Der Gröbernhof ist verkauft!
Das ehemalige Gasthaus Gröbernhof und der zum einstigen Gut dazugehörige Turm werden aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt: Die Sparkasse Haslach-Zell verkaufte das Areal samt Gebäuden an den Kehler Architekten und Projektentwickler Jürgen Grossmann. Der möchte die Gebäude sanieren lassen und dort Wohnungen und Ferienappartements unterbringen.
»Es ist ein Tag der Freude«, so Mathias Wangler, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Haslach-Zell gestern. Mit dem Verkauf des Gröbernhof-Areals an den Kehler Projektentwickler Jürgen Grossmann geht auch für den Sparkassenchef eine lange Phase der Vermarktung des Areals zu Ende. Seit 2003 möchte die Sparkasse das Gröbernhof-Areal verkaufen, zu dem das ehemalige Gasthaus und der Turm gehören. »Ich habe mit über 40 Investoren aus Deutschland und dem Ausland Verhandlungen geführt«, beschreibt Wangler die zurückliegenden Jahre.
Die Gespräche scheiterten meist an den überzogenen baulichen Vorstellungen der Interessenten, die vorhandene Flächen ausreizen wollten. »Unsere Prämisse war immer, dass die künftige Nutzung den besonderes Gegebenheiten Rechnung tragen muss, es sollte zum Golfplatzbetrieb passen und es sollten etwas Schönes entstehen«, so Wangler.
Anfang 2013 hatte es dann offensichtlich gepasst, als die ersten Gespräche mit dem Team um den Kehler Architekten Jürgen Grossmann begannen. Ende 2013 wurde eine Kaufoption notariell bestätigt, die nächsten Monate nutzte Grossmann, um seine Pläne mit Denkmalamt, Regierungspräsidium und Stadt abzustimmen. »Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war von vornherein sehr konstruktiv.
Das ist klasse«, so Grossmann. Parallel dazu fand der Projektentwickler zwei Investoren: Einer lässt den Gröbernhof-Turm nach Plänen von Jürgen Grossmann umbauen, der andere lässt das Hauptgebäude sanieren. Am 8. September nahm Grossmann die Kaufoption wahr – das Areal wechselte den Besitzer.
Aufzug für den Turm
Geplant sei, so ein Sprecher der Grossmann Group, den dringend sanierungsbedürftigen Wohnturm fachgerecht in Schuss zu bringen und um einen Anbau für Treppenhaus und Aufzug zu ergänzen. In dem 17 Meter hohen Gebäude sollen eine Wohnung und einige Appartements entstehen – angedacht sind Ferienwohnungen für Golfurlauber. Diese Nutzung ist an die Vorstellung der Gemeinde angepasst, das Areal als Sondergebiet auszuweisen und auf eine golftouristische Nutzung abzuzielen.
Für das zu sanierende Gutsgebäude ist ebenfalls eine Mischung aus Wohnen und Ferienwohnung angedacht, gegebenenfalls ergänzt durch eine kleine Gewerbefläche für beispielsweise ein Büro oder einen kleinen Laden. Grossmann: »Es ist geklärt, dass wir dieses Gelände entwickeln. Die Details jedoch sind noch abzustimmen. Die Bauanträge sind in Vorbereitung, dann kann man sicherlich mehr sagen.«
Über den Kaufpreis für das rund 15 000 Quadratmeter große Areal vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Klar dürfte sein, dass auf die Investoren eine Millionen-Investition wartet – sowohl Turm als auch das ehemalige Gasthaus sind nach Jahren des Leerstands nicht mehr im besten Zustand. Bereits am Montag möchte der Gemeinderat Zell durch eine Änderung des Bebauungsplans »Golfplatz – Gröbern I« die baurechtlichen Voraussetzungen für das Projekt schaffen.
»Es wird ein Vorzeigeobjekt fürs Harmersbachtal«, so Mathias Wangler. »Aus dieser Überzeugung heraus haben wir verkauft«.