Offenburg

Blumenschmuck liegt ihm am Herzen

Regina Heilig
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24. Januar 2015

Bis 2007 kümmerte sich Bernhard Brudy gemeinsam mit seiner Frau Inge um den Vinzentiusgarten. Morgen feiert der ehemalige Stadtgärtner seinen 85. Geburtstag. ©Regina Heilig

Er hat immer noch ein Auge auf den Blumenschmuck der Stadt: Am morgigen Sonntag wird Offenburgs langjähriger Stadtgärtner Bernhard Brudy 85 Jahre alt.

Offenburg. Geboren wurde Bernhard Brudy am 24. Januar 1930 zwar in Offenburg, seine Familie stammt aber aus Appenweier, wo die Brudys seit 600 Jahren nachweisbar sind.
»Ich habe mein Lebtag gern gesungen«, betont der Jubilar, der in der »Concordia« und im Kirchenchor Heilig Geist / Heilig Kreuz aktiv war. Das Lied »Alles meinem Gott zu Ehren« habe er schon »als Dreijähriger in der Kinderschule« gelernt, meint er sich zu erinnern. Nach der Volksschule in Appenweier besuchte Bernhard Brudy die höhere Handelsschule und war sich bald sicher, dass er »kein Büromensch« werden wollte.
Der Schneid seines Vaters, Gemeinderechner in Appenweier, half dem 15-Jährigen, als am Karfreitag 1945 der Stellungsbefehl zum »Volkssturm« im Briefkasten lag. »Du, das legen wir weg – da wissen wir nichts davon«, entschied Brudy Senior, der selbst in beiden Kriegen hatte kämpfen müssen. »14 Tage später waren die Franzosen da!«
Bernhard Brudy begann 1945 eine Gärtnerlehre bei der Firma Krause in Appenweier, die er 1948 mit der Gesellenprüfung abschloss. Er arbeitete »im Schwäbischen« und in Offenburg bei der Gärtnerei Wiedemer (heute Bauknecht). Zehn Jahre lang war er bei der großen Gärtnerei Dielman, einem Jungpflanzen-Spezialbetrieb, der Gärtnereien in ganz Süddeutschland belieferte. Kaum vorstellbar, dass jeden Herbst »eine halbe Million Hortensien« wuchsen, wo heute das Paul-Gerhardt-Haus steht. Die Bebauung ging in den 1950er-Jahren »nur bis zum Brünnelesweg«, erzählt der Jubilar.
1955 wurde Bernhard Brudy zweiter Bundessieger beim Berufswettkampf und gewann die Teilnahme an einem »Winterkurs« an der »Landjugendakademie« in Fredeburg im Sauerland, einer guten allgemein bildenden Schule, in der Theaterspiel und Referate auf dem Lehrplan standen. Er denkt gern an diese fünf Monate zurück. 1956 machte Bernhard Brudy den Meister. Seine Frau Inge, geborene Wolf, auch eine gelernte Gärtnerin, hat er »im Beruf« kennengelernt. Die Eheleute machten sich zunächst zusammen selbstständig, aber 1968 erhielt Brudy die Chance, in Offenburg Stadtgärtner zu werden. Die Familie mit drei Söhnen und zwei Töchtern zog in die Margaritenstraße, wo Brudys heute noch leben.
Im »Stadtgartenstil«
Die Stadtgärtnerei lag »gleich nebenan«, wo sich heute der »B1«-Markt befindet. Die Zuständigkeit reichte »von der Anlagenbepflanzung bis zur Baumpflege«. Wie viele Städte der Umgebung habe auch Offenburg den »badischer Stadtgartenstil« gepflegt und sich »wirklich sehen lassen können«, so Brudy, der die Hilfskräfte immer ermahnte: »Wenn ihr was nicht kennt – lasst es stehen!« 25 Jahre lang blieb er bei der Stadt und gab ebenso lange einen Kurs an der Volkshochschule: »Gartenpraxis von A bis Z«. Er war Prüfer für Gärtner im ganzen Regierungsbezirk, Mitglied im Seniorenbeirat und ist seit vielen Jahren in der CDU.
Bis 2007 pflegten Bernhard und Inge Brudy den Vinzentiusgarten, bei der länder­übergreifenden Gartenschau in Kehl und Straßburg 2004 war er Berater. Sein Leben lang hat Bernhard Brudy viel gelesen, am liebsten historische, politische und theologische Fachliteratur. Seit seine Augen nicht mehr so wollen, hilft das Lesegeräte »Optelec«. Bis heute trifft er sich einmal im Monat mit den Schulkameraden aus Appenweier.

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