"Oschwald-Singers" Oberschopfheim: Heute letzter Auftritt
Nach 30 Jahren treten die »Oschwald-Singers« heute, Samstag, zum letzten Mal auf. Nach der Vorstellung beim »Närrischen Dorfowe« in Oberschopfheim ist Schluss.
30 Jahre waren die »Oschwald-Singers« fester Bestandteil im Programm des »Närrischen Dorfowe« der Stänglihocker Oberschopfheim. Mit spitzfindigen Texten zu altbekannten Melodien nahmen sie über drei Jahrzehnte das Dorfleben singend aufs Korn. Ihre Beiträge galten stets als einer der Höhepunkte. Doch heute Abend soll Schluss sein, wie sie bereits im Vorfeld bekannt gaben.
Beim ersten Auftritt vor genau 30 Jahren war der närrische Abend am Fasentsamstag noch eine Kooperationsveranstaltung zwischen Sportverein und Narrenzunft. Erst im Folgejahr übernahm die Narrenzunft die alleinige Regie. Da die drei Oschwald-Brüder Alois, Christian und Markus nicht nur Talent beim Fußball zeigten, sondern auch die musikalischen Gene von Vater Franz in die Wiege gelegt bekamen, war der Weg vom Sportplatz auf die Narrenbühne nicht allzu weit für das Trio. Sie fanden Gefallen am ersten Auftritt. Im zweiten Jahr verstärkte Bernhard Krämer den Brüderchor mit Stimme und Gitarre. Einige Jahre war auch Axel Gallus mit seinem Akkordeon dabei. Zuletzt stieß Lothar Brodowski zu der lustigen Truppe. Rund zehn Jahre unterstützte der erfahrene DJK-Fasentsnarr die ewig junge Boygroup.
Offene Hintertür
Die Oschwald-Singers erwiesen sich nicht nur als Stimmungsgaranten sondern auch als perfekte Meister der spontanen Improvisation und kurzen Vorbereitung. Frühestens am Dreikönigs-Tag begannen in all den Jahren die Vorbereitungen. »Manchmal ist es zäh gelaufen. Jedoch haben wir einige Male an einem Abend das ganze Programm zusammengestellt«, blickt Alois Oschwald im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger zurück.
Dass die Ära »Oschwald-Singers« heute Abend zu Ende geht, leitete Alois Oschwald in die Wege. Die schwierige alljährliche Themenfindung zieht der Kopf der Truppe als einen der Gründe heran. Doch maßgeblicher dürfte sein weiteres Argument sein: »Das Publikum hat sich verändert. Die Interessenstendenzen der Jugend gehen in eine andere Richtung.« Ist dieser auf Zeit oder von Dauer? »Ein Revival könnte irgendwann einmal kommen«, lässt er eine Hintertür offen.
Daher bieten die »Oschwald-Singers« heute Abend auch einen kleinen Rückblick auf die vergangenen drei Jahrzehnte. Auf der Suche nach den besten Stücken stießen die Sänger auf ein bislang unveröffentlichtes Lied. Es berichtet über die im Dorf legendäre Café-Wirtin Helene Kalt. Es wurde bereits in den Anfangsjahren eingeübt, konnte dann jedoch wegen dem Tod von Helenes Ehemann Willi nicht vorgetragen werden. Nachdem nun auch Helene Kalt schon einige Jahre verstorben ist, möchten die »Oschwald-Singers« ihr mit einer musikalischen Hommage gedenken. Doch auch die Aktualität wird nicht zu kurz kommen. Man darf gespannt sein, was die »Oschwald-Singers« beim »Närrische Dorfowe« zum Abschied in Sachen Kirchturm zu singen haben. Zudem wird mit einer Fotoschau auf ihre Zeit zurückgeblickt.