Der Bürgerwille hat hier Gewicht
Die Gemeinde bat um Vorschläge, was mit dem Alten Jakob geschehen soll – und die Schutterwälder kam in Scharen zur Bürgerversammlung und zündeten ein Feuerwerk an Ideen.
Die Bürgerversammlung zur Zukunft des Alten Jakob am Dienstag nahm schnell eine Dymnamik an, mit der kaum jemand gerechnet hatte: Der Jakob-Saal war brechend voll, die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, auf kleine Karten zu schreiben, welche Nutzung sie sich für das ehrwürdige Gebäude wünschen. Die Palette reichte vom Gesundheitszentrum und Café über Jugendherberge und Räume für das Rathaus und Vereine bis hin zu Theater und kommunalem Kino im Saal (den alle erhalten wollen). Viele verbanden die kulturelle/vereinliche Nutzung mit einer kommerziellen – und nahmen Bürgermeister Martin Holschuh damit den Wind aus den Segeln, der eingangs gesagt hatte, einen reinen Zuschussbetrieb wie ein zweites Vereinshaus werde es nicht geben.
Was versuchen
Die Vorschläge der Bürger gehen nur an den Beirat – die letzte Entscheidung trifft der Gemeinderat. Moderator und Stadtplaner Elmar Gross war überwältigt vom Engagement der Bürger: »Das alles hat etwas Experimentelles. Wir versuchen halt was.« Zuvor hatte Bürgermeister Holschuh über die Geschichte des Alten Jakob referiert und darauf hingewiesen, dass es nicht mehr als Pflegeheim taugt – wegen der gesetzlichen Vorgabe, Einzelzimmer bereitzuhalten; und wegen des Brandschutzes. Deswegen werde nun in der Nachbarschaft das neue Pflegeheim St. Jakobus gebaut. Er hatte auch eine gute Nachricht: Es gibt einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Programm in Höhe von 1,1 Millionen Euro.
Ortsbaumeister Bruno Hahn zeigte noch einmal die baulichen Probleme auf: »Die Mittelflursituation bleibt.« Dazu braucht es einen zweiten Rettungsweg. Und das alles unter der Maßgabe des Denkmalschutzes. Keine leichte Aufgabe. Nun hat der Beirat das Wort.