Schnelles Internet Ende 2017 für Oberschopfheim
Spätestens Ende November 2017 soll auch Oberschopfheim als letzter Ortsteil mithilfe der Glasfasertechnik über schnelles Internet verfügen. Alle Haushalte werden angeschlossen.
»Es ist, als ob Weihnachten und Ostern zusammen gefeiert werden«. So drückte Ortsvorsteher Michael Jäckle am Montagabend in öffentlicher Ortschaftsratssitzung seine Freude über den anstehenden Glasfaser-Netzausbau der Deutschen Telekom aus. Während die Internet-Nutzer in den übrigen Ortsteilen der Gemeinde Friesenheim bereits seit 2015 über schnelle Leitungen verfügen, sahen einige Bereiche Oberschopfheims bislang in die Röhre. Immer wieder hatten beispielsweise Bewohner des Baugebiets »In der Wanne« die unbefriedigende Situation beklagt.
Glasfasertechnologie
Frohe Kunde gab es nun sozusagen aus erster Hand. »Spätestens Ende November 2017 werden wir die Inbetriebnahme realisieren«, versprach Klaus Vogel, Infrastruktur-Regiomanager der Deutschen Telekom, den rund 20 Zuhörern im Vereinsraum der Auberghalle. Derzeit sei man in der Strukturplanung. Die Trassenführungen werden festgelegt. Kupferkabel sollen durch die Glasfasertechnologie ersetzt werden. Die grauen Verteilerkästen in den Straßen werden zu Multifunktionsgehäusen (MFG) umgebaut. Mit der darin installierten Technik wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das bestehende Kupferkabel zum Anschluss der Nutzer übertragen. Durch den zusätzlichen Einsatz der sogenannten Vectoring-Technik wird der Datentransfer beschleunigt. Beim Hoch- und Herunterladen werden dadurch höhere Bandbreiten erreicht.
Zunächst soll das Tempo beim Herunterladen auf 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) verbessert werden. Für das Ende des Ausbaus stellte Vogel bereits 250 Mbit/s in Aussicht. Doch selbst dies soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Auf längere Sicht sah der Telekom-Manager weitere technische Ausbaumöglichkeiten. »Schnelles Internet – schnell realisiert«, so seine Devise. Nach wie vor gilt jedoch: Je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.
Hinsichtlich des Aufwands ging Vogel von 3700 Metern zu verlegenden Glasfasern aus. Für den größten Teil, rund 3000 Meter, sind Tiefbauarbeiten erforderlich. Hinsichtlich der Investitionskosten für die Telekom wollte sich Vogel auf Nachfrage des Lahrer Anzeigers nicht äußern, da das Unternehmen grundsätzlich keine Angaben darüber mache. Für die Kunden seien die Produkte ab Ende 2017 buchbar, so sein Versprechen. An die Telekom gebunden sind die rund 1750 Haushalte auch weiterhin nicht. Ein Anbieterwechsel ist zur Nutzung der neuen Technik nicht erforderlich, da auch andere Anbieter das Netz nutzen werden. Allerdings kommt lauf Vogel auf einzelne Nutzer möglicherweise ein Austausch der Router zu. Kostenpunkt: 80 bis 150 Euro. Auf Nachfrage aus dem Rat sicherte Vogel eine Versorgung sämtlicher Haushalte im Ort zu.