startkLahr erwartet weitere Ansiedlungen nach Zalando
Der Online-Versandriese Zalando siedelt sich auf dem Lahrer Flugplatz-Areal an und will dort schon im Herbst 2016 den Betrieb aufnehmen (wir berichteten). Über das Zustandekommen des Grundstücksgeschäfts und die Perspektiven der Ansiedlung berichteten am Montag im Gemeinderatssaal Beteiligte.
Markus Ibert, Geschäftsführer der Flugplatz-Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft startkLahr, sprach von komplexen Verhandlungen und Vorbereitungsarbeiten. So mussten laut Ibert zum ökologischen Ausgleich unter anderem Eidechsen umgesiedelt werden. Zudem war es notwendig, 19 Mietverhältnisse aufzulösen oder zu modifizieren, um Abbruch- und Entsiegelungsarbeiten auf dem 18,5 Hektar großen Gelände zu ermöglichen. Dies sei reibungslos über die Bühne gegangen; allen Mietern seien Ersatzflächen angeboten worden.
Erste Kontakte zu Zalando hat es laut Ibert im Jahr 2013 gegeben. Sie waren auf Vermittlung von Baden-Württemberg International zustande gekommen, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes. Deren Geschäftsführungsmitglied Herbert Bossinger berichtete gestern, dass Zalondo bereits im Jahr 2010 Interesse an einem Standort in Baden-Württemberg bekundet habe. In einem ersten Grobraster habe Baden-Württemberg International 14 Standorte in Erwägung gezogen, in die engere Wahl gekommen seien vier. Lahr habe mit seinen Standortvorteilen schließlich das Rennen gemacht.
»Signalwirkung«
Markus Ibert und OB Wolfgang G. Müller sind eigenen Worten zufolge überzeugt davon, dass Zalando eine »Signalwirkung« für weitere Firmenansiedlungen auf dem Flugplatz-Areal haben wird. Besonders erfreut sind sie darüber, dass der Online-Versandhändler angekündigt hat, rund 1000 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen.
Diese Ankündigung freut auch Horst Sahrbacher, Chef der Offenburger Agentur für Arbeit, der sich von der Ansiedlung nicht zuletzt eine Entspannung auf dem Arbeitslosenmarkt in der Ortenau verspricht. Die Rekrutierung von Arbeitskräften wird sich nach Überzeugung von Jean-Marc Willer, Bürgermeister von Erstein und Vizepräsident des grenzüberschreitenden Zweckverbands Vis-à-Vis, auch auf das Elsass auswirken, wo die Arbeitslosigkeit noch höher ist als in der Ortenau. Die Arbeitsagenturen beiderseits des Rhein wollen hier jedenfalls zusammenarbeiten, versicherten Willer und Sahrbacher.
Kritisch zu den Arbeitsplatzperspektiven äußert sich indes der Lahrer Linke-Stadtrat Lukas Oßwald in einer Presseerklärung zur Zalando-Ansiedlung.