385.000 Liter Wein verkauft: WG Rammersweier bilanziert
Die Winzergenossenschaft Rammersweier hat bei ihrer Jahresversammlung für das Geschäftsjahr 2015/16 Bilanz gezogen. Die Winzer sind zufrieden und freuen sich über durchweg gute Qualitäten. Kommenden Monat wird es eine leichte Preiserhöhung geben.
Für die Winzergenossenschaft Rammersweier verlief das Geschäftsjahr 2015/16 zufriedenstellend. Trotz hartem Wettbewerb konnte der Umsatz um drei Prozent gesteigert werden. Insgesamt wurden 385 000 Liter Wein verkauft, teilte Geschäftsführer Georg Lehmann in der Jahresversammlung mit.
Zuwächse im Verkauf gab es nicht nur im Handel, sondern auch in der Gastronomie. Dennoch stellen die Endabnehmer nach wie vor mit über 40 Prozent die größte Gruppe im Verkaufsgeschäft. Durch den Ausbau der Vermarktung hofft man auf neue Kunden bei Messen in Berlin, München und Duisburg.
Konstant gegenüber dem Vorjahr blieben die Kosten sowie die Auszahlungspreise an die Winzer. Das Weihnachtsgeschäft lief sehr gut, und das laufende Geschäftsjahr gibt berechtigte Hoffnung, die Umsatzzahlen noch zu verbessern, gab sich Lehmann leicht optimistisch. Trotzdem ist eine moderate Preiserhöhung im kommenden Monat unumgänglich, ließ er wissen. An Investitionen schlug die Dachsanierung mit Installation einer Fotovoltaik-Anlage mit über 100 000 Euro zu Buche. Auch das Layout der Etiketten auf den Literflaschen wurde überarbeitet.
»Trotz schlechter Witterung im Frühjahr bescherte uns der Jahrgang 2016 durchweg gute Qualitäten. Das Durchschnittsmostgewicht lag bei 84 Grad Oechsle. Die am 9. September mit der Sorte Solaris begonnene Lese wurde am 5. Dezember mit dem Einbringen von edelsüßen Spezialitäten gekrönt«, sagte Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst. Derzeit bewirtschaften 88 Winzer eine Ertragsfläche von 59 Hektar.
»Wir konnten 2016 einen Jahrgang mit überwiegend gesundem Traubengut einfahren, was uns charaktervolle Weine mit viel Schmelz, einem ausgewogenen Frucht-Säure-Verhältnis und moderat im Alkoholgehalt bescherte«, resümierte Kellermeister Siegfried Kiefer. Insgesamt wurden 520 000 Liter Wein eingelagert, 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Er freute sich, dass seine Mannschaft seit dem 1. Februar durch den 21-jährigen Winzermeister Lukas Danner aus Bottenau verstärkt wird.
Stolz ist man bei der Winzergenossenschaft Rammersweier über zahlreiche Auszeichnungen im Jubiläumsjahr 2016, in dem die kleinste Winzergenossenschaft der Ortenau das 90-jährige Bestehen feierte. So wurde man im »Eichelmann-Weinführer 2017« als überdurchschnittliches Weingut mit einem Stern ausgezeichnet. Auch bei der Gebietsweinprämierung des Badischen Weinbauverbandes schnitt die WG bei den Top Ten »Rotwein trocken« hervorragend ab.
Im Leistungstest »Deutsche Winzergenossenschaften« der Fachzeitschrift »Weinwirtschaft« erreichte man im Anbaugebiet Baden den zweiten und im bundesweiten Vergleich den siebten Platz. Als bester Spätburgunder-Erzeuger 2016 der Ortenau wurde die WG vom Weinbauparadies Ortenau ausgezeichnet, und bei der DLG-Bundesweinprämierung durfte sie sich über einmal Gold Extra und zwei Goldmedaillen freuen. Des Weiteren wurde der im vergangenen Jahr neu ins Sortiment aufgenommene Scheurebe Brut-Sekt als bester Winzersekt der Ortenau von der Weinbruderschaft Ortenau mit einer Urkunde bedacht.
»Wir freuen uns über diese Auszeichnungen, die in erster Linie Kellermeister Siegfried Kiefer und seinem Team, aber auch den Winzern zu verdanken sind«, so Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst. In seiner Vorschau wies er auf die »Nacht der Rammersweierer Weine« am Samstag, 8. April, als nächste größere Veranstaltung im Jahresprogramm hin.