Zukunft der »Geta« offen
Was passiert mit der ehemaligen Genossenschaft in Oberschopfheim? Ortsvorsteher Michael Jäckle sähe gerne eine seniorengerechte Nutzung und warb unter den Geschäftsleuten um Investoren und Ideengeber für die Verwendung der zum Verkauf stehenden »Geta«.
Friesenheim-Oberschopfheim. Seit einem halben Jahr steht das in Privatbesitz befindliche ehemalige Genossenschaftsgebäude an Oberschopfheims Oberdorfstraße zum Verkauf. Nachdem die Gemeinde offenbar kein Interesse am Erwerb hat und laut Ortsvorsteher Michael Jäckle »außen vor« ist, ergriff er nun selbst die Initiative. »Ich möchte einen anderen Weg gehen und zunächst intern mit den örtlichen Unternehmern sprechen«, so Jäckle unmittelbar vor der von ihm einberufenen Sitzung am Dienstagabend. Gerne hätte der Lahrer Anzeiger, selbst Mitglied im Verein der Oberschopfheimer Geschäftsleute, darüber berichtet, doch Vertreter der Presse waren nicht zugelassen.
»Ideale Voraussetzungen«
Wie dem Lahrer Anzeiger vorliegende Einladungsschreiben zu entnehmen ist, sieht der Ortschaftsrat Bedarf an seniorengerechtem Wohnen. »Das Gebäude des ehemaligen Raiffeisenmarktes bietet unseres Erachtens ideale Voraussetzungen«, heißt es in der Einladung an die Unternehmer. Herausgehoben werden die zentrale Lage und die kurzen Wege zu den Einzelhandelsgeschäften und zur Kirche.
Laut unseren Recherchen war das Interesse der rund 15 anwesenden Unternehmer zunächst nicht überschwänglich. Es galt anfangs die Fakten, vor allen Dingen die zu erwartenden Kosten für Erwerb und Umbau darzulegen. Auf rund eineinhalb Millionen wurde der Finanzbedarf beziffert, so dass das Projekt von einem einzelnen Unternehmer nur schwer zu stemmen sein dürfte. Gleich abgewunken haben offenbar die Kleinunternehmer.
Klaus Kopf, Vorsitzender des Vereins Oberschopfheimer Geschäftsleute, konnte nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger konnte er sich durchaus vorstellen, dass sich einige Unternehmen für eine gemeinsame Projektverwirklichung finden könnten, winkte jedoch in Sachen eigener Beteiligung gleich ab. »Die Gemeinde sollte mit in das Boot geholt werden«, so seine persönliche Einschätzung gerade hinsichtlich der Schaffung von Gemeinschaftsräumlichkeiten für Senioren im Ort.
Bei dem 1892 als Zigarrenfabrik errichteten Bauwerk handelt es sich zwar um ein historisches Gebäude – es wurde schon als Genossenschaftslager, Milchzentrale und Bankhaus betrieben –, doch sollen keine Denkmalschutzauflagen vorliegen. Dennoch befindet es sich nach Expertenmeinung in einem stark renovierungsbedürften Zustand. Ohnehin wäre eine Umsetzung des Projekts nur mit baulichen Veränderungen machbar.