Appell zum Klimafasten und schonenden Umgang mit Gütern
Die städtische Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte und Petra Rumpel vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) geben Anregungen zum Thema »Klimafasten«. Ein Anliegen ist es ihnen, weniger zu kaufen und zu verbrauchen – eine Anlaufstelle dazu ist das Repair Café.
Werkzeug und Kenntnisse zu teilen und Dinge dadurch länger am Leben zu erhalten, das ist das Prinzip des Offenburger Repair Cafés. Eigentümer von defekten elektrischen Kleingeräten, Textilien, Fahrrädern oder ähnlichen Dingen, können an jedem dritten Samstag um 14 Uhr zum Reparaturtreff im Stadtteil- und Familienzentrum am Mühlbach kommen und die Hilfe der ehrenamtlichen Reparateure in Anspruch nehmen. Auch am heutigen Samstag gibt es das Angebot.
Verbrauch verringern
Der städtischen Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte und Petra Rumpel vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Offenbhurg ist es ein Anliegen, auf den oft unnötigen Kauf und Verbrauch von Konsumgütern hinzuweisen. Das Repair Café ist dabei nur eine Anlaufstelle.
Generell stellten sich oft Fragen wie: Wie viele Paar Schuhe stehen wohl im Schuhschrank? Angeblich besitzt etwa die Hälfte der deutschen Frauen mehr als 25 Paar, und jedes Jahr kommen neue dazu. »Braucht man das?«, fragen Kurte und Rumpel- Und falls nicht, warum kauft man es dann? Ein Grund: Die Werbung sei heutzutage nicht mehr dazu da, über ein Produkt zu informieren, »sondern zu suggerieren, dass es schön, sexy und erfolgreich macht«.
Dabei gehe es häufig gar nicht mehr um die Freude an der Ware, sondern um das Hochgefühl im Moment des Kaufens. »Das verpufft dann oftmals schnell angesichts voller Schränke und leerer Bankkonten.«
Angesichts der Schattenseiten der Billigproduktion wie ungerechte Niedriglöhne, mangelnder Arbeitnehmerschutz und hohe Umweltbelastung in den Produktionsländern, sei es sinnvoll, sich vor Schnellkäufen zu fragen: »Brauche ich das eigentlich? Geht es mir um das Kleidungsstück oder um ein Gefühl, das mir damit gerade vermittelt wird? Freue ich mich auch in einem Monat noch darüber? Muss es neu sein oder gibt es im Second-Hand-Shop eine gute Auswahl?«
Besser teilen
Dabei nehmen Kurte und Rumpel die Männer nicht aus: Manch ein Werkzeugkeller eines Hobby-Heimwerkers könne sich beispielsweise mit der Ausrüstung eines professionellen Handwerkers messen. »Doch leider sind Schlagbohrer, Schleifgerät oder elektrische Säge häufig weniger als eine Stunde pro Jahr im Einsatz – und beim Nachbarn, Schwager oder der Freundin liegt eine ähnliche Sammlung.«
Mit ein bisschen Absprache könnten die Geräte stattdesssen auch ausgeliehen oder die Arbeiten vielleicht sogar gemeinsam in Angriff genommen werden. »Das macht mehr Spaß, und das Klima wird entlastet, weil viele Werkzeuge erst gar nicht produziert werden müssten.«
Hier können Sie Waren abgeben
Die Online-Gebrauchtwaren- und Verschenkbörse des Abfallwirtschaftsamts sowie Warentauschtage und Secondhand-Läden helfen beim Ausmisten oder beim Einrichten. In Offenburg gibt es mehrere Secondhand-Kaufhäuser, die von unterschiedlichen Initiativen betrieben werden (Afög, AWO, Frauen helfen Frauen e.V., PVD). Weitere Information: www.abfallwirtschaft-ortenaukreis.de.
Alte Handys können in Offenburg bei der Bürgerinitiative Umweltschutz Offenburg (BUO) in der Spitalstraße 1a, beim Weltladen Regentropfen in der Lange Straße 19 oder beim BUND-Umweltzentrum Ortenau in der Hauptstraße 21 abgegeben werden. Weitere Information: www.die-buo.de.
Weitere Informationen zum Repair Café, das heute, Samstag, ab 14 Uhr im Stadtteil- und Familienzentrum Am Mühlbach stattfindet, gibt es hier: http://vorort.bund.net/uz-ortenau/repair-cafe.htm.