Der Kellerabend war filmreif
Bauchredner, Veef und Andres in Bestform, Tom Jones und die Muppet-Show – jede Menge Programmknüller wurden beim Kellerabend im ausverkauften Narrenkeller der Althistorischen Narrenzunft geboten. Das Bühnenprogramm mit 90 Mitwirkenden drehte sich um die Welt der Leinwandhelden.
Offenburg. Quirlig und kurzweilig präsentierten sich am vergangenen Wochenende die ersten beiden ausverkauften Kellerabende der Althistorischen Narrenzunft. Ein dreieinhalbstündiges Bühnenprogramm, von 90 Mitwirkenden vor und hinter der Bühne auf die Beine gestellt, kunterbunt, närrisch, ist der Inbegriff der schwäbisch-alemannischen Fasent. Wenige Wochen vor der Berlinale stehen in diesem Jahr die drei Kellerabende der Althistorischen unter dem Thema »Filmhelden im Narrenhelden«. Leinwandknaller waren zu sehen – von mehreren Supermännern bis zu den legendären Puppen der Muppet-Show. Eröffnet wurde der Abend durch den Fanfarenzug der Althistorischen unter der Leitung von Philipp Hansert und dem neuen Bott, Gerhard Karrle, der an beiden Abenden eine lange Liste von Ehrengästen launig willkommen hieß. Veef und Andres (Franziska Elbe, Peter Fischer) waren in Bestform, das Kellerabendthema lag dem honorigen Fasentpaar: Warum nicht jedes Jahr eine Bambi-Verleihung in Offenburg, da die Messehallen ja frei sind von »Wetten, dass?« oder »Verstehen Sie Spaß«. Dem Narrenpaar ist allerhand aufgefallen – wie etwa, dass am Brückentag der TBO die Parkhaustechnik streikte. Knaller war für die Besucher allerdings zu hören, dass Andres von der Friedhofsverwaltung der TBO vor einigen Wochen eine Rechnung über 2300 Euro samt Besitzurkunde über ein Urnengrab mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren, zugestellt bekam. »Ich hab eigentlich nit vor in den nächsten 20 Jahren zu sterben und meine Veef ist eigentlich auch noch ganz fit«, witzelte Andres. Auf Nachfrage bekam Andres von der TBO die Entschuldigung: »Tut uns leid, bei ihrem Vornamen ist uns ein Zahlendreher passiert.«
Durch das Programm führten Thomas Decker und Axel Schirrich als Muppet-Show-Grandler Stadler und Waldorf zusammen mit den ständig bei jedem neuem Auftritt neu kostümierten Moderatorenpaar Christine Mildenberger und Gerhard Karrle. Nicht nur die professionell durchgeführte Maske (Leitung: Annette Gajek) muss hier hervorgehoben werden, sondern auch der unterhaltsame Wortwitz des Quartetts.
Magdalena und Dorothea Elble, Saskia und Tamara Benz, Kristina Walz und Sarah Handrack begeisterten mit ihrem Muppet-Show-Tanz. Bei »Die verlorene Hose« (Pascal Elble, Simone Gloski, Nelli Wollbaum) mussten Leinwand-Größen wie Romy Schneider und Marylin Monroe erraten werden. Quirlig und akrobatisch begeisterte der Supermann-Tanz von Andrea Schaller, Frank Haberer, Dorothea und Magdalena Elbe. Spaßig gleich danach Michael Elble als Biene Majo mit den Kinderhelden Urmel, Pinoccio und Co. in der Rumpelkammer des ehemaligen Kinos »Drei Könige«. Hierhin hatten sich die Filmfiguren verzogen, um dem Mülleimer zu entgehen. Biene Majo rettete sie vor dem Abriss durch eine Flucht zum Narrenkeller. Fernsehreif, der Auftritt von Bauchredner Kornelius Pieczyk mit seiner Handpuppe Didi (Frank Haberer), welche für ihren Bühnenauftritt auch die richtige Musik benötigt. Die Vorschläge von Pieczyk, wie Tom Jones (exzellent: Tobias Hensche), über die Jabobs-Sisters (Renate Fischer, Sylvia Jürck, Siglinde Pieczyk) bis zu Helene Fischer (Sarah Henschke, Kim Sälinger), begeisterten zwar das Publikum, nicht aber die launische Handpuppe. Narrenräte (Patrick Elble, Michael Elble, Thomas Decker, Marc Gajek, Axel Schirrich, Bernd Ruhlich, Mike Harter, Thomas Handrack) als Zwerge und Martina Benz als Schneewittchen, gestalteten das grandiose Finale kurz vor Mitternacht mit dem Fanfarenzug als Panzerknacker und den Spättle bei ihrer großen Narrenpolonaise durch das historische Kellergewölbe.
Ein grandioser Abend, der wirklich die Freude weckte auf die Fasent 2015.