Die Bude war buchstäblich wieder voll bei der mittlerweile 36. Auflage des Si-Ki-Fa-Balls am Freitag im Josefshaus in Heiligenzell. Der närrisch-bunte Abend hatte viele Facetten, was auch dem Umstand des Mottos geschuldet war: »Fred Feuerstein & Friends«. Und Freunde unterschiedlichster Art hatte Feuerstein offensichtlich viele. Sogar das Kaiserpaar höchstpersönlich kam noch einmal in Heiligenzell vorbei. Doch diesmal schlüpften zwei waschechte Fasnachtler in die Rolle von Heinrich und Kunigunde. Werner Kohler und Cordula Müller warfen noch einmal einen Blick zurück auf die 1000-Jahrfeier von Friesenheim und Heiligenzell und meinten, man könnte ruhig öfters gemeinsam feiern. So fragte sich Cordula Müller, warum man 2018 wieder etwas machen soll. »1002 wäre doch auch eine tolle Zahl?!« Zum Ohrwurm wurde spontan das Lied »Friesenheim und Heiligenzell. Heiligenzell und Friesenheim«. 

Den Auftakt macht Fabienne Jox mit »Ein Mann für Amore«. Danach ging es in die weite Welt hinaus. Andrea und Eike Bergner holten die große Welt tänzerisch auf die kleine Josefshaus-Bühne. Die Schwächen von Hausfrauen zeigten Jessica Reichenbach, Sylke Reichenbach und Nicola Schneider auf. Die Tanzperformance von »Dancing Diamonds« war ein echter Hingucker. Eine Mischung aus »Flintstone«, dem Thema des Abends, und dem »Black Forest Jive«, der extra von Ralf Kiefer aus Friesenheim für die 1000-Jahrfeier geschrieben hat, sorgte für Aufmerksamkeit.

Stramme Waden

Was zum Gucken gab es auch beim Männerballett unter der Leitung von Daniela Pabst-Geppert – zum letzten Mal. Sie hört nach 22 Jahren auf. Aber mit den tanzenden Männerwaden auf der Bühne wird es dennoch weitergehen, versprachen die Moderatoren Berthold Geppert und Michael Kopf. Was fürs Auge und zum Staunen gab es auch bei Jan Flaiths Show. Der Diabolo-Künstler aus Heiligenzell begeisterte auch in diesem Jahr die närrischen Gäste mit seinen Diabolos.
Was wäre Heiligenzell ohne sein Büttenreden? Die gab es wieder zuhauf. Nicht nur das Kaiserpaar, auch Daniela Pabst-Geppert und Nicola Schneider glossierten wieder so manchen Schabernack im Ort, aber auch die Nachbarorte bekamen ihr Fett ab. Beispielsweise Oberschopfheim mit seinen fehlenden Sternsingern. Darüber hielt übrigens auch das Kaiserpaar Gericht und zu guter Letzt auch noch Klaus Wisner und Axel Reinbold, zwei Profis in Sachen Büttenreden. Als »Straßenfeger« untermauerten sie erneut ihr Können im Witze erzählen sowie die hohe Kunst des Reimeschmiedens. 

Einen ganz speziellen Blick ins Wohnzimmer von Fred Feuerstein gewährte die Frauengruppe des Kirchenchors. Dabei drehte sich alles um eine Schwangerschaft, die Fred überhaupt nicht passte. Es kam zum Duell mit dem werdenden Vater. Für die Schunkelrunden zwischendurch sorgte wie gewohnte die Heiligenzeller Dorfmusikanten. Im Anschluss an das bis kurz nach Mitternacht dauernde Bühnenprogramm war Livemusik mit der Band »Party-Sound« angesagt.