Zell am Harmersbach

Kandidaten-Check für die Bürgermeisterwahl in Zell (3)

Dietmar Ruh
Lesezeit 5 Minuten
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05. März 2015

Der historische Rundofen, in dem früher Keramik gebrannt wurde, spielt bei einigen Kandidaten eine große Rolle, wenn es um Anziehungspunkte in der Stadt für Touristen geht. ©Dietmar Ruh

Folge 3: Die Attraktivität der Stadt auf dem Prüfstand. Im Vorfeld der Wahl  nehmen diejenigen Bürgermeister-Kandidaten, die im Falle eines Wahlsiegs das Amt auch antreten wollen, Stellung zu lokalen Themen. Für die Länge der Antworten gab es für alle Bewerber eine Obergrenze, weniger zu schreiben war möglich. In Folge 3 äußern sich die Kandidaten zur Attraktivität der Stadt Zell für Bürger und Touristen.

Die Frage lautet:  In einer attraktiven Stadt fühlen sich Bürger und Touristen wohl. Bieten Infrastruktur, Einzelhandel und Kultur genug, um attraktiv zu sein?

 

Severin Haas: Fachtagungen

Diese Frage hat für mich viel mit der Frage zur Verkehrsproblematik zu tun. Touristen können wir aufgrund unserer interessanten geologischen und topographischen Lage ins Tal bringen. Denkbar wären etwa geologische Wanderwege, internationale Fachtagungen Thermie oder Treffen von Rohstoff-Fachleuten.
Bei besserer Verkehrsanbindung ist auch eine genauere Darstellung unserer Historie, unseres Brauchtums und unserer Kultur möglich.
Wir haben ein gutes Vereinsleben und viele ehrenamtlich tätige Bürger. Diese Menschen sollten auch entsprechend belohnt werden.
Veranstaltungen können mit meinem Konzept für den Kanzleiplatz noch ausgeweitet werden. Ein wichtiges Anliegen ist mir die Einbeziehung unserer Jugend und die Vermittlung von Arbeit und Leistung. Mein Motto: »Nicht reden – tun!«

 

Günter Pfundstein: Die Dampflok zieht

Es gibt immer Optimier­ungspotenzial. Dazu müssen alle Akteure zusammenarbeiten und eigene Interessen hinters Gemeinwohl zurückstellen. Man kann nicht auf der einen Seite eine Belebung der Innenstadt fordern und andererseits den Gewerbetreibenden mit Restriktionen begegnen (z. B. Sperrzeitverkürzung). Ganz hervorragend finde ich das Leader-Projekt »Dampflok«. Viele Familien mit Kindern werden für mehr Kaufkraft im Ort sorgen. Eine weitere Belebung der Innenstadt sehe ich durch eine neue Standortkonzeption für die Zeller Keramik. Am Rundofen böte sich neben anderen denkbaren Lösungen eine gute Möglichkeit, Touristen in den Ort und damit in die Geschäfte zu locken. Das sehr gute Kunst- und Kulturangebot gilt es zu erhalten und zu fördern. Im Stadtbild könnte mit einfachen Maßnahmen (z. B. Beschilderungen, Aktionen zur Kundenbindung) die Attraktivität verbessert werden. Manche Angebote können noch besser verknüpft werden. Eine attraktive Stadt wird junge Familien anlocken, was den Firmen dabei helfen wird, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

 

Martin Haas: Andenkengeschäfte

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Die leer stehenden Geschäfte in Zell sind mir ein Dorn im Auge. Eine Alternative wären hier für mich mehr Andenkengeschäfte in der Stadt. Veranstaltungen mit den Musikvereinen und Chören Zells könnten auch Touristen anlocken – und vielleicht sogar das Fernsehen. Die Traditionsvereine gehören zum Stadtbild und müssten noch viel mehr einbezogen werden, um die Stadt nach außen hin zu vermarkten.
Ins Thema Infrastruktur werde ich mich einarbeiten. Was ich schon sagen kann, ist, dass vor allem im Sommer die ÖPNV-Anbindung von und nach Zell besser werden sollte.  Und: Warum sollte sich nicht die Filiale einer Fastfoodkette in Zell ansiedeln? Dazu wird mir sicher noch was einfallen.

 

Wolfgang Mössinger: »Keramik-Pfad«

Der Schwarzwald ist als Urlaubsregion wieder im Aufwind. Das müssen wir auch in Zell nutzen. Es muss uns gelingen, Touristen aber auch Einheimische häufiger und länger zum Verweilen im Städtle zu animieren. Mit steigender Nachfrage werden Geschäfte und Gaststätten kommen. Kulturell ist Zell mit der Mischung aus Tradition und Moderne gut aufgestellt. Sowohl unser Brauchtum als auch die Galerien mit Moderner Kunst können noch stärker für den Tourismus eingesetzt werden. Das Rundofen-Areal muss dringend touristisch ausgeschöpft werden. Man könnte an einen »Keramik-Pfad« denken, der die beiden ehemaligen Fabrikgelände verbindet und wo unterwegs erläutert wird, wie die Keramik früher für die Stadt den Strom erzeugt hat.
Wir nutzen auch unser Bähnle noch nicht genug für den Tourismus. Mit noch besserer Anbindung sollte es möglich sein, einen Aufenthalt in Zell mit Ausflügen per Bahn in die Region zu verbinden. Wir sollten uns auch darum bemühen, dass die Museumsbahn in Zell ihren Mittelpunkt hat.

 

Arthur Goehl: Bahnhof aufwerten

Neben der Verkehrsproblematik gilt es auch, andere Bereiche der In­frastruktur zu verbessern. Wir brauchen dringend einen Drogeriemarkt; hierzu sollte das Keramikareal beplant werden. Der Einzelhandel ist aus meiner Sicht gut aufgestellt. Grundsätzlich sollten wir uns um leerstehende Objekte in der Innenstadt kümmern. Das Rundofen-Areal bietet enorme Entwicklungsmöglichkeiten, gerade auch unter Einbindung des Stadtparks. Der Bahnhof als Eingangstor der Stadt sollte deutlich aufgewertet und das Bahnhofsgelände insgesamt gestaltet werden. Kulturell hat Zell schon jetzt viel zu bieten; die Nacht der Museen und die Kunstwege haben viele Neugierige hierher gelockt. Schade finde ich, dass die Gastronomie die Biergartensommer nicht mehr weitergeführt hat.
Für Jugendliche haben wir zu wenig Angebote; hier könnte ich mir beispielsweise einen neuen Skaterplatz, einen Mountainbikeparcours oder Rockkonzerte vorstellen. Auch große Sportereignisse bieten die Chance, viele Besucher nach Zell zu bringen; dieser Bereich könnte noch deutlich ausgebaut werden.

 

Peter Ruhm: Direkt vermarkten

Zell ist eine attraktive Stadt und ein Anziehungspunkt für Urlauber und Besucher.
Trotz aller Bemühungen (Internetauftritt, Ferienregion Brandenkopf etc.) ist jedoch eine latente Unzufriedenheit bei Gastronomen und Zimmervermietern vorhanden. Eine direkte Vermarktung bei nationalen oder bei Regionalmessen könnte zielführend sein.
Wichtig wäre es auch, darauf zu achten, dass keine Ladenleerstände in der Innenstadt entstehen.

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