Hansgrohe startet im Juni mit Erweiterung in Elgersweier
Ab Mitte 2016 will der Armaturenhersteller Hansgrohe Produktion und Logistik am Standort in Elgersweier konzentrieren. Mit der lange geplanten Erweiterung wird die von einem Dienstleister betriebene Logistikhalle in der Heinrich-Hertz-Straße keine Rolle mehr spielen.
Das Großprojekt im Industriegebiet Elgersweier ist auf der Zielgeraden: Im Juni wird der Armaturenhersteller Hansgrohe mit der Erweiterung seines Werkes in der Kreuzwegstraße beginnen.
Für insgesamt rund 30 Millionen Euro soll das Logistikzentrum um 9200 Quadratmeter erweitert werden und ein neues Hochregallager entstehen. Auf rund 4200 Quadratmetern können dort nach Unternehmensangaben rund 112 000 Behälter und 11 600 Paletten zusätzlich gelagert werden. »Damit haben wir dann alle wichtigen Schritte unter einem Dach«, erläutert Firmensprecher Ulrich Schumacher die Beweggründe für die Erweiterung. Man werde künftig die Kunden durch die räumliche Nähe von Produktion und Vertriebslogistik noch schneller beliefern können, so die Hoffnung.
Einen Teil der Logistik wickelt das Unternehmen bislang im Gewerbegebiet an der Heinrich-Hertz-Straße in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister ab. Das werde mit der Erweiterung in Elgersweier hinfällig: »Die Verträge mit unserem Dienstleister laufen aus«, so Schumacher.
Rund zwölf Monate werden die Bauarbeiten auf dem Firmengelände in Elgersweier dauern. Eröffnung des Logistikkomplexes könnte also Mitte kommenden Jahres sein.
Planungen seit 2011
Bei Hansgrohe will man jedenfalls nun Fahrt aufnehmen, nachdem die Erweiterungsplanung mit allen Genehmigungen einige Zeit in Anspruch genommen hat. Bereits 2011 hatte es erste Gespräche zwischen Stadt, Ortsteil und Unternehmen gegeben. Befürchtungen, die Erweiterung könnte Beeinträchtigungen für Elgersweier mit sich bringen, hatten eine kontroverse Debatte entfacht. Deshalb wurden die Bürger von Elgersweier 2012 mit einem Meinungsforum an den Planungen beteiligt.
Bereits ab dem 23. März beginnen auf dem Gelände die Bauarbeiten für das Technikum. Etwa 1,4 Millionen Euro nimmt das Unternehmen mit Sitz in Schiltach dafür zusätzlich in die Hand. Im Technikum soll laut Schumacher der Werkzeugbau für Kunststoffwerkzeuge untergebracht werden. Außerdem sollen dort neue Kunststofftechnologien erforscht werden. »Das ergänzt unser Kunststoffkompetenzzentrum am Standort Offenburg«, so Schumacher.
Der Um- und Neubau auf dem Gelände in Elgersweier steht im Zeichen einer Strategie zur Effizienzsteigerung. Bereits im Jahr 2012 hatte das Unternehmen seine Logistik auf eine papierlose Kommissionierung umgestellt. Im Interview mit dem Offenburger Tageblatt sprach Hansgrohe-Vorstandsmitglied Frank Semling damals von einer Effizienzsteigerung von 20 Prozent.