Friesenheim - Oberweier

Oberweier - Dorlisheim: Diese Freundschaft lebt

Wolfgang Schätzle
Lesezeit 5 Minuten
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28. Januar 2017
Gemütlich und locker geht es bei Veranstaltungen in Dorlisheim zu. Das gefällt den Gästen aus Oberweier.

Gemütlich und locker geht es bei Veranstaltungen in Dorlisheim zu. Das gefällt den Gästen aus Oberweier. ©Wolfgang Schätzle

Die Partnerschaft zwischen Dorlisheim und Oberweier steht mittlerweile auf mehren Säulen. Schulen und Senioren arbeiten bestens zusammen. Sportlich und vor allem kirchlich soll die Freundschaft nun weiter gefestigt werden.

Seit 2014 ist es offiziell: Oberweier in Baden und Dorlisheim im Elsass unterzeichneten die Gemeindepartnerschaft. Schon zuvor gab es rege Kontakte, den lebendigsten sicher zwischen den Schulen. Hat sich seit der besiegelten Jumelage etwas geändert? Der Lahrer Anzeiger hat auf beiden Seiten des Rheins nach Antworten gesucht.

Bei der ersten Teilnahme Oberweiers am Mirabellenfest in Dorlisheim waren die Geigers schon dabei. Im vergangenen Jahr machten sie auch bei einem Fackellauf in der Partnergemeinde im Elsass mit. Der jüngste Tanztee im Espace Pluriel in Dorlisheim war für die Geigers allerdings eine Premiere. »Ich finde es super. Es herrscht hier eine lockere Atmosphäre als bei uns«, schwärmte Alfons Geiger. Er liebt den Dialekt drüben und findet, dass Elsässer keine Franzosen seien, aber auch keine Deutschen. »Das ist ein eigenes Volk«, lacht er. 

Der Austausch unter den Senioren funktioniert prächtig, findet nicht nur Josef Burg, der lange an der Spitze des Seriorenwerks in Oberweier stand, sondern auch Gilbert Roth, der Bürgermeister der Partnergemeinde. Er wolle jetzt noch mehr in die Vereine reingehen, kündigt Roth an, wie etwa den Fußballverein. Ein weiteres Ziel sei die Zusammenarbeit auf kirchlicher Ebene. »Mit der evangelischen und katholischen Kirche wollen wir ein großes Essen machen. Und da sollen auch die Deutschen dazu.« Hintergrund ist »500 Jahre Martin Luther«. Dorlisheim sei früher eher evangelisc. Vor allem die Weinberge seien fest in protestantischer Hand. Der einzige Katholik unter den Winzern ist Roths Stellvertreter Francis Backert. Heute halten sich Protestanten und Katholiken in etwa die Waage. 

»Sehr schön«

Oberweiers Ortsvorsteher Richard Haas macht drauf aufmerksam, dass bereits erste Kontakte zwischen den Kirchen in Dorlisheim und der Sankt-Michael-Gemeinde geknüpft worden seien – auf Chorebene. Ende November sei die Dorlisheimer Sänger in Oberweier gewesen. »Das war sehr schön«, erinnert sich Francine Walter an den gemeinsamen Auftritt in der Sankt-Michel-Kirche. In diesem Jahr wird Oberweiers Kirchenchor bei der Kirmes, der von der Pfarrei am 2. Juli organisiert wird, in Dorlisheim dabei sein. 

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Auch ihr Mann Raymond Walter und Erie Monsch sind vom Oberweierer Kirchenchor begeistert. Sicherlich sei dies erst der Beginn vieler weiterer gemeinsamer Aktionen und Veranstaltungen, sind sich die drei Dorlisheimer sicher, die sich schon auf die nächste Begegnung auf kirchlicher Ebene freuen. Unabhängig davon sind die beiden Kirchen in Dorlisheim, das am französischen Jakobsweg liegen, auch so mal einen Besuch wert. In der katholischen Kirche St. Lorenz an der Avenue du Général Gaulle gab erst im Juli 2016 erstmals der Männergesangverein »Harmonie« Oberweier ein Konzert (wir berichteten). Roth hoffte schon damals, dass das erste Mal der Beginn einer großen Reihe an Konzerten sei und bekräftigte das beim Tanztee am Sonntag. Nicht weit von der Sankt-Lorenz-Kirche entfernt steht an der Rue de L›Eglise die romanische evangelische Kirche aus dem 12. Jahrhundert.

Francine und Raymond Walter sind aber nicht nur für kirchliche Kontakte offen. So sind die beiden Dorlisheimer gerne Gast beim »Elsässischen Abend« in der Waldmattenhalle in Oberweier, erzählen sie. Zum einen, um dort mit ihren Freunden aus Oberweier zu feiern und natürlich auch, weil der Flammenkuchen an diesem Abend von Elsässern (der »Groupe folklorique Arts et Loisirs Dorlisheim-Molsheim et Envirous«) schmackhaft zubereitet werde. Ein Abend, der die Freundschaft voranbringt. Und plötzlich kam Francis Walter unvermittelt noch ein Lob für den Lahrer Anzeiger über die Lippen. Sie finde es gut, dass junge Leute aus Dorlisheim in diesem Medium eine Plattform bekommen. Der Lahrer Anzeiger hatte im Oktober zur Weinernte ein Porträt der Winzertochter Lydie Backert veröffentlicht. 

Abgesehen davon laufe es sehr gut mit der Partnerschaft, meint die frühere Rektorin der Oberweierer Grundschule, Annerose Lauer, die sich seit ihrer Pensionierung verstärkt im Seniorenwerk engagiert. Ob in den Schulen, bei den Senioren oder auf privater Ebene. Sie lobt, »wie toll« Bürgermeister und Ortsvorsteher miteinander können. Lauer zeigte sich begeistert, dass wieder so viele Senioren zum Tanztee nach Dorlisheim gekommen waren. Im Oktober sind wieder die Dorlisheimer Senioren zu Gast beim Herbstfest in der Waldmattenhalle. Dass klappe mittlerweile hervorragend. Auch einige Friesenheimer sind mit ins Espace Pluriel gekommen. Das sei gut so, denn im Oktober wenn die Dorlisheimer kommen sind auch immer Friesenheims Senioren eingeladen.

»Unvergesslicher Tag«

Übrigens beim Tanztee waren nicht nur Oberweierer und Friesenheimer vor Ort, auch Ottenheimer, allerdings in einer ganz anderen »Rolle«. Sie gehörten zu den Unterhaltern. Das Seniorenorchester des Akkordeon-Clubs spielte auf. Das französische Gegenstück war »Musik-Dominik«, der sichtlich seinen Spaß mit den Gästen von der anderen Rheinseite hatte. »Hier wird richtig Partnerschaft gelebt«, so der überaus temperamentvolle DJ. Es sei ein herrlicher Nachmittag gewesen, meine Martin Abler vom Seniorenwerk und Richard Haas brachte es abschließend auf den Punkt: »Wir haben einen unvergesslichen Tag erlebt. Und ich glaube, es wird nicht der letzte sein.«

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