Schwanau stimmt gegen Autobahntrasse
Nach Umlandkommunen wie Meißenheim und Friesenheim hat auch die Riedgemeinde Schwanau ihr kommunalpolitisches Votum zum Rheintalbahn-Ausbau abgegeben. Mit klarer Mehrheit wird eine autobahnparallele Trassenführung abgelehnt.
Antragstrasse (drittes und viertes Gleis an der Bahnlinie) oder Autobahnparallele – so lauten die Alternativen, zu der sich neben Regionalverband und Kreistag im zweiten Quartal der Projektbeirat und im Sommer auch der Bundestag positionieren sollen. Nachdem Friesenheim und Meißenheim vergangene Woche in kommunalpolitischen Voten an der Antragstrasse festgehalten haben, hat sich am Montagabend auch der Schwanauer Gemeinderat wenig überraschend gleichlautend geäußert.
Bürgermeister Wolfgang Brucker zeigte auf, dass aus Schwanauer Sicht insbesondere Fragen des Flächenverbrauchs sowie des Lärmschutzes für die Ortslagen Ottenheim und Allmannsweier nicht abschließend geklärt seien. In der Diskussion des Rats gingen die Meinungen auseinander. »Egal, wie die Entscheidung ausfallen wird, irgendwer bekommt ein Problem. Der Lärm lässt sich nicht einfach wegblasen«, meinte Andreas Biegert (FWV). Ria Bühler (FWV) unterstützte, mit ausdrücklicher Rückendeckung des Ortschaftsrats Allmannsweier, den Standpunkt der Verwaltung. Sie verwies darauf, dass der Schwanauer Gemeindewald durch die A5 bereits geteilt werde. Künftiger weiterer Flächenverbrauch sollte im Sinne des Schutzguts Natur unterbleiben.
Geteilte Meinungen
Dem Schutzgut Mensch komme eine noch größere Bedeutung zu, argumentierte Dagmar Frenk (SPD). Die autobahnparallele Trasse sei, unter Einbeziehung aller Argumente, aus ihrer Sicht »die zukuntsfähigere Variante«.
Erik Weide (FWV) zweifelte an, ob die Argumente der Gegner einer A5-Trasse ebenso präsent seien wie die der Gegenseite. »Man hat das Gefühl, dass die Autobahnparallele immer wieder breiter gestreut wird als unsere Argumente«, so Ottenheims Ortsvorsteher. Brucker beruhigte, dass alle Argumente auch in Berlin hinlänglich bekannt seien.
Die CDU stimmte nur unter Einschränkung gegen die autobahnparallele Trasse. Sollten sich neue Erkenntnisse bei der »Herrenknecht-Variante« ergeben, sollten diese noch in der Diskussion aufgegriffen werden, regte Sven Kehrberger an.
Am Ende lehnte der Schwanauer Gemeinderat als Kernpunkt seines Votums eine Trassenführung an der Autobahn ab. Zwölf Räte unterstützten diesen Beschluss bei drei Gegenstimmen und drei Enthaltungen.