Beim Wildsauball war bei der Kostümierung Fantasie gefragt
Der 33. Durbacher Wildsauball war wieder ein närrischer Partyhöhepunkt und zog mehrere tausend Narren am Mittwoch vor dem Schmutzigen in den Goldenen Weinort. 90 Zünfte boten im großen Festzelt ein kunterbuntes Narrentreffen.
Er ist angesagt, der Wildsauball der Narrenzunft Wildsaue vum Klingelberg in Durbach – nicht nur beim närrischen Partyvolk, sondern auch bei eingefleischten Fasnachtern. 33 Jahre feiert die Zunft in diesem Jahr, und genauso lange gibt es den großen Fastnachtsball.
Der Wildsauball war am Mittwoch vor dem Schmutzigen wieder ein Riesenhit und damit auch der perfekte Einstieg in die heiße Phase der Fasent. Bereits gegen 20 Uhr war das riesige Barzelt neben dem eigentlichen Festzelt schon gut gefüllt mit Narrenvolk. Nicht nur die angesetzte Happy Hour mit einigen reduzierten alkoholischen Getränken lockte an die mit 60 Meter Länge wohl größte Bartheke im Südwesten, sondern auch die Zunftoberen zum angesetzten Zunftmeisterempfang in einem abgetrennten Bereich.
90 Narrenzünfte und Musikgruppen machten schon Party, als nach dem Zunftmeisterempfang auf der Bühne des eigentlichen Wildsauball-Zeltes die ersten Guggenmusiken das Bühnenprogramm eröffneten. Flexibel sind sie, die Narrenzünftler und Partygäste aus der Region, so hatte eine Narrengruppe aus Weitenung gleich ihren eigenen Stehtisch zum Festeln mitgebracht, mit ansprechender Beleuchtung – damit man auch sieht, was man im Glas hat. Apropos Glas, dieses gab es nur gegen Pfand, und deshalb sorgten viele Narrenzünftler vor und hatten gleich ihren eigenen Trinkbecher aus Edelstahl am Häs.
Mit dem Bühnenprogramm ging es ab 21 Uhr Schlag auf Schlag, allein elf Showtanzgruppen und Musikformationen sorgten für permanente hohe Stimmung. Souverän führte Keiler Stefan Serrer das Narrenvolk durch das vierstündige Bühnenprogramm, ohne dass seine Stimme litt. Nicht nur die Guggenmusiken sorgten für den richtigen Sound, sondern auch im Wechsel DJ Funcy Flip und DJ Gynne und nach Mitternacht DJ Hein Blöd. Neben den Zeller Schrottpäperern heizten unter anderem auch die Showtanzgruppe der Wolfonia aus Rammersweier und die Knallfroschcombo Weier die Narrenpartygäste ordentlich auf.
Bis zum Morgen gefeiert
Nicht nur viele Hästräger hatten beim Wildsauball ihren Spaß, sondern auch unzählige Kostümgruppierungen, wie die Micky-Mouse-Truppe aus Lahr oder der Trump-Wahlkampf-Clan aus Rastatt. Ob als Prinzenpaar oder Schwarzwaldmaries oder gleich als Schwarzwälder Gin-Flaschen kostümiert – die Fantasie der Ballbesucher ließ wieder einmal nichts zu wünschen übrig. Gerade bei den Teens und Twens war der Wildsauball der Hit, sozusagen das »Muss« über die Fasent.
Wer viel tanzt und feiert, der hat neben dem Durst auch Hunger. Mergues oder Steaks wurden wie seit Jahren von Rebstockchef Volker Baumann zubereitet, der mit Freude am Grill stand: »Das gehört zum Wildsauball einfach dazu.«
Auch nach dem Bühnenprogramm kurz nach Mitternacht wurde noch kräftig und zünftig gefeiert im angrenzenden Party-Barzelt, im Festzelt selbst oder auch auf dem Festplatz. Man brauchte kein Licht mehr, als die letzten Gäste des Wildsauballs schließlich den Weg nach Hause fanden.
Kraftakt für die Zunft
Der Wildsauball stellt einen Kraftakt für die Zunft dar, neben den 70 Mitgliedern helfen viele Freunde und Bekannte seit Jahren mit. »Dazu zählt ja nicht nur der Abend selbst, auch das große Festzelt sowie die gesamte Inneneinrichtung müssen aufgebaut und wieder abgeschlagen werden«, erklärt Serrer. Auch das Thema Sicherheit hat bei der Größe der Veranstaltung oberste Priorität. Neben den 20 meist vereinseigenen Sicherheitskräften waren auch zwölf Beamte von der Polizeidirektion Offenburg vor Ort.