Aufbruchstimmung filigraner Art
Das Osterkonzert der »ElztalSinfonietta« in der evangelischen Kirche in Gengenbach hat schon Tradition. Auch am Karsamstagabend entließ das 15-köpfige Orchester um ihren Leiter Lukas Grimm nach einem umjubelten Auftritt die bereicherten Zuhörer in die Osternacht.
Besonders in der »Symphonie A-Dur« von Mozart als letztem der vier ausgewählten Werke präsentierte sich die »ElztalSinfonietta« mit dem Gengenbacher Ehepaar Daxer in ihren Reihen als präzises und quicklebendiges Klangwunder. Im direkten Kontrast zur zuvor hell und ausgewogen dargebotenen »Ouverture in g« von Johann Bernhard Bach verbreitet sich das Mozart-Werk dank der Bläsergruppe voluminös und klangmächtig im weiten Kirchenrund. Österliche Aufbruchstimmung bemächtigt sich der Zuhörer und erfüllt sie mit freudiger Zuversicht.
Einer Besucherin gefiel besonders das Eröffnungsstück, die »Orchestersuite Nr. 1« von Johann Sebastian Bach. Reizvoll umspielen in etlichen Solopassagen die Bläser die Violinen, die das Thema der Ouverture in Folge auf variierende Tonstufen bringen. Die sechs Tänze von Courante bis Passepied zeigen immer wieder das dialogische Wechselspiel von Holzbläsern und Streichern. In der Forlane zelebrieren Oboen und erste Geige (Maria Eisenburger) zart und leicht ihr Thema über den quirligeren Mittelstimmen.
Mit »Lamentatione« von Joseph Haydn hatte man auch ein liturgisch aktuelles Werk im Programm, das programmatisch auf die endende Passionszeit verweist. Dunkel und machtvoll anrollend beginnt der 1. Satz, nach zurückhaltend leiseren Mittelpassagen erlebt der Zuhörer zum Satzende wieder eine umfassende Klangentfaltung mit strahlender Ostererwartung. Andacht und Klage bestimmen das Adagio. Unterschwellig dunkle Passionsverweisungen prägen das abschließende Menuett.