2000 Euro für die Trauerbegleitung
Sitzungsgeld für den guten Zweck: Die »alte« FDP-Gemeinderatsfraktion spendet 2000 Euro an den Kinder- und Jugendhospizdienst. Der Verein betreut schwerkranke Kinder und trauernde Waisen.
Offenburg. Mit einer Spende von 2000 Euro hat die »alte« FDP-Gemeinderatsfraktion den Kinder- und Jugendhospizdienst Ortenau bedacht. Schon vor dem Sommer hatten die FDP-Stadträte über die Spendenvergabe entschieden. Daher überreichten gestern sowohl Thomas Bauknecht, Karl-Heinz Eckerle und Silvano Zampolli aus der derzeitigen Fraktion als auch die »Ehemaligen« Sibylle Laurischk und Peter Horvath den Spendenbetrag.
Laurischk, langjährige Sprecherin der FDP-Fraktion, machte ihre Kollegen auf die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizdienstes aufmerksam. »Als vor ein paar Jahren das Sitzungsgeld im Gemeinderat zur Aufwandsentschädigung erhöht wurde, waren wir dagegen«, sagte Laurischk. Als die Erhöhung dennoch kam, beschloss die Fraktion, den Überschuss fortan zu sammeln und an Hilfsorganisationen zu spenden.
Der Kinder- und Jugendhospizdienst kümmert sich um die Familien schwerkranker Kinder und um junge Waisen, die ihre Eltern verloren haben. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter machen Hausbesuche und bringen Spielmaterial mit, wie Vereinskoordinatorin Helena Gareis berichtete. Gareis selbst veranstaltet mit den Kindern Gespräch- und Picknick-Treffen zur gemeinsamen Trauerbewältigung. Seit Kurzem ist »KiJu«, die Schildkröte, das Vereinsmaskottchen. »Unter ihrem Panzer kann sie alles Traurige verstecken und sich zurückziehen, wenn es ihr zu viel wird«, erklärte Gareis die Symbolik von »KiJu« für die Kinder.
Für Laurischk leistet der Verein eine »unverzichtbare« Aufgabe. Die lebt aber nur von Spendengeldern, so Gareis. Sorge machte ihr zuletzt die Meldung über ein Gerichtsurteil, wonach dem Verein 300 000 Euro Zuwendungen versprochen wurden (wir berichteten). Andere Spender hätten dadurch ihre Zahlungen zurückgezogen – doch ob die 300 000 Euro ankommen, sei offen.