Seit April 2012 engagierte sich der ehemalige Finanzvorstand der Oberkircher Papierfabrik Koehler, Bruno O. Schwelling, als Geschäftsführer des Technologie-Parks Offenburg – im Ehrenamt, wohlgemerkt. Am Dienstagabend wurde Schwelling im Rahmen einer Weinprobe im kommunalen Weingut Schloss Ortenberg offiziell nach fünf Jahren als Geschäftsführer verabschiedet. 

Der Technologie-Park sei ein richtiges Erfolgsmodell, betonte die Stiftungsratsvorsitzende OB Edith Schreiner in ihrer Ansprache. Derzeit seien in den Räumlichkeiten des Technologieparks 25 Firmen beheimatet, mit insgesamt 125 Mitarbeitern. »Wir haben hier einen Auslastungsgrad von 90 Prozent«, bilanzierte Schreiner weiter. Schwelling habe in den vergangenen Jahren viel für den Erfolg des Existenzgründer-Zentrums getan, unter anderem 30 Existenzgründer in die Selbständigkeit geführt, wie Schreiner weiter betonte. »Wer selbstständig werden möchte, muss mit Menschen kommunizieren, genau dies hat Schwelling vorgelebt«, so die Stiftungsratsvorsitzende weiter. Ein gut funktionierendes Netzwerk sei das A und O einer erfolgreichen Selbständigkeit, und genau dies werde im Technologiepark betrieben. 

»Für mich war es der Reiz, mit jungen Unternehmern zusammenzuarbeiten, als ich vor fünf Jahren gefragt wurde, dieses Amt zu übernehmen«, resümierte Schwelling. Bereut hat er den Entschluss, als Geschäftsführer diese Gründerinitiative für die Ortenau voranzutreiben, jedenfalls nicht. Was im Technologie-Park in den nächsten Jahren noch zu ändern wäre, darauf gab Schwelling vor den anwesenden Mietern, Kuratoren und Stiftungsratsmitgliedern eine Antwort: »Statt großer Räumlichkeiten werden mehr kleinere Büros für ein bis zwei Mitarbeiter benötigt.« Darüber hinaus fehlten im gesamten Technologie-Park Gemeinschaftsräume, wie zum Beispiel ein Bistro, »da packt bisher jeder sein Pausenbrot in den eigenen Büroräumen aus«. 
Seit Januar dieses Jahres läuft der Technologie-Park unter dem Dach der WRO (Wirtschaftsregion Ortenau) und dessen Geschäftsführer Dominik Fehringer. In den vergangenen Monaten hat sich die WRO in enger Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat des Technologie-Parks sowie dem Kuratorium auf diese Neuausrichtung geeinigt. 

Langweilig dürfte es Schwelling nicht werden. Sich zur Ruhe zu setzen, ist für den 69-Jährigen keine attraktive Vorstellung. Als Hauptgesellschafter der Spinnerei-Immobilien GmbH SIO wird er sich um die denkmalgerechte Sanierung der Arbeiterwohnungen am Kronenplatz kümmern: »Das wird mein Job für die nächsten drei Jahre.« Ein Tag in der Woche ist fürs Golfspielen reserviert. Mit einem Handicap von 15 kann sich Schwelling auf den Plätzen dieser Welt sehen lassen.

ZUR PERSON: Der gebürtige Urloffener Bruno Schwelling (69) hat sich nach dem Studium der Betriebswirtschaft als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in Oberkirch selbstständig gemacht und sich daneben in der Firma Koehler bis zum Finanzvorstand hochgearbeitet. Von 1980 bis 1987 war Schwelling Ortsvorsteher seines Heimatortes.