BI Bahntrasse bläst zum Tunnel-Endspurt
Die BI Bahntrasse blickte beim BI-Treff am Dienstagabend auf das bisher Erreichte zurück und erläuterte ihre nächsten Schritte, um das erklärte Ziel, den Bau des Tunnels, zu verwirklichen.
Fragen der Finanzierung des von Offenburg gewünschten Güterzugtunnels und parallel dazu der Lärmschutz gehören zu den Themen, die die BI Bahntrasse in den kommenden Monaten beschäftigen.
Mit einem ausführlichen Rückblick über die gesamte Geschichte der Bürgerinitiative Bahntrasse und von deren Vorgängern seit 1981, den Dekan i. R. Manfred Wahl, Mutter Martina Merkle, Oliver Strauch, Karl Bäuerle, Anita Rost und Simone Golling-Imlau im Wechsel vortrugen, begann die Versammlung der BI am Dienstagabend.
Es wurde das Jahr 2008 beleuchtet, in dem sich die Einwendungen gegen die ursprüngliche A3-Antragstrasse der Bahn »wie eine Lawine« entwickelten und zu einem »Selbstläufer« wurden. 45 840 Einwendungen in Offenburg markierten eine Zeitenwende und brachten die volle Aufmerksamkeit der Politik.
»Es kamen uns allerdings immer wieder Partner abhanden«, schmunzelte Manfred Wahl: Auf Ministerpräsident Günther Oettinger folgten Stefan Mappus und schließlich Winfried Kretschmann, auf Verkehrsminister Heribert Rech erst Tanja Gönner und dann Winfried Hermann, auf Bahnchef Hartmut Mehdorn Rüdiger Grube.
Ein »Paukenschlag« seien sowohl die »Zurückweisung der bisherigen Bahnpläne durch das Regierungspräsidium« als auch die Erklärung der Bahn Anfang des Jahres 2013 gewesen, die ursprüngliche Trasse nicht weiter zu verfolgen.
Es wurde erläutert, wie sich die Tatsache, dass von der Bahn derzeit eine »völlige Neuplanung« angegangen werde, auf die Finanzierungsbeteiligungs-Pflichten von Bund und Land auswirkt. Auch sprachen die Vorstandsmitglieder der Stadt Offenburg ein ausdrückliches Lob dafür aus, dass diese die Kosten für Fachgutachten (über eine Million Euro) zu Fragen der Bahntrassenführung trage.
Als Beispiel nannte Wahl Ingenieur Ralf Chaumet vom schweizerischen Büro Basler und Partner, der nachgewiesen habe, dass auch schwerste Güterzüge das Gefälle von sechs Promille in der derzeit von Offenburg bevorzugten »Variante III« überwinden könnten. »Nachdem das Gutachten da war, war plötzlich vonseiten der Bahn keine Rede mehr davon, dass nicht alle Güterzüge den Tunnel durchfahren könnten«, so Wahl.
Ausdrücklich lobte er seinen Vorstandskollegen Oliver Strauch: »Die Variante III war seine Idee, genau wie die Lösung mit den sechs Promille und den schweren Zügen.« An dieser Stelle gab es spontanen Applaus.
Bei Länderkonferenz
Die unmittelbaren Pläne der BI Bahntrasse wurden wie folgt definiert: Die Bahntrassen-Forderungen am Oberrhein müssten im Bundesverkehrswegeplan 2015 in die Kategorie »Vordringlicher Bedarf Plus« rutschen. Bereits am 18. November wird Manfred Wahl auf Einladung von Landesverkehrsminister Winfried Hermann an einer Länderkonferenz mit dem Arbeitstitel »Der Rhein als Verkehrsader« teilnehmen.
Beteiligt sind neben Baden-Württemberg auch Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. »Das sind nicht die kleinsten Bundesländer«, betonte Wahl die Bedeutung der Konferenz.
Ebenfalls im November nimmt die BI erneut am Internationalen Lärm-Symposium in Boppard teil.
Aktuelle Lärmschutzmaßnahmen für die betroffenen Bürger entlang der Bahnstrecke werde man begleiten – dies schließe sich keinesfalls mit dem Anliegen, den Tunnel in jedem Fall zu fordern, gegenseitig aus. Am 15. November besucht die BI die Ausstellung »175 Jahre Eisenbahn am Oberrhein« im Generallandesarchiv Karlsruhe.