Brandschutz kostet mindestens 763 000 Euro
Eine weniger angenehme »Sommerüberraschung in dieser Höhe«, so Bürgermeister Erny, gibt es für die Stadt Gengenbach. Die Verbesserung des Brandschutzes in der Werkreal- und Realschule ist mit Gesamtkosten von mindestens 763 000 Euro verbunden, davon 526 000 Euro für Sofortmaßnahmen.
Im Zuge einer brandschutztechnischen Überprüfung in der Werkreal- und Realschule wurden erhebliche Mängel festgestellt. Das daher in Auftrag gegebene Brandschutzgutachten ergab »wesentliche brandschutztechnische Mängel bei der Tragkonstruktion sowie bei den inneren Trennwänden«, erklärte Stefan Güllert vom Stadtbauamt. Zudem seien notwendige Brandabschnitte im Gebäude nicht vorhanden, und die Fluchtwegsituation entspreche nicht den geltenden baurechtlichen Vorschriften. Daher stelle das Gebäude im Brandfall, wie Lars Bartel, Sachverständiger für Brandschutz der Ingenieurkammer Baden-Württemberg mit Ingenieurbüro in Seelbach, sagte, »ein großes Sicherheitsrisiko dar und muss brandschutztechnisch zwingend ertüchtigt werden.« Diese Ertüchtigung umfasst auch neue Türen, die eine oder andere Außentreppe und eine flächendeckende Brandmeldeanlage. »Die Sofortmaßnahmen kosten rund 526 000 Euro, es geht vor allem auch um die Dichtigkeit der Klassenräume zu den Fluren«, so Güllert, »die Gesamtkosten sind 763 801 Euro veranschlagt.« Wobei »die Kosten nach oben offen sind«, so merkte Bürgermeister Thorsten Erny an.
Als das Schulgebäude in den 1970er-Jahren gebaut wurden, waren die brandschutztechnischen Anforderungen längst nicht so hoch wie heute. Da die Fluchtwegzeit für Schüler im Falle eines Brandes den Mindestanforderungen entspreche, wie es hieß, sei ein Schulbetrieb weiter möglich gewesen. Die aufwendigen Verbesserungen seien aber unumgänglich – und dies möglichst schnell. Nach den großen Sommerferien soll ein Zeitplan stehen, möglichst in diesem Jahr mit den Umbauten beginnen, die parallel zum Schulbetrieb umgesetzt werden müssen.