Beim Wohnungsbau gewappnet sein für alle Fälle
Obwohl die Zahl der Flüchtlinge stagniert, treibt Schutterwald die neuen Häuser am Ziegelplatz voran. Im September wird entschieden, ob sie gebaut werden. Diskussionen gab es um den Grundriss.
Derzeit hat die Gemeinde Schutterwald noch 29 freie Plätze für Flüchtlinge, der Zustrom ist versiegt. Dennoch beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch, das Neubauprojekt für den sozialen Wohnungsbau, in dem wahleise und zunächst auch 50 bis 60 Flüchtlinge unterkommen können, bis nach der Sommerpause voranzutreiben. In der Septembersitzung beschließt der Rat dann endgültig, wie es weitergeht. Diese Vorgehensweise ist auch einem zugesagten Zuschuss von 400 000 Euro geschuldet. Um den zu erhalten, muss der erste Spatenstich im Dezember erfolgen, verdeutlichte Ortsbaumeister Bruno Hahn. Die gesamte Maßnahme soll 1,6 Millionen Euro kosten.
Größe kommt später
Der Ortsbaumeister stellte noch einmal die Elementarbauweise (Holzständer) mit einheitlichem Grundriss vor, die eine hohe Flexibilität ermögliche. Mit dem vom Rat gewünschten Abstellraum. Eine starke Belegung sei möglich – vier Personen in einer Zweizimmerwohnung. Die Containerbauweise wollte Hahn in der Hinterhand bereithalten – wenn nötig.
Bei der Diskussion im September könne man sich auch gerne über die Größe der Wohnungen unterhalten.
Ludwig Bindner (CDU) sagte. »Ich habe meine Probleme mit einer Containerlösung für den sozialen Wohnungsbau.« Bruno Hahn entgegnete, die Container für Flüchtlinge, der derzeit auf dem Hoch-3-Gelände stünden und für Flüchtlinge gebaut seien, hätten eine Zulassung von fünf Jahren. Die Container für den sozialen Wohnungsbau seien eine ganz andere Konstruktion.
Bürgermeister Martin Holschuh erinnerte noch einmal daran, dass es hier ausschließlich um die Grundrisse gehe. Ludwig Bindneer forderte, die Wohnungen spätestens im zweiten Bauabschnitt mit Balkonen auszustatten. Was Rudi Glatt (SPD) ablehnte – das seien mindestens 15 000 Euro mehr pro Wohnung. Alexander Beathalter (CDU) war nicht sehr glücklich über die Lage der Küche im Eingangsbereich. Das sei eine Frage des Platzangebots, erwiderte Bruno Hahn. Wer die Küche verlegen will, der müsse für eine Wohnung 80 Quadratmeter, also zehn Quadratmeter mehr als vorgesehen einplanen – was natürlich eine Finanzfrage sei.
Was kosten die einzelnen Varianten pro Mieter?
In der Septembersitzung werde er vorlegen, was die einzelnen Varianten jeweils pro Mieter kosten. Und er werde ein Angebot über eine größere Variante vorlegen. Ralf Beathalter (FWU) sagte, das sei alles kein ordentlicher Bau: Die Küche passe nicht, einen Balkon gebe es auch nicht. Die ganze Aufteilung sei schlecht. Ralf Beathalter hatte mit der bereits aussortierten Massivbauweise noch nicht abgeschlossen und forderte, im September noch einmal darüber reden.
Baue man nicht gleich, sollten Massivhäuser erneut diskutiert werden. Alexander Beathalter aber fand, die hier vorgesehene Holzständer- und die Massivbauweise sei gleichwertig.
Hans Martin Rotert (NÖB) erinnerte an die Wohnungsnot, die nichts mit den Flüchtlingen zu tun habe.