Baustart für Großprojekt im Herbst 2017 denkbar
Am Mittwochabend nahmen nur wenige Bürger die Einladung zur Reichenbacher Einwohnerversammlung an, die ausnahmsweise in der Stadthalle Gengenbach über die Bühne ging. Schließlich ist die Festhalle in der Ortschaft seit Februar gesperrt. Deren Sanierung innerhalb des Großprojekts mit Schule und Kindergarten stand im Mittelpunkt.
Nicht nur Ortsvorsteher Markus Späth hatte mit einer größeren Resonanz auf die Einwohnerversammlung der Ortschaft Reichenbach gerechnet. Immerhin standen aktuelle Informationen über die »Neuordnung kommunaler Gebäude Ortsmitte Reichenbach« auf der Tagesordnung. Für das Millionen-Projekt hatte es bekanntlich einen Architektenwettbewerb gegeben, der kürzlich entschieden wurde. »Es liegen spannende Zeiten vor uns«, betonte Späth, »in vielleicht eineinhalb Jahren stehen wir vor etwas, das uns stolz macht und vor allem unser Dorf nach vorne bringt.«
Gemeint ist die notwendige Sanierung der Gemeindehalle, die aufgrund von Verformungen in der Dachkonstruktion seit Februar gesperrt ist, dazu die Sanierung der benachbarten Grundschule und eine mögliche Integration des Kindergartens, der ein paar hundert Meter weiter entfernt steht. Den Architektenwettbewerb bezeichnete Thomas Thiele als »Husarenritt« aufgrund des Zeitdrucks durch Fördergeldfristen. Das Architekturbüro Thiele aus Freiburg war von der Stadt Gengenbach mit Vorbereitung und Betreuung eines architektonischen Ideenwettbewerbs beauftragt worden. Gerade die Planung des ersten Preisträgers zeige »eine angemessene Architektur für das Dorf«, sei »sehr klar strukturiert«, biete »viele Optionen« und sei in drei Abschnitten umsetzbar. Zudem könne das Gesamtgebäude multifunktional genutzt werden.
Spielplatz-Frage offen
Eine Reichenbacherin wollte wissen, ob denn der öffentliche Spielplatz integriert oder geschlossen werde? »Die Fläche ist schon relativ knapp«, antwortete Thiele, weil ja gerade für den Kindergarten ein Außenspielbereich geboten werden muss. »Wir sollten den Spielplatz erhalten oder an anderer Stelle neu bauen«, betonte der Ortsvorsteher.
Und dann wurde natürlich die Zeitfrage gestellt: Wann können die Vereine wieder die so wichtige Gemeindehalle nutzen? »Wir brauchen garantiert bis 2018 für die Halle«, sagte Bürgermeister Thorsten Erny, denn ein Baubeginn sei im Herbst 2017 denkbar. Erst im März oder April 2017 falle die Entscheidung über die Zuschüsse. Am kommenden Mittwoch soll daher schon ein Stadtratsbeschluss über die architektonische Neuordnung erfolgen. Denn Ende Oktober endet die Antragsfrist für Zuschüsse aus dem Fördertopf »Entwicklung Ländlicher Raum«. Ohne Zuschüsse sei, so Erny, dieses besondere Projekt nicht umsetzbar.