Nachbarschaftshilfe Friesenheim durch dringend Helfer
Die vor 28 Jahren gegründete Nachbarschaftshilfe Friesenheim kann als Erfolgsmodell bezeichnet werden. Über 185 000 Stunden leistete das Team in all den Jahren. Allein im vergangenen Jahr waren die Helferinnen und Helfer 8920 Stunden im Einsatz.
Einsatzleiterin Sabine Junker berichtete in der Hauptversammlung am Mittwoch, dass die Hilfe der Einrichtung einmal mehr rege in Anspruch genommen wurde. 110 Hilfesuchende, davon 13 Demenzkranke, wurden zuletzt von Junker und ihrem 66 Helfer umfassenden Team betreut. Die neun ausgeschiedenen Helfer konnten durch 13 Neuzugänge zwar mehr als kompensiert werden, dennoch unterstrich Junker im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger, dass die Nachbarschaftshilfe dringend auf weitere Helfer angewiesen sei. Gerne dürfen es auch Männer sein. Derzeit sind fünf Männer im Team aktiv.
Ansinnen abgewehrt
Die örtlichen Einsatzschwerpunkte richteten sich überwiegend nach den Größen der Ortsteile. Mit 61 Einsatzorten führte Friesenheim deutlich vor Oberschopfheim (19), Oberweier (16), Schuttern (7) und Heiligenzell (6). Neben den zahlreichen Hilfsdiensten kamen aber auch Fortbildungen und gesellige Veranstaltungen bis hin zu Ausflügen nicht zu kurz. Fester Bestandteil war zudem der Austausch mit benachbarten Hilfseinrichtungen.
Entgegen der ursprünglichen Haushaltsplanungen konnte Kassiererin Irene Zimmer einen positiven Kassenabschluss vermelden. Über Plan liegende Einsatzstunden und Spendeneingänge sorgten für das Plus im Zahlenwerk. Neben der internen Kassenprüfung bescheinigte die Treuhandstelle des Diakonischen Werks der evangelischen Kirche eine tadellose Kassenführung.
Erfolgreich gewehrt hatte sich die Nachbarschaftshilfe laut Vorsitzendem Eugen Götz gegen eine Entscheidung der Berufsgenossenschaft Gesundheit und Wohlfahrtspflege. Dort war man der Ansicht, die Helfertätigkeit würde eine selbständige Tätigkeit darstellen, was mit erheblichen Mehrkosten für jeden Helfer verbunden gewesen wäre. Zur Klärung musste ein Anwalt in Anspruch genommen werden. Formulierungen für eine neue Satzung gaben keinen Anlass zur Diskussion. Zur Abstimmung fehlte die Anwesenheit von mindestens der Hälfte der derzeit 180 Mitglieder. Es folgt eine außerordentliche Versammlung.
Bei den Neuwahlen wurde der Posten des zweiten Vorsitzenden mit Gerold Hertweck neu besetzt. Vorgänger Roland Munz hatte das Amt im Vorjahr vorübergehend übernommen und bleibt dem Vorstand als Beisitzer erhalten. Den Vorsitz hat weiterhin Eugen Götz, der dem Verein nun seit seiner Gründung vorsteht. Er sieht die Ausrichtung des Vereins auch weiterhin in der ideellen Hilfe und nicht im kommerziellen Wirken. Für zehn Jahre aktive Helferschaft zeichnete er Anita Huck, Astrid Lögler und Anneliese Vogt sowie Gerhard Althauser für 20 Jahre Vorstand aus. »Nachbarschaft und Hilfe werden hier gelebt«, so der Dank der stellvertretenden Bürgermeisterin Charlotte Schubnell an den Verein. Sie zeigte sich angesichts der geleisteten Stunden überaus beeindruckt.