Altes Spinnerei-Areal: 70-Millionen-Projekt geht an den Start
Der Startschuss für den Bau von 268 Mietwohnungen auf dem alten Spinnerei-Areal steht unmittelbar bevor. Im vierten Quartal 2019 soll das stadtnahe Wohnquartier fertiggestellt sein. Rund 70 Millionen Euro will die Soka-Bau investieren. Und dies ist nicht die einzige Bautätigkeit auf dem Areal.
Noch vor den Sommerferien will die Soka-Bau aus Wiesbaden das Großprojekt auf dem Offenburger Spinnerei-Areal in Angriff nehmen. Seit April hat der Investor die Baugenehmigungen für die geplanten 17 Gebäude in der Tasche, teilt Pressesprecher Torge Middendorf mit. Aktuell laufen die Verhandlungen mit den Baufirmen. Sobald diese abgeschlossen sind, will die Soka-Bau den Termin für den Spatenstich nennen.
In 28-monatiger Bauzeit soll danach ein innenstadtnahes Wohnquartier entstehen. Middendorf rechnet mit einer Einweihung im vierten Quartal 2019. Insgesamt sollen 268 Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen von 50 bis 120 Quadratmetern gebaut werden. Die Gesamtmietfläche in den 17 Gebäuden beträgt 21 000 Quadratmeter. Es werde in solider und guter Qualität gebaut, kündigt Middendorf an. Zur Höhe des Mietzinses könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Aussage treffen: »Der tatsächliche Preis wird sich an der Wohnungsmarktsituation bei Fertigstellung orientieren.« Middendorf hält das neue Wohnquartier für attraktiv.
Diese Einschätzung teilt er mit dem städtischen Projektleiter Erwin Drixler, der das Spinnerei-Areal auf Augenhöhe mit dem Neubaugebiet »Seidenfaden« sieht. »Wobei es unterschiedliche Klientel anspricht«, so Drixler: auf dem »Seidenfaden« die Investoren, auf dem Spinnerei-Areal die Mieter. Die Innenstadtnähe, die ökologische Ausrichtung mit Wasserkraft und Nahwärmeversorgung sowie das sdurchgrünte Umfeld machen aus Sicht von Drixler den Reiz des neuen Quartiers zwischen Mühlbach und Obi aus.
Mit dem Spatenstich wird sich auf dem Spinnerei-Areal ein »komplexes Geschehen« entfalten, kündigt der Projektleiter an. Anders als beim »Seidenfaden« erfolgen Hoch- und Tiefbau gleichzeitig. Straßen und Gebäude werden parallel gebaut. Soka-Bau habe damit gute Erfahrungen gemacht, so Drixler. Das erklärt, wieso sich auf dem Areal bis auf den Abbruch der Spinnnerei-Werkshallen nicht viel getan hat.
Mit der Partner AG (Offenburg) und der Orbau (Zell a. H.) gelte es zwei weitere Player einzutakten. Das Architekturbüro Partner AG, derzeit in der nahen Villa Linse ansässig, hat das denkmalgeschützte Kesselhaus gekauft und laut Drixler den Bauantrag bereits eingereicht. Baustart soll 2018 sein.
Auch die Orbau, die den Investorenwettbewerb für den denkmalgeschützten Weberei-Hochbau gewonnen hat, will laut Drixler 2018 anfangen. Hinzu kommen die Neugestaltung der südlichen Wasserstraße sowie der Amalie-Tonoli-Straße und der dritte Bauabschnitt der Grünanlagen am Mühlbachufer zu Füßen des Weberei-Hochbaus, was allesamt unter städtischer Regie läuft. Drixler betont: »Ende 2019 wollen wir mit allem Drum und Dran fertigwerden.«