Das Beste der Woche
Nur mit Hartnäckigkeit kommt man voran ...
Wenn ich mich festgebissen habe, bin ich wie ein Terrier. Ich lasse nicht mehr los. Was ich nicht mag, mag ich nicht. Den Dieselkraftstoff zum Beispiel, wie in der vergangenen Woche zu erfahren war. Weil ich aber versuche, gerecht zu sein, möchte ich ihm hier eine Lanze brechen. Die Wogen der Zuneigung werden nicht so hochschlagen, dass ich mir jemals ein Dieselfahrzeug zulegen werde – aber einen kleinen Vorteil hat ein Diesel: Er ist in der Regel gut zu hören.
Das scheint für manche modernen Verkehrsteilnehmer wichtig zu werden; denn sie schauen nicht mehr, ob etwas kommt, ehe sie mit dem Rad etwa aus einer Einfahrt auf die Okenstraße in Bohlsbach einbiegen. Sie scheinen lediglich zu lauschen. Pech nur, wenn da ein anderer Radfahrer fährt, den sie schlicht nicht hören. In Zukunft könnte sich das »Ich-guck-nicht-ich-hör-nur«-Verhalten als ein fataler Fehler herausstellen – wenn die Elektrofahrzeuge immer mehr werden. Die hört man nämlich auch nicht, weder ein eAuto noch einen eRoller. Und sie sind ein wenig dicker als ein Fahrrad, ein Zusammenstoß wäre schmerzhaft.
Hartnäckig ist auch Wolfgang Schrötter, Ortschaftsrat in Waltersweier: Seit Jahren kämpft er für die Umgehungsstraße. Andere hätten mittlerweile längst aufgegeben – denn weder Stadtverwaltung noch Gemeinderat wollen sie. Ihr Argument unter anderem: Durch Waltersweier fahren nicht genug Autos. 6000 sind es, 10 000 müssten es sein. Das und andere Gegenargumente fechten Wolfgang Schrötter nicht an. Wenn gar nichts mehr hilft, pocht er auf den Eingliederungsvertrag. Der ist zwar auch nicht so eindeutig, wie er das gerne hätte. Unterschiedliche Leute interpretieren die Frage unterschiedlich, ob denn die Umgehung 1971 Bestandteil des Vertrages war oder nicht. Das Regierungspräsidium tendiert eher zu »Nein«. Aber Rat Schrötter will zumindest einen moralischen Anspruch für Waltersweier sehen. Das klingt gut.
Nun hat Wolfgang Schrötter den vorerst letzten Trumpf gezogen – der Ortschaftsrat soll sich beim Gemeinderat dafür einsetzen, dass die Stadt beim Verwaltungsgericht klagt. Sie soll jene verzwickte Frage klären lassen, ob die Umgehungsstraße im Eingliederungsvertrag zugesagt wurde oder nicht. Die Stadt ist sowieso der Meinung, dass nicht. Klagte sie, würde sie gegen sich selbst vor Gericht ziehen, was eine reichlich absurde Vorstellung ist. Die Verwaltung lehnte das amüsiert lächelnd ab, Waltersweier soll doch bitteschön selbst vor den Kadi ziehen.
Wolfgang Schrötter jedenfalls will’s wissen. Er lässt nicht locker. Kein Pfad ist ihm zu verwinkelt, kein Klimmzug zu viel. Sollte die Umgehung Waltersweier jemals kommen, sie muss zwingend »Wolfgang-Schrötter-Ring« heißen.
Ach ja, wer sich am Ergreifen zweier Einbrecher beteiligen will, die am Mittwoch in Friesenheim in einem Juweliergeschäft mehrere tausend Euro erbeutet haben – die Polizei beschreibt sie so: »Etwa 25 Jahre alt, gleich groß und mit dünner Statur.« Gleich groß ist gut. Nur wie groß? 190, 150, 120 Zentimeter? Naja. Eines ist gewiss: Zwei Vertreter der Orgelpfeifen-Daltons waren es nicht ...