Schüler hoch oben am Trapez
Nur noch einmal schlafen bis zum großen Moment am Freitag. Das Zirkusprojekt aller sechsten Klassen an der Werkreal- und Realschule Friesenheim gipfelt dann in der 24. Vorstellung des »Circo Pippolino« in der Aula.
Friesenheim. Wenn auf morgen, Freitag, zum 24. Mal der »Circo Pippolino« in die zur Manege umfunktionierten Aula der Werkreal- und Realschule Friesenheim einlädt, schwingt bei aller Vorfreude auf das schulische Großereignis auch Wehmut mit. Denn »Zirkuspapa« und der Macher schlechthin Günter Schlossarek verlässt zum Schuljahresende die Schule in Richtung Ruhestand. »Ich bin traurig«, so Günter »Schlossi« Schlossarek, aber das »Kind« müsse nun laufen lernen. »Und ich bin mir sicher, dass es weiterläuft.« In welcher Form das Zirkus-Projekt an der Friesenheimer Schule künftig weitergeführt werde, sei nun Sache der Schulleitung. Allerdings nächstes Jahr, wenn der Schulzirkus auf ein Vierteljahrhundert zurückblicken könne, werde er trotz Ruhestand dabei sein. »Das wird dann ganz toll und groß«, verspricht er.
Jetzt gelte jedoch erst einmal die volle Aufmerksamkeit den beiden Vorstellungen am Freitag. Rund 140 Werkreal- und Realschüler aus sieben sechsten Klassen sind schon die ganze Woche dabei, ihre schon in einer ersten Projektwoche im Frühjahr erlernten circensischen Inhalte in ein unterhaltsames Programm umzusetzen.
Die Übergänge zwischen den Programmpunkten werden erstmals nicht von einer Theater-AG übernommen. Die bis vergangenes Jahr dafür zuständige Jasmin Baumgratz hat die Friesenheimer Schule verlassen, sondern von 16 Schülern, die etwas ganz Neues ausprobieren wollen. Die Übergänge sollen pantomimisch gestaltet werden. Neu ist auch das Equipment. Unter anderem kommt die Nebelmaschine vom Schlachthof Lahr zum Einsatz. Aber auch die Tontechnik, die Musik werde eine andere sein.
Angepasst an das Motto »Tausendundeine-Nacht« sind auch sämtliche Nummern – angefangen von Slackline (Balancieren auf einem Gurtbund) über Einrad und Jonglage bis hin zu Akrobatik, Diabolo und Trapez. Aber auch Leiter, Kugel, Trampolin, Rope Skipping (sportliches Seilspringen) und Feuer gehören dazu.
Unterstützt im Team wird übrigens Günter Schlossarek von Carmen Wetterer, die seit acht Jahren das Zirkusprojekt an vorderster Front begleitet. Auch für sie wird es einen Abschied geben, allerdings nur zeitlich begrenzt wegen einer Babypause. »Dieses Projekt ist unser ein und alles«, sagen Wetterer und Schlossarek übereinstimmend. Unterstützt werden sie von Hannes Ullmann, der seit 2012 im Leitungsteam mitarbeitet.
Wie gewohnt wird die Aula wieder um 16 und um 19 Uhr im Blickpunkt einer weiteren Generation an Nachwuchsartisten stehen, die ihre Kreativität und Spielfreude einem breiten Publikum zeigen dürfen, denn die beiden Veranstaltungen waren in den vergangenen Jahren stets proppenvoll. Schlossarek und Wetterer versprechen: Die 24. Vorstellung von »Circo Pippolino« wird ein farbenprächtiger Abend.