Offenburg

B&B-Hotel: 93 neue Zimmer für Offenburg

Florian Pflüger
Lesezeit 3 Minuten
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24. März 2017
Das B&B-Hotel von der Freiburger Straße aus: Seit Anfang Februar ist das Haus mit 93 Zimmern in Betrieb.

Das B&B-Hotel von der Freiburger Straße aus: Seit Anfang Februar ist das Haus mit 93 Zimmern in Betrieb. ©Ulrich Marx

Offenburg wächst – auch was die Zahl der Gästebetten angeht. Am Donnerstag wurde das neue B&B-Hotel an der Freiburger Straße mit 93 Betten, das bereits seit Anfang Februar in Betrieb ist, feierlich eröffnet. Was Bauherren, Stadtverwaltung und Reisende freut, sehen andere Hoteliers in der Stadt kritisch. 

Von so einer Bauzeit dürfte so mancher Häuslebauer träumen: In nur neun Monaten ist das neue B&B-Hotel in der Freiburger Straße fertiggestellt worden. Mit einer Gesamtfläche von 2500 Quadratmetern und einem Volumen von insgesamt 9200 Kubikmetern entspreche das viergeschossige Gebäude auf der Kronenwiese zehn Einfamilienhäusern, rechnete gestern  Architekt Thomas Braun vom Oberkircher Büro Müller + Huber bei der feierlichen Eröffnung vor, zu der neben den Bauherren auch Vertreter der Stadtverwaltung, des Betreibers, der Sparkasse und der »Nachbarn« gekommen waren. »Das entspricht 1,1 Wohnhäusern pro Monat«, so Braun.

Idee von OB Schreiner
2013 hatte der Investor Hurrle Fonds GmbH & Co. KG aus Oberkirch, der auch das Gesundheitszentrum und das Parkhaus auf dem früheren Gelände der Burda-Druckerei und einst auch das Mercure-Hotel gebaut hat, das Grundstück gekauft. 2014 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgerufen. Die Idee, dort ein Hotel zu bauen, sei damals von Oberbürgermeisterin Edith Schreiner gekommen, erinnerte Hurrle-Geschäftsführer Thomas Ganter, der feststellte: »Diesen Wunsch haben wir erfüllt.« 

Schreiner selbst betonte die Notwendigkeit des neuen Hotels mit seinen zusätzlichen Kapazitäten. »Ich weiß, dass das die Hotelbranche anders sieht«, räumte sie mit Blick auf die Kritik vonseiten der bereits ansässigen Hoteliers ein (siehe "Hintergrund"). Offenburg sei eine »Boomregion« mit über 40 000 Arbeitsplätzen. »Wir brauchen ein Angebot für Geschäftsreisende«, betonte sie. Das B&B-Hotel mit seinen 93 Zimmern liege verkehrsgünstig, sei gleichzeitig nah zur Messe und zur Innenstadt und dem Bahnhof. Sie lobte die Schwarzwaldmotive, die jeweils in den Zimmern angebracht sind. 

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Vertrag über 20 Jahre
Außerdem freute sie sich darüber, dass die Betreiber langfristig, nämlich für 20 Jahre, den Mietvertrag unterschrieben hätten. Die Rathauschefin begrüßte auch die beiden Hotelmanager Nina Seethaler und Daniel Brusch, die nach Stationen am Starnberger See, auf Teneriffa, in Dresden oder London nun in Offenburg angekommen seien. »Sie sind die Visitenkarte des Hotels«, so Schreiner.

Dass B&B zwar eine »anonyme Kette« sei, sich gegenüber den Gästen aber durchaus mit lokalen Hoteliers präsentiere, betonte Max Luscher, Managing Director der B&B-Hotels GmbH mit Sitz in Hochheim am Main. Derzeit habe die Hotelkette 91 Häuser in Deutschland, weltweit etwa 400, informierte er. Ziel sei es, jedes Jahr 15 neue Hotels zu eröffnen. Im Hinblick auf die rasche Bauzeit in Offenburg merkte er scherzhaft an: »Es ist schade, dass wir nicht jedes Jahr ein Hotel in Offenburg bauen können.«

INFO: Das B&B-Hotel in der Freiburger Straße 43 verfügt über 93 Zimmer, 77 davon sind Standardzimmer, 14 Familienzimmer und zwei sind barrierefrei im Erdgeschoss. Die Preise liegen bei 54 Euro (Einzelzimmer), 64 Euro (Doppelzimmer) und 84 Euro (Familienzimmer). www.hotelbb.de

Hintergrund

Das sagen andere Hoteliers

Die Betreiber der bestehenden Hotels in Offenburg sehen das künftige Hotelangebot in Offenburg teilweise kritisch. Schließlich erweitert auch das Mercure-Hotel bei der Messe um 60 Zimmer, dazu kommt noch in diesem Jahr das »Liberty« im alten Gefängnis mit 38 Zimmern. Insgesamt kommen also 191 Zimmer hinzu.

»Der Kuchen wird sich bestimmt verkleinern«, sagt Gabriele Schimpf-Schöppner vom Hotel »Sonne« in der Offenburger Hauptstraße. Sie frage sich, »woher die Gäste kommen sollen«. Schließlich sei Offenburg »keine Touristenstadt«. Zwar gebe es zu bestimmten Zeiten – gerade bei Messen oder beim Weinfest – nicht genügend Zimmer. Aber das gebe es auch in Großstädten wie München nicht, gibt sie zu bedenken. Und ein Hotel müsse nun mal 365 Tage im Jahr funktionieren.  
Noch habe sie allerdings keine Auswirkungen durch das neue B&B-Hotel gespürt. Schimpf-Schöppner setzt ohnehin auf die Stammgäste, die »das Private, Persönliche, Heimelige« in der »Sonne«, die schon seit 160 Jahren in Familienbesitz ist, schätzen.

Ähnlich äußert sich Thomas Koslowski vom Hotel »Union« in der nördlichen Hauptstraße. »Es könnte auf einen Preiskampf rauslaufen«, sagt der Betreiber des 1905 gebauten Hotels mit 35 Zimmern. Bisher habe es jedoch noch keine negativen Auswirkungen gegeben – im Gegenteil: Die Auslastung zu Jahresbeginn sei besser gewesen als 2016. 

Anja Hillerich, Geschäftsführerin des Mercure-Hotels, ist mit ihrem Haus selbst für einen wesentlichen Zuwachs verantwortlich. Das Mercure, 1983 gebaut, erweitert von 132 auf 192 Zimmer. Sie betont aber mit Blick auf das B&B-Hotel: »Wir sind in zwei unterschiedlichen Welten unterwegs.« Das Mercure fokussiere sich auf Tagungen und das Firmengeschäft und habe die entsprechenden Verträge »rechtzeitig verlängert«.

Hintergrund

Das sagt der Stadtmarketingchef

Laut Stadtmarketingchef Stefan Schürlein gibt es in Offenburg ohne das B&B-Hotel 13 Hotels mit insgesamt 736 Betten. Aus seiner Sicht ist die derzeitige Entwicklung positiv. Die relativ hohe Auslastung der Hotels in Offenburg von 56,8 Prozent (zum Vergleich: in Kehl sind es 33,9, in Oberkirch 35,3, in Freiburg 49,2 Prozent; Stand 2015) sei ein Indiz. Was die zunehmende Konkurrenz angehe, sei er sich sicher: »Die Hotels sind stark genug, um das auszuhalten.« 

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