Roland Gutbrod feiert 30-Jähriges in Schuttern
Das Frühjahrskonzert des Musikvereins »Harmonie« Schuttern wurde zu Ehren des Dirigenten Roland Gutbrod zu einem Gemeinschaftsprojekt. Zusammen mit Ottenheim wurde am Samstag ein kontrastreicher Gemeinschaftsabend auf hohem Niveau geboten.
»Bekommt denn der Roland gar nichts? Das wird sich wohl der eine oder andere gefragt haben«, flachste Nathalie Matuschyk. Pause. »Er wollte natürlich erst einmal abwarten, wie der Abend so läuft«, setzte Matuschyk den Lacher des Samstagabends zum Abschluss eines tollen Konzerts der Musikvereine Schuttern und Ottenheim, die als Projektorchester anlässlich »30 Jahre Dirigent Roland Gutbrod« in der vollbesetzten Offohalle brillierten. Vor der Pause gab es Ehrungen, am Ende des Konzerts ebenso. Erst nach den Zugaben war es soweit: Gutbrod bekam seine Würdigung von den Musikern – Küsschen, Umarmungen, Blumen obendrein. Er ist Dirigent beider Orchester.
2000 übernahm Gutbrod das Blasorchester Ottenheim, fünf Jahre später den Musikverein Schuttern. Vor dem Orchester Ottenheim dirigierte er über viele Jahre den Musikverein in Kürzell. Der Ausgangspunkt seines musikalischen Werdegangs bildete jedoch Schuttern, wo er bereits mit zehn Jahren als Musiker integriert wurde. Seine Dirigentenprüfung legte er 1982 nach seinem Dienst beim Luftwaffenmusikcorps ab.
Zum 30. sollte es nun etwas ganz Besonderes sein. Und das war es! Über 80 Musiker erfüllten Schutterns Offohalle mit musikalischen Leckerbissen, beginnend mit einem Ausflug in die Opernwelt mit Hymne und Triumph-Marsch aus »Aida« sowie »Der Kalif von Bagdad«. Gutbrod liebt diese Vielfalt, die sich am Samstag eigentlich in allen Stücken widerspiegelte. Als ehemaliger Angehöriger eines Luftwaffenmusikcorps durfte auch »Silver Condor« nicht fehlen, ein Luftwaffenmarsch, der traditionelle Marschmusik mit modernen Elementen bei hohem Tempo verbindet. Und immer wieder kamen auch die solistischen Leistungen der Musiker zum Tragen. Beispielsweise in »Casa Verde« bestachen Marion Haid an der Querflöte, Fabio Haid am Alt-Saxophon und Patrick Fertig an der Trompete. Auch das gesamte Schlagregister mit Melisa Kurz, Mathias Theobald, Jürgen Haid und Michael Fertig brillierten in dem Stück.
Im zweiten Teil sorgten für die von Gutbrod so geliebte Vielfalt neben der »Festival in Silber«, eine moderne Ouvertüre von Manfred Schneider, auch ein Udo-Jürgens-Medley und zum krönenden Abschluss eine musikalische Hommage an Deep Purple. Wer dachte nun seien die Höhepunkte vorbei, der irrte. Denn gleich mit der ersten Zugabe überraschten die beiden Musikvereine mit einem der größten Musical-Hits »Totale Finsternis« aus »Tanz der Vampire«. Alexandra Baumann (Sarah) und Tobias Gnacke (Graf von Krolock) als Sänger gaben dem Ganzen das i-Tüpfelchen. Die Halle tobte, eine weitere Zugabe war unumgänglich. So kontrastreich wie es Gutbrod liebt, endete letztlich das Frühjahrskonzert mit der heimlichen Hymne der Bundeswehr, wie die die zweite Zugabe angekündigt wurde, dem »Fliegermarsch«.