Reinhold Meyer bekommt Franz-Reß-Preis
Reinhold Meyer heißt der neue Franz-Reß-Preisträger. Die Auszeichnung wird einmal im Jahr vom Förderkreis der Werkreal- und Realschule Friesenheim an eine überaus engagierte Person vergeben.
Er wird doch nicht?! Erinnernd an den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der 2008 bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises seine Auszeichnung ablehnte, konnte durchaus dieser Eindruck entstehen. Doch Reinhold Meyer änderte das legendäre Zitat etwas ab: »Aber ich möchte auch ganz offen sagen: Ich nehme diesen Preis an.« Er redete natürlich nicht vom Deutschen Filmpreis, sondern vom Franz-Reß-Preis, der am Dienstagabend in der Werkreal- und Realschule Friesenheim vergeben wurde. Er sei unheimlich stolz in die Reihe der bisherigen Preisträger des Franz-Reß-Preises aufgenommen zu werden. Er wolle nicht alle aufzählen, hob jedoch Astrid Ehret, Oskar Kopf und Günter Behre besonders hervor.
Der Franz-Reß-Preis wird jährlich vom Förderkreis der Schule vergeben in Erinnerung an Franz Reß, dessen Leben von der Überzeugung geprägt war, dass ehrenamtliche Tätigkeit eine Selbstverständlichkeit sei. Reß sei Ansprechpartner und Nothelfer gewesen, so Förderkreis-Geschäftsführer Alexander Schorpp. Dies gelte auch für Meyer, der seit 36 Jahren unermüdlich an derselben Schule unterrichtet und ein würdiger Preisträger sei.
»Ohne Wenn und Aber«
Seit mehr als 25 Jahren wird Meyer an der Schule mit dem Thema EDV in Verbindung gebracht. Er hat sämtliche Rechnergenerationen erlebt und begleitet. »Gab es für Ansprüche der Schule ungenügende Programme, dann haben Sie halt kurzerhand eigene geschrieben«, so Förderkreis-Vorsitzende Charlotte Schubnell an den Preisträger gerichtet. Im kompletten Technikbereich habe er Netzwerkkabel verlegt und in stundenlanger Kleinarbeit EDV-Dosen angeschlossen. »Es geht sogar das Gerücht um, dass Sie, lieber Herr Meyer, nächtens und am Wochenende diese intensiven Arbeiten ausführten – das geparkte Wohnmobil auf dem Lehrer-Parkplatz zeugte davon.«
Aber die Auszeichnung erhielt Meyer nicht nur wegen seiner technischen Seite. Schon vor 20 Jahren praktizierte er fächerübergreifendes Arbeiten im Rahmen der »Förderung besonders begabter Schüler«, er arbeitete an Festschriften mit, war maßgeblich am Entstehen des Schullogos beteiligt, war jahrelang Verbindungslehrer und vieles mehr. »Du gehörst zu den Menschen, die herausstechen aus dem Normalen«, sagte Schulleiter Hans Lögler zu Meyer. Der Geehrte übernehme Aufgaben und trage Verantwortung ohne Wenn und Aber.
Umrahmt wurde die Auszeichnung von der Schulband »R.A.D.« (Relax Another Day), worüber sich Lögler besonders freute, nachdem die Band vor Monaten regelrecht durch einen Wasserschaden im Übungsraum mächtig gebeutelt worden ist. Derzeit probt die Band im alten Musikraum.
Informiert
Unterstützung
Die Verleihung des Franz-Reß-Preises nutzte Schulleiter Hans Lögler dazu, dem Förderkreis nicht nur den Dank für die Vergabe des Preises, sondern auch für die Unterstützung über das gesamte Jahr zu sagen. Passend zur Ehrung des »Computerexperten« dankte Lögler vor allem für die Ausstattung des Computerraums mit 30 neuen PCs für rund 17 000 Euro. Weiter konnte durch die Unterstützung des Förderkreises in den neuen naturwissenschaftlichen Räumen eine interaktive Tafel im Wert von rund 5000 Euro eingebaut werden.