Ottenheim: Neues Konzept für neue Ortsmitte »steht«
Der »Dauerbrenner« Ortskernsanierung Ottenheim soll endlich auf die Zielgerade biegen. Der Ortschaftsrat empfahl am Dienstag eine neue Planvariante dem Gemeinderat zur weiteren Beratung.
Ende Januar hatte der Schwanauer Gemeinderat zum zweiten Mal die Ausschreibung zur Erneuerung von Fahrbahn und Gehwegen in den Bauabschnitten 1 und 3 im Ortskern Ottenheim aufheben müssen. Zwölf Firmen hatten angefragt, zwei gaben ein Angebot ab. Das einzig »ernsthafte« Angebot lag bei 2,2 Millionen Euro – und damit 650 000 Euro über Kalkulation: für die Gemeinde kein annehmbar Zustand.
Zwei Varianten zur Auswahl
Am Dienstag stellte das Planungsbüro »Faktorgrün« im Ortschaftsrat eine modifizierte Planung vor. Variante eins sieht in Abschnitt eins den ungebundenen Ausbau der Natursteinflächen und die Herstellung der Jägerstraße in Asphalt vor. In Abschnitt drei ist ebenfalls von ungebundener Bauweise beim Naturstein die Rede, die Rathausstraße soll asphaltiert werden. Variante zwei sieht für den ersten Abschnitt ungebundene Bauweise der Natursteinflächen, die teilweise Asphaltierung der Jägerstraße und den Ausbau des »Trommelgässels« mit Betonstein vor. Für Abschnitt drei soll zusätzlich der Bereich hinter der Ortsverwaltung mit Betonstein ausgearbeitet werden. Einsparpotenzial: jeweils rund 500 000 Euro. Planer Roman Knorr verhehlte nicht, dass er Variante zwei bevorzuge. »Die optische Wechselwirkung zwischen beiden Brunnen wäre gegeben, die Ausführung in sich schlüssiger«, begründete er.
Beschränkte Ausschreibung
Manfred Stolz (FWV) wollte wissen, weshalb eine beschränkte Ausschreibung bessere Ergebnisse liefern soll. Die Planungen würden nun konkreter mit Firmen besprochen, entgegnete Knorr. Das sei keine anonyme Angebotsabgabe mehr. Auf Stolz’ Nachfrage, warum man nicht alle drei Abschnitte gleichzeitig ausgeschrieben habe, merkte Bürgermeister Wolfgang Brucker an, dass die Entwicklung so nicht absehbar gewesen sei. Zudem habe die Verwaltung zum Zeitpunkt der Ausschreibung nicht das nötige Geld parat gehabt, um einen solchen Brocken komplett stemmen zu können.
Grundidee erhalten
Ortsvorsteherin Silke Weber brachte eine von Bürgern vorgeschlagene dritte Variante ein, wonach alle Pflasterteile in Beton ausgeführt werden könnten. Knorr lehnte ab: »Die Visualisierung von zwei klaren Plätzen und einer Ortsmitte würde dann nicht mehr wie gewünscht erzeugt.« Weber unterstrich nochmals, dass die Ortsmitte durch das Konzept »Zwei Plätze, eine Mitte« lebe. Davon solle man nicht zugunsten einer möglichst billigen Ausführung abweichen. Man solle sich auf das besinnen, was einst Ausgangspunkt der Überlegungen war, sekundierte Brucker. »Mit einer kompletten Betonausführung würden wir uns keinen guten Dienst erweisen.« Die Varianten seien ein Kompromiss, für den »wir bereit sind, uns von Idealvorstellungen zu verabschieden«.
Mehr Grün im Ortskern
Kuno Hamm (CDU) betonte die Bedeutung des geplanten Mehr an Grün im Ortskern. Nahe der Michaelskirche soll ein weiterer Baum gepflanzt werden, mittels Sitzbank Aufenthaltscharakter entstehen. Dazu soll auf beiden Plätzen die Abgrenzung zur Straße lebendiger werden. Statt Pollern sind bewegliche Kübel geplant. Das Ganze wird rund 26 000 Euro mehr kosten.
Am Ende hieß es 7:2 für Variante zwei. Der Gemeinderat soll am 20. Februar entscheiden.