"Odner Fasent" 2017 steht auf der Kippe
Steht die Fasent im größten Schwanauer Ortsteil endgültig auf der Kippe? Nach jetzigem Stand sollen Veranstaltungen wie der Rosenmontagsumzug auch 2017 stattfinden. Sicher fest steht das aber aus mehreren Gründen noch längst nicht.
Ursprünglich sollten beim Infonachmittag der Fasentzunft Ottenheim am Samstag im »Bäse« ganz andere Themen auf der Tagesordnung stehen. Da die Resonanz aber überschaubar war, blieb Zeit für die Besprechung grundlegender Dinge. Wie ist es um die örtliche Fasent und deren Zukunft bestellt, lautete eine Fragen.
Nüchtern betrachtet, musste diese Form der Brauchtumspflege jüngst wieder einen empfindlichen Nackenschlag hinnehmen. Stand jetzt deutet alles darauf hin, dass die Guggemusik Riäd Schlurgi zumindest in den kommenden beiden Jahren keinen »Schlurgiball« ausrichten wird. Der Schritt hat mehrere Gründe, unter anderem spielen Auflagen seitens der Gemeinde eine Rolle. Die Schlurgi sind ein fester Bestandteil der »Odner Fasent«. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit der Fasentzunft am »Schmutzigen«. »Vorgesehen ist von 17 bis 19 Uhr eine Kinder-Hemdglunkerparty. Im Anschluss soll der von den Schlurgi begleitete Hemdglunkerumzug stattfinden. Danach spielen die Guggemusiker noch bei uns«, sagt Gaby Schlecht, Oberzunftmeisterin der Fasentzunft. Wie gesagt: Endgültig in Stein gehauen ist nichts.
»Viele Unwägbarkeiten«
Mit Fragezeichen ist auch der Rosenmontagsumzug versehen. Im Ort kursieren wilde Gerüchte. »Geht es nach uns, findet der Umzug statt, zumal bereits jetzt viele Anmeldungen vorliegen. Es stehen aber noch viele Unwägbarkeiten im Raum, die wir nicht oder kaum beeinflussen können«, so Schlecht auf Nachfrage des Lahrer Anzeigers. Dazu zählt etwa der Zeitpunkt zur Fortsetzung der Arbeiten an der Ottenheimer Ortsmitte Die Umzugsstrecke verläuft durch den Ortskern, 2016 konnte eine Terminkollision erst recht spät vermieden werden.
Weitere Problemfelder sind organisatorischer Art, beschäftigen die Zunft seit Jahren. Gesucht werden dringend Kassierer vor dem Umzug. »Uns fehlen die personellen Ressourcen, um an sämtlichen neuralgischen Punkten präsent zu sein«, wiederholt Schlecht Punkte, die sie das gesamte Jahr über immer wieder ins öffentliche Gedächtnis zu rufen versucht. Die Folge: Allein an Eintrittsgeldern gehen der Zunft wichtige Einnahmen verloren. In dem Kontext fühlt sich die Zunft auch von Bevölkerung und anderen Vereinen im Stich gelassen. Die Mitglieder wollen nicht mehr allzu stark in die bekannten Details einsteigen. Der über Jahre angestaute Frust ist jedoch unüberhörbar. »Einerseits heißt es zur Fasent ›Macht mal was‹ mit dem Umzug. Wenn wir dann aber um Unterstützung bitten, kommt nichts zurück. Das drückt dann doch deutliches Interesse aus. Konsumieren ja, selbst dafür etwas tun, nein«, lautet eine kritische Stimme. Lange geht es in diesem Stil nicht mehr weiter, so die Mitglieder, notfalls falle der Umzug eben flach. Gaby Schlecht kann den Frust verstehen. »Mir würde es im Herzen weh tun, wenn wir den Umzug aus diesen Gründen absagen müssten. Denn damit würde dann auch die Fasent in Ottenheim wohl endgültig aussterben«, sagt sie ernüchtert