Audi-Fahrer lässt Wagen nach Unfall stehen und flieht zu Fuß
Ein Audi-Fahrer ist am Dienstagnachmittag in Offenburg beim Abbiegen ins Schleudern gekommen, mit einem anderen Wagen kollidiert und dann in eine Leitplanke gekracht. Nach dem Unfall ließ er sein Auto stehen und floh zu Fuß. Das kommt laut Polizei immer wieder vor.
Der bislang nicht gefasste Audi-Fahrer stand am Dienstag kurz vor 16 Uhr in der Platanenallee in Richtung Norden an der roten Ampel der Kreuzung Ahornallee. Er wollte nach links abbiegen. Als er Grünlicht bekam, beschleunigte er laut Polizei so stark, dass er ins Schleudern geriet und frontal gegen einen gegenüber an der Ampel wartenden Wagen prallte. Der mutmaßliche Unfallversursacher fuhr trotzdem weiter, bog links entgegen der Fahrtrichtung zur B 3 / 33 hin ab, überfuhr den Gehweg und raste in den Vogelbeerweg. Dort krachte er zweimal gegen die Leitplanke.
Der Audi war stark beschädigt: Der Sachschaden beträgt laut Polizei 8000 Euro. Am zweiten involvierten Wagen entstand demnach ein Schaden in Höhe von 3000 Euro. Dessen Fahrerin blieb unverletzt. Anstatt sich zu stellen, floh der mutmaßliche Unfallverursacher zu Fuß. Der Audi wurde sichergestellt und abgeschleppt.
Oft fliehen Betrunkene zu Fuß - und Straftäter
Nach Angaben von Wolfgang Drescher, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, kommt es immer wieder vor, dass Verkehrssünder ihr Auto stehen lassen und zu Fuß fliehen. Den Tätern geht es vor allem darum, Zeit zu gewinnen. "Oft ist dabei Alkohol im Spiel. Die Leute wissen, dass man den am nächsten Tag nicht mehr nachweisen kann", erklärt Drescher im Gespräch mit BO.de. Besonders während der Fasnacht häufe sich das Phänomen. "Alkoholisiert ist die Hemmung zur Flucht geringer." Beim jüngsten Unfall in Offenburg sei dieser Zusammenhang nicht erwiesen. Mitunter flüchteten auch Straftäter, um sich einer Festnahme zu entziehen.
Die stehen gelassenen Pkw liefern den Ermittern wertvolle Hinweise. "Anhand der Sitzstellung können wir die Größe des Fahrers ermitteln", sagt Drescher. "Oft finden wir auch DNA-Spuren." Das sei besonders bei schweren Unfällen wichtig. Drescher betont: "In den meisten Fällen fassen wir die Flüchtigen."
Dafür stehen die Chancen auch im Fall des Offenburger Audi-Fahrers nicht schlecht: Er hat ein Handy im Wagen zurückgelassen, das die Polizei auf die Spur des mutmaßlichen Unfallversursachers brachte. Bis Mittwochmorgen konnte dieser laut Drescher aber noch nicht gefasst werden. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise unter der Telefonnummer 0781/21-4200.