Veränderungen im Diakonissenhaus Thema bei Jahresfest
Das 172. Jahresfest im Nonnenweierer Diakonissenhaus wurde in großem Rahmen gefeiert. Gleichzeitig wurden damit Veränderungen gekennzeichnet, die für den gesamten Komplex bereits im Gange sind.
Das Motto beim Jahresfest im Nonnenweierer Diakonissenhaus war dem Bibelwort »Weise mir, Herr, deine Wege...« (Psalm 25.4) entnommen. Eine Konstante dieses Wegs bedeutet in Bezug auf den Gesamtkomplex Diakonissenhaus in jüngerer Vergangenheit wie auch der Zukunft Veränderung. Angesichts einer auf 32 Diakonissen geschrumpften Schwesternschaft wurden im Jahresverlauf Grundsteine für die Zukunft gelegt.
Im Zuge dessen wurde von Verwaltungsrat, Vorstand und Schwesternrat unter anderem beschlossen, dass sich der Verein »Evangelisches Diakonissenhaus Nonnenweier« (EDN) auf seine Ursprünge konzentrieren wird. Während die Diakonissen, unterstützt von vier diakonischen Schwestern und den 70 Mitgliedern der »Vereinigung sozialpädagogischer Fachkräfte«, das gemeinschaftliche Leben im Haus pflegen, werden Kindergarten- und Hortarbeit im Kinderhaus gewohntermaßen fortgeführt.
Neuer Schulname?
Mutterhausarbeit, das Leben der Diakonissen insgesamt, wird sich ebenfalls verändern und auf den Bereich rund um die Kapelle konzentrieren. Ein Schritt, der nicht leicht fiel. Symbolisch vollzogen die Schwestern ihn am Sonntagabend im Beisein vielen Besucher. Schwester Christa Eisele drückt die Herausforderung des Moments so aus: »Unsere Schwesternschaft wird noch näher zusammenrücken. Daraus ergibt sich für uns eine neue Herausforderung hinsichtlich der Art und Weise unseres Zusammenlebens.«
Auch ansonsten wird sich viel verändern auf dem Areal. Zum Schuljahr 2017/2018 zieht die Fachschule für Sozialpädagogik bekanntlich nach Lahr, wo sie eventuell den Namen Regine-Jolberg-Fachschule führen wird. Diesen Vorschlag macht Leiterin Silke Seidl-Beck, weil so an die bisherige Tradition angeknüpft werden könnte. In die frei werdenden Räume zieht die Fachschule für Altenpflege nur ein paar Meter weiter um. Bis 2019 sollen Pflegeheim und Küche neu gebaut werden. Das Feierabendzentrum (mit Altenpflegeheim) wird in die Tochtergesellschaft der Altenpflegeausbildung eingebracht. Dazu werden nicht mehr benötigte Teile der Grundstücke (rund 46 000 Quadratmeter) freigegeben. Der EDN trennt sich vom Mutterhausgebäude und unter anderem dem Tagungshaus. Pflegeheim, Regine-Jolberg-Haus und das Gebäude der Fachschule für Sozialpädagogik gehen in die Tochtergesellschaft Diakonissenhaus Nonnenweier Pflege und Ausbildung gemeinnützige GmbH ein. Neben dem EDN ist hier die Sozialstation Ried beteiligt, Mehrheitsgesellschafter ist der Saarländische Schwesternverband, seit April EDN-Kooperationspartner.
Angesichts all dieser Veränderungen lag über dem Festgottesdienst, dem neben Schwanauer auch Gäste aus Lahr, Offenburg, sogar Emmendingen beiwohnten, viel Freude, aber auch ein Hauch Melancholie. Die Kinder der Kita Regine Jolberg setzten sich mit dem Tagesmotto auseinander und verwandelten ein Fragezeichen symbolisch in ein Kreuz, das Vertrauen auf Gott. Die Predigt hielt die Diakonisse Pfarrerin Brigitte Arnold (Schweiz). Grußworte sprachen unter anderem Pfarrerin Christine Egenlauf und Schuldekan Hans-Georg Dietrich.