Beim "Bärentreiben" blieb keine Zeit zum Ausruhen!
Das »Bärentreiben« in Waltersweier war auch in seiner aktuellen Auflage ein Erfolg. Wer so geschickt Programmpunkte aneinanderreiht, hat den Erfolg verdient und kann für sich in Anspruch nehmen, seinen Gästen Unterhaltung auf hohem Niveau geboten zu haben.
Wer zur Fasendveranstaltung der »Walterschwierer Wurzelbäre« kommt, weiß, dass er sich nicht auf Bierbänken ausruhen kann, denn die sind knapp. Dafür gibt es genug Stehtische, an denen sich Gruppen, Cliquen und Zufallsbekanntschaften finden, um das zu genießen, was auf der Bühne geboten wird.
So auch am Samstag, als die »Neumühler Hexen« acht Namensgeber zum fetzigen Tanz auf die Bühne schickten. Dem wollten die »Willstätter Hexen« nicht nachstehen und zeigten mit ihren Tänzerinnen, dass sie für die noch junge Kampagne bestens gerüstet sind. Infernalisch dann der Auftritt der »Albersböscher Guggefetzer«, die mit ihren schrägen Tönen von den »Rivers of Babylon« bis zum »Carneval in Rio« kaum einen Klassiker aussparten, worauf die ersten Zugaben fällig waren. Die Garde der »Schräcksli« aus Diersburg zeigte, dass dort akkurates Tanzen einen hohen Stellenwert besitzt, ehe die neun Haremsdamen der »Wierer Hexen« mit ihrem Tanz einen Hauch von Orient auf die Bühne zauberten.
Rocker im Saal
Erstaunen bei den Gästen in der Freihofhalle, als eine Rockergruppe in den Saal stürmte. Doch Besorgnis war unangebracht, es war der Fanfarenzug der Althistorischen Narrenzunft Offenburg, der die Halle rockte und zeigte, dass er auch in dieser Formation zu bestehen und überzeugen weiß. Ob die Rocker die Spättle ihrer Zunft mitbrachten, blieb unbeantwortet, aber die von ihnen initiierte Polonaise trieb die Stimmung dem Siedepunkt entgegen. Den erreichten die »Bachbrägele« aus Montenegro mit ihren Mädels und den mitgebrachten Männern tanzend und zur Freude des sie stürmisch feiernden Publikums.
Hatten die Diersburger mit ihrer Garde bereits Eindruck hinterlassen, war es ihren »Stollenblosern« vorbehalten, mit Musik aus der Gassenhauer-Mottenkiste die Stimmung nochmals anzuheizen.
Von Trinkliedern bis zur »Marina« aus früheren Jahren und der Hymne an das Superweib der Region – der »Schwarzwaldmarie« – boten sie großes Kino.
Für die Augen dann eine Symphonie in rot und weiß – die Mädels der »Zeller Narrenzunft«. Schmissig ihr Tanz, die Zugabe war stürmisch verlangt worden und zwischen Tischen und Bühne kein Platz mehr frei. Auch weil viele den Showtanz der »Wierer Frösche« sehen wollten, der das Attribut klasse verdient und nahtlos den Weg zu einem weiteren tänzerischen Höhepunkt bereitete – dem diesen Abend abschließenden fetzigen Showtanz der Willstätter »Dance Generation«.
Doch mit Ende der von Ehren-Oberzunftmeister Konrad Gaß moderierten Programmdarbietungen war das »Bärentreiben 2017« noch lange nicht beendet. Denn jetzt war Gelegenheit, selbst zu tanzen und das nachzuvollziehen – zumindest es zu versuchen –, was auf der Bühne zuvor geboten worden war. Oder einfach den Abend zu genießen und sich zu freuen, dass die Kampagne 2017 noch jung und erst am 28. Februar zu Ende sein wird.