Technischer Ausschuss billigt Pläne für Kuhbacher Ortsmitte
Der Technische Ausschuss des Lahrer Gemeinderates hat die Planungen für die Umgestaltung der Ortsmitte Kuhbach am Mittwoch gebilligt. Auf der Grundlage dieses Konzepts sollen nun auch Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) beantragt werden.
Flächenpotenziale entwickeln, einen »richtigen« Ortsmittelpunkt schaffen – das sind, grob gesagt, die Ziele, die die Stadt Lahr mit der Umgestaltung der Kuhbacher Ortsmitte verfolgt. Das Konzept ist das Ergebnis einer intensiven Findungsphase mit zahlreichen Gesprächen und Informationsveranstaltungen, an der neben den Planern auch der Ortschaftsrat, Vertreter des Stadtplanungsamtes und auch die Kuhbacher selbst beteiligt waren. Der Ortschaftsrat hatte das Konzept bereits im März einstimmig gebilligt.
Mehrere Bauabschnitte
Das Gesamtvorhaben ist in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt, die nach und nach umgesetzt werden sollen. Abschnitt 1 umfasst die Erschließung innerörtlicher Wohnbauflächen zwischen Rathaus und Galluskirche und auf dem privaten Gelände des ehemaligen Gasthauses »Lamm«. Erschlossen werden soll dieser Bereich über eine von der Straße »Am Kirchberg« abzweigende Stichstraße mit Wendehammer, entlang derer auch 30 öffentliche Parkplätze angelegt werden sollen. Weitere Bausteine sind eine Mehrgenerationen-Wohnanlage an der Kuhbacher Hauptstraße und ein multifunktionaler Dorfplatz. Zudem soll das Rathaus zu einem Bürgerhaus umgebaut werden. Dazu ist ein Anbau geplant, in dem ein größerer Saal untergebracht werden soll. Dafür muss dann allerdings die Feuerwehr an einen anderen Standort umziehen oder ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden – wie dies gelöst werden kann, ist derzeit jedoch noch unklar.
Land will fundierte Kostenermittlung sehen
Die Planungen sind schon sehr dezidiert ausgearbeitet. Denn die Stadt will die Fördertöpfe des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) anzapfen. Dafür muss der Antrag Bauantrags-Qualität haben, erläuterte Planer Thomas Thiele am Mittwoch im Technischen Ausschuss – auch weil das Land eine fundierte Kostenermittlung sehen will.
Bebauungsplanverfahren läuft
Für die Wohnbauflächen wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Das Verfahren läuft seit Mai; im ersten Halbjahr 2017 soll der Bebauungsplan als Satzung beschlossen werden.
Dorothee Granderath (Grüne) kritisierte, dass das Konzept keine Antworten auf die Verkehrsprobleme und die dadurch bedingte Belastung durch Lärm und Abgase liefere. Sie äußerte Zweifel, ob adäquates Wohnen in diesem Bereich überhaupt möglich ist.
Petters: »Wir müssen jetzt etwas tun«
Dass Konfliktpotenzial besteht, wollte auch Planer Thomas Thiele nicht bestreiten. Dennoch habe man einen Kompromiss finden müssen zwischen einem gewissen Maß an Verdichtung bei der Bebauung und gestalterischen Aspekten. Zudem werde der Innenteil des Quartiers abgeschirmt von der Straße. »Das hat schon eine hohe Qualität«, zeigte sich Thiele überzeugt. Zudem könne man nicht warten, bis »die übergeordnete Planung steht«, meinte Baubürgermeister Tilman Petters mit Blick auf die künftigen Entwicklungen an der B 415. »Wir müssen jetzt etwas planen, womit wir auch später umgehen können.«
»Kuhbach nicht zum Nadelöhr entwickeln«
Claus Vollmer (Grüne) sprach sich für eine weitere Temporeduzierung auf Tempo 30 oder gar Tempo 20 aus. Dem widersprach Harald Günther (CDU): »Wir dürfen Kuhbach nicht zum Nadelöhr entwickeln.«