Zunft feiert Ende Januar 44. Geburtstag:

Der Bär der "Bärenzunft" hat historischen Bezug

Karl-August Lehmann
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09. Januar 2017

Der Zunftrat der Bärenzunft aus dem Jahr 1984, übrigens das älteste und einzige Bild des Gremiums in dieser Besetzung: von links Heinz Haubold sen., Paul Nock, Günther Schießl, Wilhelm Huber, Roland Hug, Artur Kasper, Ursula Kasper, Bernhard Furtwengler, Franz Mülle, Kurt Lehmann, Franz Hug, Wolfgang Kasper und Albert Lehmann. Einige der damaligen Mitglieder sind bereits verstorben. ©Lehmann-Archiv

44 Jahre besteht nunmehr die Bärenzunft Oberharmersbach und dieses närrische Jubiläum wird entsprechend gefeiert. Fürs Wochenende, 28. und 29. Januar, lädt das Geburtstagskind Zünfte aus der Nachbarschaft und vom Verband Oberrheinischer Narrenzünfte sowie das närrische Volk ein.

Das Aufleben der örtlichen Fasent in den 1950er-Jahren lag mehr oder weniger in der Initiative der Vereine und Wirte. Fasentgemeinschaften bildeten sich, die jeweils am Fastentmontag  Umzüge organisierten. Diese »wilde Fasent« gewann an Kontur, als am 11. November 1963 ein Narrenrat gewählt wurde. Heinz Haubold sen. leitete das Gremium. Hemdglunkerumzug, Zunftabend und vor allem der Umzug mit einem Motto gehörten jetzt zum festen Programm.

1967 wurde Franz Müller an die Spitze des »Elferrats« gewählt. Was der Oberharmersbacher Fasent noch fehlte, war eine Leitfigur. Metzgermeister Nepomuk Lehmann kümmerte sich um eine Holzmaske, Schmied Josef Langner entwarf ein Bärenkostüm. Ein Bär als »Häs« verknüpfte die Fasent mit der Geschichte des Tales, schließlich wird der Kirchenpatron, der alemannische Missionar Gallus, auch im Gemeindewappen mit einem Bären abgebildet. 1972 regte Franz Müller die Gründung einer Zunft an, am »Schmutzige« 1973 wurde der Bär getauft – Die »Bärenzunft Oberharmersbach« war gegründet und sechs Jahre später als vollwertiges Mitglied in den »Verband Oberrrheinischer Narrenzünfte« (VON) aufgenommen.

Unter der Leitung der Bärenzunft wurde der Kinderball am Fasentsonntag zu einem festen Bestandteil der »fünften Jahrezeit«. Der Preismaskenball bindet Programmpunkte der örtlichen Fasentbälle mit ein und der Umzug am Fasentmontag, den die Fasentgruppen gemeinsam mit der Miliz- und Trachtenkapelle und dem Spielmanns- und Fanfarenzug gestalten, ist auch für Narren aus den Nachbargmeinden durchaus attraktiv. Gruppen und Wagen aus der Umgebung bereichern das närrische Treiben.

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Zwei neue Fasentfiguren

Seit 1994 und danach seit 2010 kann die Bärenzunft zwei weitere Masken vorweisen. Nachdem Reinhard Schwarz mit dem Kostüm »Der letzte Schindelmocher« beim Preismaskenball den 1. Preis geholt hatte, entschied die Bärenzunft, diese Maske als zweites Häs aufzunehmen, da es an die Tradition eines längst verloren gegangenen Berufs erinnert. Mit der Maske des »Steinteufels«, der an eine Sage aus dem Zuwälder Tal anknüpft, zeigt die Bärenzunft bei ihren Auftritten eine weitere Attraktion. Daniel Kempf und Reinhard Schwarz haben das Kostüm entworfen.

Dass die Gründung eines Vereins, der sich um das fastnächtliche Brauchtum kümmert, der richtige Schritt war, zeigt der Zuwachs der Mitglieder. Neben rund 200 aktiven Mitgliedern unterstützt eine ungefähr gleichgroße Anzahl den Verein ideell. Mit mehreren Dutzend »Junghästrägern« leistet die Bärenzunft Oberhamersbach auch gute Nachwuchsarbeit und ist nicht nur für das Jubiläumswochenende, sondern auch für künftige Fasentveranstaltungen bestens gerüstet. 

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