dem sei aber so nicht gewesen, versicherte Schröder nach Rücksprache mit Architekt und Musikvorstand. »Es passt und funktioniert.« Was nun entstanden ist, sei sehr gut, sagte Schröder. Selbst wenn alle Musiker proben, habe der neue Raum fast schon Tonstudio-Qualität, was auch Dirigent Thomas Huber so sah.
Anfangs plante man mit Kosten um die 130 000 bis 150 000 Euro. Hinzu kam dann jedoch die Fassade, die Glasbausteine wurden entfernt und Brandschutz war unabdingbar, um überhaupt die Baugenehmigung zu bekommen. Die Gesamtkosten für die »Musikbox« belaufen sich nun auf 210 000 Euro. Weiter rang sich der Gemeinderat durch, auch das Foyer darunter herauszuputzen. Es entstand ein freundlich, heller Raum mit Beamer an der Decke und einer Schallschutzdecke, damit der Raum auch für Veranstaltungen wie Hauptversammlungen genutzt werden kann. Machte unterm Strich weitere 90 000 Euro.
Frieder Gässler erinnerte abschließend daran, dass man das Ganze auch als kleines Jubiläum sehen kann, denn 25 Jahre mussten die Musiker auf den neuen Proberaum warten. Zugleich überreichte er ein Schild, das am Aufgang zum Probelokal installiert werden soll, damit künftig jeder weiß, wo der Musikverein jetzt zu Hause ist.