Ruhiger Sommer am Baggersee Schuttern
Am Schutterner Baggersee verlief die Saison trotz Tagen mit vielen Badegästen entspannt und ruhig. Keine Verletzungen gab es zu beklagen. Die DLRG leistete insgesamt weniger Wachstunden. Es gab lediglich ein paar unvernünftige »Ballermänner«.
Auch wenn gestern der Spätsommer etwas durchatmete, in dieser Woche will er es laut den Wetterfröschen mit Temperaturen bis knapp 30 Grad noch einmal wissen. Den vermutlich letzten Badetag mit exakt 30 Grad gab es am Samstag am Schutterner Baggersee. Allerdings spürte man schon, dass die Ferienzeit zu Ende geht. Im Vergleich mit den vergangenen Tagen und Wochenenden war es am Samstag relativ ruhig. Somit war es auch ein entspannter Tag für Daniela Fischer und Konrad Hauck von der DLRG-Ortsgruppe Friesenheim-Schuttern.
Flaschen verboten
Vorsitzende Daniela Fischer zieht eine zufriedene Bilanz für die Saison. Dennoch klingt auch leise Kritik durch. Das Problem: Es gab in diesem Jahr vermehrt Badegäste, die mit Flaschen in den See gehen wollten. »So à la Mallorca«, sagt Fischer im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger. Die Leute seien aber nicht nur unvernünftig, sondern reagieren manchmal auch unfreundlich, wenn sie darauf hingewiesen werden, die Flaschen an Land zu lassen. Dabei sei das Verhalten gefährlich, wenn zum Beispiel die Flaschen splittern.
Ansonsten verlief die Badesaison überaus ruhig – kein Bienenstich oder keine sonstigen Verletzungen. »Das war komisch dieses Jahr«, meint Konrad Hauck, der frühere Vorsitzende. Nur hier und da wurden mal Pflaster gebraucht, jedoch nur um bereits vorhandene Wunden zu versorgen. Auch die Anzahl der Wachstunden sind niedriger, was dem wechselhaften Wetter geschuldet ist. Am kommenden Wochenende endet dann offiziell die Wachsaison für die DLRG. »Bis jetzt liegen wir bei knapp 600 Wachstunden am See«, rechnet Konrad Hauck, das Urgestein schlechthin bei den Lebensrettern, vor.
Hauck hat auch immer Geschichten rund um den See, die Badegästen und den Rest parat. Vor ein paar Tagen entdeckte er mit dem Fernglas auf dem See nicht alltägliche Enten – drei weiße. Er traute seinen Augen nicht und schwamm rüber, da man an diese Stelle nur schlecht vom Ufer aus herankam. Kaum dort, flogen die Enten jedoch mit einem Schwarm davon. Aber sie waren tatsächlich schneeweiß. »Da setzt sich halt manchmal die Gene durch von einer Hausente«, lacht Hauck. Und noch über eine andere tierische Besonderheit klärt er auf. Vor Jahren seien wohl Schildkröten auf der nördlichen Uferseite ausgesetzt worden. Denn: Sie sonnen sich auf Hölzern in einem kleinen Biotop-Bereich.
Da es über die relativ ruhig verlaufene Saison kaum was zu berichten gibt, erzählt Hauck dem Lahrer Anzeiger abschließend, dass der See vor vielen Jahren eine Filmkamera »schluckte«. Ende der 90er-Jahre sei sie einem Kameramann des Südwestrundfunks ins Wasser gefallen. An einer völlig verschlammten Stelle, 15 Meter tief. Sie wurde nie gefunden.
Bilanz: Seehaus gut besucht
Eine kleine Gaststätte mit großer Sonnenterasse direkt am See ist Garant für das Wohlfühlen der Camper und Badegäste. Brigitte Ziegler führt dort nun bereits in der dritten Saison Regie. Im bisherigen Sommer sei relativ viel los gewesen, so Zieglers vorläufiges Fazit. Das Wetter war zwar durchwachsen, aber beklagen könne sie sich nicht. Vergangenes Jahr sei natürlich besser gewesen angesichts des heißen Sommers. »Man ist halt extrem wetterabhängig«, sagt Ziegler. Neben dem Seehaus gibt es als zusätzlichen Service einen Eiswagen und einen rollenden Hofladen. Beide sind in Abstimmung mit der Pächterin des Seehauses am See beziehungsweise auf dem Campingplatz unterwegs. Das bedeutet unter anderem, dass der rollende Hofladen zum Beispiel kein Brot verkaufen darf, da es ja am Seehaus täglich frische Brötchen gibt.