Offizieller Auftakt für Umbau des Kanadarings in Lahr
Das Quartier um den Kanadaring bekommt in den nächsten Jahren ein neues Gesicht. Der Anfang ist nun gemacht: Gestern Mittag fiel mit dem symbolischen Spatenstich der Startschuss für die Neubebauung am Quartiersplatz.
Schon seit Ende September machen sich die Bagger auf dem Gelände des neuen Quartiersplatzes im Quartier Kanadaring zu schaffen. Gestern Mittag nun lud der Investor, die DBA Deutsche Bauwert AG, zum symbolischen Spatenstich ein, um sozusagen »nachträglich« den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten zu geben. Damit beginnt eine umfassende Neugestaltung des größten zusammenhängenden Wohnquartiers der Stadt. Der Kanadaring soll in den kommenden Jahren ein ganz neues Gesicht erhalten.
»Wie ein städtebaulicher Solitär«
Dort, wo jetzt gebaut wird, standen früher das Bürgerzentrum »K 2« und die Häuser Kanadaring 4 und 24. Mit deren Abriss wurde im September begonnen. Die geplante Neubebauung orientiert sich am Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs für das Quartier, den die Stadt Lahr 2013 ausgelobt hatte. Die Gebäude sollen laut Angaben des Investors »wie ein städtebaulicher Solitär in der Gesamtstruktur wirken und einen baulichen Mittelpunkt bilden«.
Entstehen sollen nun vier Neubau-Mehrfamilienhäuser, die zusammen einen geometrischen Block bilden sollen, mit einem intimen, ruhig gestalteten Innengarten. Auch ein Café mit Bäckerei sind geplant. Die Wohnungen sollen hochwertig ausgestattet sein – mit Fußbodenheizung, Parkett, bodentiefen Fenstern mit Dreifachverglasung und eigenem Balkon, Terrasse oder Loggia.
Generalmietvertrag über zehn Jahre
Mit der Städtischen Wohnbaugesellschaft hat der Investor einen Generalmietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Dieser Vertrag beinhaltet das beidseitige Optionsrecht auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre. Die Wohnbaugesellschaft muss also Miete an die DBA zahlen, übernimmt dafür aber die Verwaltung und die Mietverwaltung.
Mieten sollen bezahlbar bleiben
Überwiegend sollen Zwei-Zimmer-Wohnungen gebaut werden. Damit will man auch dem demografischen Wandel Rechnung tragen. Die Mieten sollen bezahlbar bleiben, bekräftigte, DBA-Vorstandsvorsitzender Uwe Birk.
»Magisches Wort«
Kanadaring – das sei in Lahr ein geradezu »magisches Wort«, so OB Wolfgang G. Müller bei der kleinen Feierstunde. Mit ihm verbinden sich Erinnerungen an eine erfolgreiche Zeit. Doch mit dem Abzug der kanadischen Streitkräfte habe für Lahr eine schwierige Zeit der Veränderungen begonnen. Doch die Stadt habe den Wunsch zu zeigen, was in ihr steckt, und den Willen, sich weiterzuentwickeln. Dafür soll die Umgestaltung des Kanadarings ein Beispiel sein, so Müller: »Hier darf man nich mit halber Kraft ran.«
Mitte 2017 soll der Rohbau stehen, so DBA-Chef Uwe Birk. Bis zur Landesgartenschau soll der Quartiersplatz fertig sein – und das, so Birk, werde man auch schaffen.
Der neue Quartiersplatz: Zahlen und Fakten
▸ Grundstücksgröße: rund 6100 Quadratmeter.
▸ Entwurf: Architekturbüro GJL Architekten BDA, Karlsruhe
▸ Zahl der Wohneinheiten: 133, verteilt auf vier neue Mehrfamilienhäuser.
▸ Zahl der Parkplätze: 155 – größtenteils in einer Tiefgarage. Auch Parkplätze mit E-Ladestation sind geplant.
▸ Wohnfläche: insgesamt rund 7500 Quadratmeter. Geplant sind Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Laut Uwe Birk, Vorstandsvorsitzender der DBA Deutsche Bauwert AG, sollen knapp 80 Prozent der Wohneinheiten Zwei-Zimmer-Wohnungen (Größe: 38 bis 55 Quadratmeter) werden. Die Vier-Zimmer-Wohnungen sind bis 113 Quadratmeter groß.
▸ Energiekosten: Die Anlage entspricht dem »KfW 55«-Standard. Die Heizlast beträgt 560 000 Kilowattstunden pro Jahr – entspricht Heizungs- und Warmwasserkosten von rund 27 000 Euro. Je Quadratmeter Wohnfläche ergeben sich Kosten von 30 Cent.
▸ Voraussichtliche Durchschnitts-Miete: rund 9 Euro je Quadratmeter.
▸ Geplante Fertigstellung: Frühjahr 2018.