Städtischer Eigenanteil für Chrysanthema erhöht
Die Stadt stellt künftig mehr Geld für die Chrysanthema bereit. Nach einer längeren Diskussion beschloss der Gemeinderat am Montag mehrheitlich, für die Blumenschau im kommenden Jahr zusätzlich 70 000 Euro auszugeben und den städtischen Kostenanteil ab 2018 um 50 000 Euro zu erhöhen.
Wie viel ist die Stadt bereit, künftig für die Chrysanthema auszugeben? Darüber diskutierte der Gemeinderat am Montag. Letztlich entschied das Gremium, im kommenden Jahr, zur 20. Blumenschau, den städtischen Kostenanteil einmalig um 70 000 Euro auf 350 000 Euro und ab 2018 um 50 000 Euro (auf dann 330 000 Euro) zu erhöhen. Grund sind in erster Linie gestiegene Personal- und Sachkosten.
Niveau in Zukunft halten
Dass die Chrysanthema 2017 mehr kosten wird, stand außer Frage, schließlich müsse sich die Stadt für das Jubiläum »besonders ins Zeug legen« (Roland Hirsch, SPD). Um das Niveau der Veranstaltung auch in Zukunft zu halten, so Hirsch, müssten Kostensteigerungen einkalkuliert werden. Deshalb könne seine Fraktion den Vorschlag der Verwaltung auch für die darauffolgenden Jahre mittragen. Für Eberhard Roth (FW) steht fest: »Die Verwaltung braucht eine langfristige Planungssicherheit. Es ist wichtig, dass jedes Jahr etwas geboten wird bei der Chrysanthema.«
Jörg Uffelmann (FDP) machte deutlich: »Wenn wir stehen bleiben, wird die Veranstaltung in ein Siechtum verfallen und irgendwann sterben.« Ilona Rompel von der CDU plädierte allerdings wie Uffelmann dafür, die Erhöhung des städtischen Anteils aufs kommende Jahr zu beschränken. »Was 2018 ist, sollten wir uns für kommendes Jahr vorbehalten«, sagte sie.
Einen Schritt weiter ging Sven Täubert (Grüne). Er forderte eine einmalige Erhöhung um lediglich 20 000 Euro für die kommende Chrysanthema. Bei der Blumenschau müsse es nicht jedes Jahr neue Attraktionen geben. Seine Fraktionskollegin Dorothee Granderath kann sich 2018 auch eine »kleine Schau vorstellen«, weil in dem Jahr die Landesgartenschau bestimmend sei.
Friederike Ohnemus, bei der Verwaltung für die Planung der Chrysanthema zuständig, erläuterte, dass es das Hauptziel der Stadt sei, die Qualität der Schau angesichts enormer Kostensteigerungen zu halten. »Allein dieses Jahr sind die Kosten um ein Drittel gestiegen«, sagte sie. Große Neuerungen seien nicht das Ziel, »das können wir uns nicht leisten«.
Nach teils hitzigem Gezerre um die Formulierung der Beschlüsse folgten drei Abstimmungen: Der Antrag Täuberts (zusätzlich 20 000 Euro) wurde mehrheitlich abgelehnt. Für die Chrysanthema 2017 zusätzlich 70 000 Euro bereitzustellen, votierte eine breite Mehrheit, während sich nur eine knappe Mehrzahl dafür aussprach, in den darauffolgenden Jahren den Eigenanteil um 50 000 Euro zu erhöhen.
Notwendiger Schritt
Ist die Chrysanthema eine Erfolgsgeschichte? Ja! Ist sie ein Selbstläufer? Ganz klar: nein! Deshalb ist die Erhöhung des städtischen Anteils ein notwendiger Schritt. Will man, dass der Publikumsmagnet auch künftig 200 000 oder mehr Menschen nach Lahr lockt, damit sie hier nicht nur Blumenwagen bestaunen, sondern ihr Geld liegenlassen, muss die Stadt Mittel
lockermachen. Es wäre niemandem geholfen, wenn die Schau dereinst zu einem Schatten ihrerselbst würde, weil Kostensteigerungen – die es überall gibt – nicht rechtzeitig abgefangen werden.
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