Offenburg

Architektenwettbewerb entschieden: 70 Wohnungen am Mühlbach

Kirsten Pieper
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21. Oktober 2014
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Stadtbauchef Robert Wacker (von links), OB Edith Schreiner und Baubürgermeister Oliver Martini lauschten den Ausführungen des vorsitzenden Preisrichters Detlef Sacker. ©Christoph Breithaupt

Die Büros Lehmann Architekten aus Offenburg und Grünewald und Heyl Architekten aus Karlsruhe sollen die insgesamt 70 Wohnungen auf dem 1,4 Hektar großen Quartier der Stadtbau zwischen Angelgasse und Wilhelm-Bauer-Straße planen. Die beiden Büros bekamen gestern Abend je einen ersten Preis im Architektenwettbewerb, den die städtische Wohnungsbaugesellschaft ausgelobt hatte.

Offenburg. Von neun Uhr morgens bis 19 Uhr abends hatten die Preisgerichtsmitglieder des Architektenwettbewerbs zur Neubebauung des sogenannten »Mühlbachkarrees« gestern über den 13 Entwürfen ausgewählter Architektenbüros gebrütet. Im Anschluss an die Sitzung verkündete der  Vorsitzende des Preisgerichts, Architekt und Stadtplaner Detlef Sacker, bei einer späten Pressekonferenz das Ergebnis. Zwei Arbeiten überzeugten die Jury, die aus 22 Sach- und Fachrichtern bestand, darunter Oberbürgermeisterin Edith Schreiner, Baubürgermeister Oliver Martini, Stadtbauchef Robert Wacker und weitere Stadt- und Wohnbau-Mitarbeiter sowie Stadträte, die Mitglieder im Aufsichtsrat der Stadtbau sind. Jeweils zwei erste Preise gingen an Grünewald und Heyl Architekten aus Karlsruhe sowie an Lehmann Architekten aus Offenburg.

Wohnungen im Bestand
Die Stadtbau Offenburg ist im Besitz des 1,4 Hektar großen Geländes zwischen Angelgasse und Wilhelm-Bauer-Straße, das sich in bevorzugter Lage inmitten des Sanierungsgebiets Mühlbach befindet. Vorgabe des Architektenwettbewerbs war es, dass in der Angelgasse angrenzend an ein bestehendes Gebäude der Stadtbau etwa 30 Mietwohnungen entstehen, die nach Fertigstellung im Bestand der städtischen Wohnungsbaugesellschaft bleiben sollen. An der Wilhelm-Bauer-Straße mit Blick auf Mühlbach und Altstadt galt es, Häuser mit 40 Eigentumswohnungen, die verkauft werden, zu gestalten.

Wie Architekt Detlef Sacker erläuterte, hatte das Karlsruher Büro mit seinen Entwürfen der 40 Eigentumswohnungen in der Wilhelm-Bauer-Straße die Nase vorn. Lehmann Architekten aus Offenburg lieferten hingegen den besten Entwurf für die als Mietwohnungen  geplanten Baukörper in der Angelgasse. Stadtbauchef Robert Wacker sagte, dass folglich beide Büros mit einem Teil der Umsetzung der Neubauten beauftragt werden sollen. 

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Selbstverständlichkeit

Der Entwurf von Lehmann Architekten habe durch die »selbstverständliche städtebauliche Lösung« und einer robusten Innenhofgestaltung sowie einer maßstäblichen Lösung für die Mietwohnungen an der Angelgasse gepunktet, sagte Sacker. Die Karlsruher Kollegen dagegen übertrumpften bei ihren vier Wohnblöcken mit Eigentumswohnungen an der Wilhelm-Bauer-Straße durch sehr gute Qualität aller Wohnungen. Sacker: »Wohnungswirtschaftlich wünscht man sich die Umsetzung als Bauherr genau so.« Beide Arbeiten ließen sich gut kombinieren, zugleich entstehe durch das unterschiedliche architektonische Verständnis eine gewisse Lebendigkeit in dem Quartier, resümierte der vorsitzende Preisrichter.
Bei der Planung der Mietwohnungen habe die Stadt darauf geachtet, dass diese von Größe und Zuschnitt her förderfähig seien, sagte Baubürgermeister Oliver Martini. OB Edith Schreiner war ihrerseits mit dem Wettbewerbsergebnis sehr zufrieden: »Damit setzen wir neue Akzente in der Kinzigvorstadt.«

Heute entscheidet der Aufsichtsrat der Stadtbau über den Zuschlag der beiden Büros, die noch dieses Jahr beauftragt werden sollen, sagte Stadtbauchef Wacker. Parallel startet die Erarbeitung des Bebauungsplans. Im Jahr 2016 rechnet der Stadtbauchef mit dem Baubeginn, die Fertigstellung soll 2017 /2018 erfolgen.

Hintergrund

Wettbewerbsergebnis

Bei dem Architektenwettbewerb zum »Mühlbachkarree«, den die Stadtbau Offenburg ausgelobt hat, wurden 13 Büros aufgefordert, ihre Entwürfe abzugeben. Die Jury aus Vertretern der Stadt, der Stadtbau und Fachleuten tagte gestern von 9 bis 19 Uhr und vergab insgesamt vier Preise und zwei Anerkennungen:

  • 1. Preis: Grünewald und Heyl Architekten Karlsruhe mit Bauer Landschaftsarchitekten.
  • 1. Preis: Lehmann Architekten aus Offenburg mit Faktor-Grün Landschaftsarchitekten Freiburg.
  • 2. Preis: Kohlmayer Oberst Architekten aus Stuttgart.
  • 3. Preis: Melder und Binkert Architekten Freiburg mit AG Freiraum aus Freiburg.
  • Zwei Anerkennungen: Thomay Lay Buchler Architekten aus Todtnau mit Wöhrle Partner Landschaftsarchitekten sowie Lieb und Lieb Architekten aus Freudenstadt.

Die öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten findet von Mittwoch, 22., bis Freitag, 24. Oktober, in den Räumen der Stadtbau Offenburg in der Franz-Ludwig-Mersy-Straße 5 zu den normalen Büro­öffnungszeiten von 8 bis 16.30 Uhr statt.

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