Schuttern feierte heute das Patrozinium mit "Nudelfeschd"
Schuttern feierte heute ihre Kirchenpatronin. Bei der weltlichen Feier in der Offohalle war der Sauerbraten, Schutterns »Nationalgericht«, wieder einmal der Renner.
Am Montag war im Elsass Feiertag: Mariä Himmelfahrt. Hierzulande ist das nur im Saarland und in katholischen Gemeinden Bayerns der Fall. Eine kleine Delegation – an der Spitze Herbsheims die Bürgermeister-Stellvertreter Odile Brun und Jean-Paul Meyer – kam nach Schuttern, um mit ihrer Partnergemeinde Mariä Himmelfahrt zu feiern. Denn in dem Friesenheimer Ortsteil war am Montag »Nationalfeiertag«.
Wie gewohnt waren die Straßen festlich geschmückt mit ungezählten gelb-weißen Fähnchen und kleinen Altären am Wegesrand. Schuttern feiert ihr Patronatsfest. Ein besonderer Tag eben: Die Floriansjünger gehen mit schwarzem, frisch polierten Helm und mit Koppel zur Kirche und so mancher Bürger kommt im Festtagsanzug oder im Festtagskleid in die Kirche.
Weitere Plätze
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes wies Pfarrer Steffen Jelic darauf hin, dass das Fest eigentlich »Mariä Aufnahme in den Himmel« heißt. Es sei ihm ein besonderer Freude, dass dieser Tag in Schuttern immer am 15. August gefeiert werde und dass auch alljährliche – auch an den Arbeitstagen – viele Gläubige aus Schuttern, der Gesamtgemeinde und auch aus der Region in die ehemalige Klosterkirche kommen. In diesem Jahr war es wieder so, es mussten zusätzliche Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Wie im Vorjahr war Pfarrer Francis Bagende mit dabei aus der ugandischen Gemeinde St. Mary's Catholic Parish Magoma, der drei Wochen lang Ferienpfarrer in der katholischen Kirchengemeinde in Friesenheim war. Das Schutterner Fest war für den 40-Jährigen zudem ein besonderer Tag. Vor sieben Jahren wurde er zum Priester geweiht. Ein besonderer Tag war es auch für Tobias Streit, gebürtig aus Schuttern, der genau vor 100 Tagen zum Priester geweiht worden war. Und eine feste Größe an Schutterns Nationalfeiertag ist auch Pfarrer Stephan Bäumle, der einst unter Pfarrer Georg Schreiber Vikar in Schuttern gewesen war.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand neben der Kirchenpatronin, der Gottesmutter, sowie der obligatorischen Kräuterbüschelweihe natürlich der Kirchenchor. Der Tag ist nicht auch für die Sänger der Jahreshöhepunkt. Leiterin Ruth Schneeberger zeigte sich nach dem Gottesdienst sehr zufrieden. Ein Blickfang für die zahlreichen Gottesdienstbesucher, aber auch so manchen Zaungast am Straßenrand sollte wieder die Sakramentsprozession sein. Angeführt vom Kreuz vom Musikverein und mittendrin rahmte die Feuerwehr mit ihrer herausgeputzten Uniform das Allerheiligste ein, das von Pfarrer Stephan Bäumle unterm Baldachin (Tragehimmel) durch Schutterns Straßen getragen wurde.
Der Festgottesdienst mit exzellenter Kirchenmusik und einer farbenprächtigen Sakramentsprozession ist das eine. Aber auch die anschließende weltliche Feier, als »Schutterner Fest« oder »Nudelfeschd« bekannt, hat über viele Jahre hinweg seine Magnetwirkung, alleine schon wegen des Schutterner Nationalgerichts, Sauerbraten mit Nudeln, das wieder zum Renner unter den Festgästen wurde. Schon nach eineinhalb Stunden waren die 400 Portionen vergriffen. Das traditionelle Fest in der Offohalle fand wie gewohnt unter der Regie des Gesangvereins »Liederkranz« Schuttern statt.