Brandserie: Bürger beunruhigt und aufgewühlt
Die Angst breitet sich immer weiter aus. Die unheimliche Brandserie in Altenheim lässt viele Menschen verstummen. Sie fürchten, ihre Anwesen könntens ins Visier eines Pyromanen geraten.
Dass ein Sachverständiger beim jüngsten Brand in Altenheim jetzt von Brandstiftung ausgeht, wird in Altenheim kaum einen Bürger beruhigen. Längst ist man im Ort, in dem die Brandserie im Frühjahr begonnen hat, der festen Überzeugung, dass mindestens ein Feuerteufel sein Unwesen treibt. Zur Beruhigung des Gemüts kann diese Überzeugung allerdings nicht beitragen.
»Die Bevölkerung ist beunruhigt und aufgewühlt«, sagt Bürgermeister Jochen Fischer. Allerdings sei bezüglich bestehender Ängste noch nichts an ihn herangetragen worden. Er ist aber überzeugt davon, dass an die Funktionsträger aus Altenheim aber viel herangetragen wird. Doch bei denen bestehen ebenso große Ängste wie bei anderen Altenheimern. »Bitte befragen Sie mich nicht zu den Bränden, ich möchte nicht, dass ein Brandstifter auf mich und mein Anwesen aufmerksam wird«, bat unlängst ein Ratsmitglied den Autoren, als dieser anlässlich des vorletzten Brandes ein Meinungsbild zu erstellen versuchte.
Die Angst ist auch bei anderen Situationen absolut greifbar. Selbst bei Fototerminen in Altenheim wird inzwischen zumindest teilweise darum gebeten, das Fotomotiv so zu wählen, dass keine Ökonomiegebäude oder Stallungen abgebildet werden. Und wieder heißt es: »Man will einem Brandstifter doch keine Anregungen oder Hinweise auf neue Tatorte geben.«
»Handlungsempfehlungen könne er keine geben«, sagt Fischer weiter und gesteht ein: »Ich hätte auch Angst.« Er verweist auf einen weiteren Austausch von Details, der in den kommenden Tagen mit der Polizei stattfinden werde, deren Ermittlungen sich derzeit auf einen Kleinwagen konzentrieren, der am 9. September zwischen 5 und 6 Uhr in der Vogesenstraße gesehen wurde.
Wachsende Besorgnis
»Die Besorgnis wächst immer weiter«, sagt Altenheims Ortsvorsteher Jochen Strosack. »Wo man sich trifft, spricht man auch über die Brandserie«, hat er festgestellt. Die Wachsamkeit im Ort sei größer geworden, hat er bemerkt, schränkt aber ein, dass man ansonsten nur beschränkte Möglichkeiten habe. »Die Nachbarn passen aufeinander auf, die Angst ist verständlich aber immerhin nicht in Hysterie umgeschlagen«, zieht der Ortsvorsteher sein persönliches Fazit. Der örtlichen Feuerwehrabteilung bescheinigt er große Belastbarkeit, den letzten Brand habe sie ganz schnell unter Kontrolle gehabt. Auch wenn auf die Floriansjünger Verlass ist, hoffen die Altenheimer, dass der Schrecken endlich einmal ein Ende hat.