Nordrach

Beifall für 25 erfolgreiche Jahre

Herbert Vollmer
Lesezeit 4 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
26. Juli 2016

(Bild 1/2) Den ganzen Tag über herrschte reges Treiben rund um das 25 Jahre alte Puppen- und Spielzeugmuseum. ©Herbert Vollmer

Am Sonntag wurde das 25-jährige Bestehen des Puppen- und Spielzeugmuseums in Nordrach mit einem bunten Programm gefeiert. Den ganzen Tag über herrschte rund um das Museum reges Treiben.

Gabriele Spitzmüller hatte in ihrer Kurklinik Nordrach jahrzehntelang Handarbeitskurse mit Kurgästen und Freunden angeboten, eine große Anzahl Stoffpuppen hergestellt und weitere kostbare Puppen gesammelt. Bei einer Puppenausstellung in Offenburg stellte sie ihre Puppen aus und erhielt großes Lob. So reifte in ihr der Entschluss, ihre Puppen in einer Dauerausstellung in Nordrach zu zeigen. Nach längerer Standortsuche stellten Kurt und Gabriele Spitzmüller ihr ehemaliges Wohnhaus im Gewann »Kühlmorgen« zur Verfügung. Sie ließen von Innenarchitekt Gerd Speck das Haus museumsgerecht umbauen, Handwerker stellten auch 24 Vitrinen her. In den Vitrinen wurden gut 700 Puppen zu Themen zusammengestellt, die das dörfliche Leben darstellen, darunter ein Hochzeitszug, ein Schulalltag in Nordrach 1968, die Kilwi, ein Hühnerhof und die Landwirtschaft in den vier Jahreszeiten, Flößerei und Auswanderer sowie die »Buttercremetorten-Sportfeste« nach dem Zweiten Weltkrieg – ein Gutteil der Nordracher Geschichte also. Nach dieser privaten Aufbauarbeit der Familie Spitzmüller eröffnete die Gemeinde am 26. Juni 1991 das »Puppenmuseum Nordrach« und finanziert seither den laufenden Betrieb, Personal- und Sachkosten und zahlte Miete. Das Museum konnte fast kostendeckend geführt werden. Initiatorin Gabriele Spitzmüller leitete unentgeltlich das Museum und sorgte mit großem Engagement dafür, dass das Museum im ganzen Land bekannt wurde. Bald meldeten sich mehrmals wöchentlich Busgruppen an, hinzu kamen Sonderausstellungen unter anderem über Historische Postkarten, Blechdosen, Kinder- und Puppengeschirr und sogar 24 Lithographien von Marc Chagall, die die Exodus-Geschichte darstellen.

Ständig gewachsen

- Anzeige -

Bereits nach sieben Jahren wurde der 100 000. Besucher begrüßt. Das Museum veränderte ständig sein Gesicht. Gabriele und Kurt Spitzmüller brachte von zahlreichen Reisen in die ganze Welt neue Ausstellungsstücke mit. 1999 ließ die Familie Spitzmüller einen Anbau errichten, die Zahl der Ausstellungsstücke war auf 1800 gestiegen. Im Jahre 2002, die Besucherzahl lag nun schon bei 150 000, kam ein weiterer Anbau hinzu. Zahlreiche Prominente waren zu Gast, der SWR sendete einen Bericht im dritten Programm, eine der Museumspuppen wurde auf einer Briefmarke abgebildet.
2006 verlieh die Gemeinde Nordrach Gabriele Spitzmüller für ihre großen Verdienste um das Puppen- und Spielzeugmuseum die Ehrenbürgerwürde. Kurt und Gabriele Spitzmüller schenkten im Juli 2014 das Museumsgrundstück mit dem gesamten Inventar und allen Exponaten der Gemeinde, die sich verpflichtete, das Museum im Sinne der Familie Spitzmüller weiterzuführen. Heute verfügt das Museum über 3500 Exponate: Puppen, Marionetten und Teddys, historische Modellautos, Holz- und Blechspielzeug, Puppenhäuser, Porzellanfiguren aus Meißen, einen Vergnügungspark in Miniatur, feinste Stickereien und vieles mehr. Mit nun 263 000 Besuchern ist es eines der am besten besuchten Museen im Ortenaukreis.
Der Bürgermeisterstellvertreter Günter Eble vertrat den erkrankten Bürgermeister Carsten Erhardt und begrüßte am Sonntag die geladenen Gäste, darunter den Landtagsabgeordneten Thomas Marwein, Bürgermeisterin Jeanine Schmidt aus der elsässischen Partnergemeinde Niedernai, Zells Bürgermeister Günter Pfundstein sowie aus Nordrach unter anderem den Ehrenbürger Wilhelm Oberle. Eble bedauerte, dass Gabriele Spitzmüller nicht anwesend sein könne, da sie sich derzeit wegen eines Gehörleidens in einem Krankenhaus befinde. Er habe ihr für ihr außergewöhnliches Engagement bereits vor einer Woche gedankt. Eble dankte auch allen Helfern und Förderern, die in 25 Jahren für das Museum tätig waren. 
Claudia Moosmann von der Tourist-Info leitet nun das Museum und informierte die Ehrengäste über das reichhaltige Rahmen-Programm an diesem Tag. Mitarbeiterin Helena Schwendemann führte durchs Museum und erläuterte stolz die vielen Kostbarkeiten.

Vielseitiges Festprogramm

Es gab  eine interessante Ausstellung »25 Jahre Geschichten und Bilder aus dem Puppen- und Spielzeugmuseum«, und wer wollte, konnte eine Bildpostkarte mit Impressionen aus dem Museum oder von Puppen an die Liebsten zuhause versenden. Marianne Stephan präsentierte selbst angefertigte Puppenkleider. Vor dem Museum gab es einen Stand mit erfrischenden Fruchtcocktails. Eine weitere Ausstellung im Feuerwehrgerätehaus zeigte selbst hergestellte Bastelarbeiten der Nordracher Grundschüler zum Thema Puppenmuseum. Hinter dem Museumsgebäude waren Alpakas von Waldemar Neumayer zu bestaunen. Kinder konnten sich ein Glitzer-Tattoo auftragen und die Gesichter schminken lassen. Die kleine Marionettenbühne des Theaters »Dimbeldu« spielte auf der Wiese vor dem Museum zur Freude von kleinen und großen Besuchern das Märchen »Prinz Eselein«. Am Nachmittag sorgte der »Phantom Schalmeien e. V.« aus Zell unter Leitung von Helmut Wolber für musikalische Unterhaltung. Museum und Schwimmbad konnten bei freiem Eintritt besucht werden.
Insgesamt kamen rund 300 Besucher ins Museum, darunter Staatssekretär Volker Schebesta. 36 Personen nahmen das Angebot an und versandten eine Bildpostkarte, zwei davon gingen nach Belgien. Die Ausstellungstücke der Nordracher Grundschüler werden an der Schulentlassfeier gezeigt, dort erfolgt auch die Prämierung. Die Sonderausstellung über die Geschichte des Museums verbleibt noch einige Wochen im Museum.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Das bedeutendste Offenburger Kunstdenkmal, der Offenburger Ölberg aus dem Jahr 1524, erzählt detailreich die Geschichte vom Verrat an Jesu an Gründonnerstag.
vor 9 Stunden
500 Jahre Ölberg
500 Jahre Ölberg: Seit mindestens einem halben Jahrtausend besteht der Offenburger Ölberg, der 1524 erstmals erwähnt wurde. Da das bedeutende Kunstdenkmal die Geschichte vom Verrat an Jesu an Gründonnerstag erzählt, erinnert das OT heute an dieses Jubiläum.
Großen Zulauf hatte bei der Jobbörse der Infostand der Zimmerei Irslinger. Auch Bürgermeister Martin Holschuh (hinten Mitte), Rektorin Henrike Scharsig (vorne rechts) und Organisator Alexander Beathalter (links neben der Rektorin) waren an den Ständen unterwegs.
vor 12 Stunden
"Quelle der Inspiration"
Rund 30 Firmen haben sich bei der dritten Schutterwälder Jobbörse am vergangenen Freitag in der Mörburghalle präsentiert. Unternehmen und Veranstalter ziehen eine positive Bilanz.
Vernissage der Ausstellung des VON (von links): Rüdiger Stadel (Mitglied kultureller Beirat der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte), Martin Seidel (Sparkasse Kinzigtal), Stefan Medel (Zunftmeister Gengenbach), Theo Schindler (Narrenmeister VON), Gunther Seckinger (VON-Vogt Ortenau), Thomas Rautenberg (Museumsleiter), Christian Daxer (Narrenrat), Gudrun Reiner (Vize-Narrenmeisterin VON), Thorsten Erny (Bürgermeister), Rudi Maurer und Gündüz Askin (beide Narrenräte).⇒Foto: Thomas Reizel
vor 12 Stunden
Ausstellung des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte
Das Gengenbacher Narrenmuseum startet am Samstag in die neue Saison. Und es hat für ein Highlight gesorgt: Der Verband Oberrheinischer Narrenzünfte präsentiert sich mit ausgewählten Exponaten in der Türmerstube des Niggelturms.
Auch im Fürstenberger Hof in Unterharmersbach startet ab April die Museums-Saison wieder. 
vor 14 Stunden
Ein Besuch lohnt sich
Ab April ist geöffnet, im Storchenturm kann ab Ostersonntag Stadtgeschichte geschnuppert werden.
CDU-Kandidaten in Fessenbach (oben von links): Marc Zöller, Marcus Jogerst-Ratzka, Josef Hugle, Monika Freund (in der Mitte von links), Ludwig Holl, Katja Manandhar sowie (unten von links) Paul Litterst und Stephan Seitz.
vor 15 Stunden
CDU-Kandidaten für Ortschaftsrat
Die CDU Fessenbach hat im Gasthaus "Linde" ihre Liste für die Ortschaftsratswahl am 9. Juni aufgestellt.
Das Windschläger Orchester trat mit dem Jugendorchester "Jowibo" unter der Leitung von Dirigent Philip Ott auf.
vor 15 Stunden
Heiße Rhythmen aus Afrika
Beim Jahreskonzert des Musikvereins Windschläg am Samstag wurde das Publikum musikalisch nach Afrika entführt. Jugend- und großes Orchester hatten auch einen gemeinsamen Auftritt.
Luise Schubert feiert ihren 95. Geburtstag in ihrem Geburtshaus in Offenburg. 
vor 15 Stunden
Offenburg
Die Offenburgerin Luise Schubert wird am Donnerstag 95 Jahre alt. Seit ihrer Geburt wohnt sie in der Kronenstraße in der Offenburger Vorstadt.
In der Brückenhäuserstraße wurde ein neuer Point of Presence, also ein Verteiler fürs schnelle Internet, aufgestellt. Dieser steht nahe des Gymnasiums.
vor 19 Stunden
Schritt für schnelles Internet
Der Anschluss Gengenbachs an das Glasfasernetz ist einen Schritt nähergerückt: Am Freitag hat die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG in der Brückenhäuserstraße nach eigenen Angaben vom Dienstag einen Point of Presence errichtet.
Ehrungen (von links): Silke Merzweiler (geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft) mit dem Vorsitzenden Jürgen Britsch und Reinhard Brunner, langjähriger Beisitzer, der aus dem Vorstand verabschiedet wurde.
vor 20 Stunden
Generalversammlung
Generalversammlung des RMSV Bohlsbach: Bei den Neuwahlen wurden die Vorstände in ihren Ämtern bestätigt.
Der Pachtvertrag fürs "Bistro unter den Pagoden" läuft aus.
27.03.2024
Wer erhält den Zuschlag?
Das 2001 eröffnete "Bistro unter den Pagoden" in der Offenburger Stadtmitte wird saniert und dann neu verpachtet: Ab April können sich Interessenten, die das Café betreiben wollen, bei der Stadt bewerben.
Pretty Pink. 
27.03.2024
"OG Distrikt"
Tipps für die Tage über und nach Ostern hat DJ Martin Elble wieder zusammengestellt. Dafür blickt er auch über den Rhein.
Bei der Spendenübergabe (von links): Stefanie Link (Aktiv im Ried), Erwin Moser (Vorsitzender Hausacher Bärenadvent), Manuela Schwärzel (Aktiv im Ried).
27.03.2024
Neuried
Verein Aktiv im Ried hilft dem Hausacher Bärenadvent für dessen Arbeit

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.