Offenburg

Das Osterfeuer bei Freunden erleben

Anita Mertz
Lesezeit 4 Minuten
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17. April 2017

©Archivfoto

Heute steht Ostern für viele als ein langes arbeitsfreies Wochenende, doch gerne erinnern wir uns an unsere Kindheit, wo Ostereierfärben und die Osterhasenjagd ein fester Bestandteil waren. 
 

Das Osterbrauchtum ist seit Jahrhunderten gewachsen. Ostereier färben, Osterlämmchen backen, der Osterspaziergang oder der Besuch des Gottesdienstes gehören in vielen Familien dazu. Das Offenburger Tageblatt wollte von den Ortsvorstehern der Offenburger Stadtteile wissen, ob sie in ihren Familien noch Osterbräuche pflegen. 

»Ostern ist ja das wichtigste Fest für uns Christen und ich freue mich immer auf die Ostertage«, erklärt Bohlsbachs Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz. Schon im Vorfeld finde sie es sehr schön, Osterdeko in Haus und Hof anzubringen. An Ostern seien das Osterlämmchen, bemalte Ostereier und das Osterhasejagen im Garten wichtige Rituale in der Familie. »In diesem Jahr feiere ich Ostern mit meiner Schwester und ihren Enkeln«, freut sich die Ortsvorsteherin.

Osterbräuche werden natürlich auch bei Georg Schrempp gepflegt. »Zum Pflichtprogramm gehört es, mit der Familie den Osterhasen zu jagen und ebenso der Besuch in der Kirche.« Eine sehr schöne Tradition, so der Ortsvorsteher von Bühl, sei auch das Osterfeuer bei einem befreundeten Ehepaar, zu dem weitere Familien kämen. »Als Kind hatte ich ein Faible für ganz schwarze Ostereier«, verrät Schrempp. Seine Mutter krame diese immer mal wieder aus, um ihn daran zu erinnern und etwas damit aufzuziehen.    

Er selber jage keinen Osterhasen mehr, versicherte uns der Ortsvorsteher von Elgersweier, Daniel Geiler. Seine Frau schmücke allerdings Haus und Garten österlich; einigen Nachbarskindern verstecke sie bei der Gelegenheit einen »Osterhasi«. »Wir freuen uns immer darauf, den Kindern beim Suchen zuzusehen.«
Nach einer Wanderung am Karfreitag mit anschließendem Fischessen laden er und seine Frau seit Jahren am Ostersamstag Eltern, Tanten und Onkel sowie gute Freunde zu einem zünftigen Ostervesper ein. Den Ostermontag nutzt der Elgersweierer Ortsvorsteher zum Ruhen und Rasten, um dann wieder mit Elan in die verkürzte Arbeitswoche zu starten.

Seele baumeln lassen
Das Osterfest beim Griesheimer Ortsvorsteher Werner Maier wird wie bei vielen auch, durch den Berufsalltag geprägt. »Rund 250 Osterlämmer stehen in meiner Backstube vor dem Osterfest auf dem Programm«, verrät der Bäckermeister. Und wenn er dann ausnahmsweise mit dem Ostersonntag und -montag zwei freie Tage in Folge für sich habe, nutze er das und fahre gerne  weg.  

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Ein paar Tage durchschnaufen und die Seele baumeln lassen, das will Konrad Gaß an Ostern. »Karfreitag wird natürlich nur Fisch auf den Tisch kommen, wenn es auch nicht meine Leibspeise ist«, verrät er uns. Am Ostermontag wird der Ortsvorsteher von Waltersweier einer Einladung der Partnergemeinde nachkommen und ins Elsass nach Schäffersheim fahren und dort tagsüber eine ausgiebige Wanderung unternehmen und abends dann gemütlich Essen gehen.

Eine gute Gelegenheit wieder einmal die ganze Familie an den Tisch zu holen, darauf freut sich die Ortsvorsteherin von Weier, Gudrun Vetter.  »Ich freue mich, wenn am Ostersonntag meine Kinder und Enkel zum Essen kommen, und auch meine Mutter ist noch dabei.« Für acht Personen koche sie dann, und auch die Torte für den Kaffee am Nachmittag bereite sie selbst zu. Wenn es das Wetter zulässt, unternehme man auch gerne gemeinsam einen Osterspaziergang. 
»Früher, als die Kinder noch klein waren, habe ich Osterlämmchen gebacken, Eier gefärbt und das Osternest gerichtet und Geschenke versteckt«, erinnert sie sich. Heute überreiche sie beim Familienessen nur noch Kleinigkeiten.

In der Familie von Ludwig Gütle werden noch einige Osterbräuche gepflegt. »In unserer großen Familie machen wir das vor allem für die Enkel.« Eierfärben mit Zwiebelschalen ist traditionell am Karfreitag dran. Ansonsten verlaufe der Tag eher ruhig, mit Fisch-Essen beim Angel- und Naturschutzverein. Ein bunter, blühender Osterstrauß, behängt mit den  »alten« bemalten Eiern seiner Kinder aus deren Schulzeiten, dürfe auch nie fehlen.

Fröhliche Hasenjagd
Am Ostersonntag kommen dann alle, um den Osterhasen zu jagen. »Im Garten ist munter was los, bis alle unsere zwölf Enkel ihre Nester gefunden haben«, verrät uns der Ortsvorsteher von Windschläg. »Den Abend verbringen ich und meine Frau beim Osterkonzert des Musikvereins in der Festhalle.«

An traditionellen Osterbräuchen hält auch Karl Siefert fest. So wird bei ihm zum Beispiel am Karfreitag tatsächlich kein Fleisch gegessen, sondern es steht Fisch auf dem Speiseplan. Wurst beim Frühstück oder Abendessen wird durch Marmelade und Käse ersetzt.
Neben einem Besuch der Ostermesse findet an einem der beiden Feiertage ein Familientreffen mit gemeinsamem Essen und anschließendem Spaziergang statt. Dabei würden auch gegenseitig kleine Ostergeschenke gemacht. »Da die Enkel schon erwachsen sind, entfällt das früher übliche Osterhasejagen und Ostereierfärben«, merkt der Ortsvorsteher von Zunsweier noch an.

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