Ein Markenzeichen der Fessenbacher Sängerinnen und Sänger ist das auswendig einstudierte und vorgetragene Liedstück. Auch das war ein großes Anliegen der Dirigentin. Heute beherrschen das die Akteure mühelos, was Nelli Weinberger besonders freut. 
Auch der Projektchor, der immer wieder zu verschiedenen Anlässen wie jetzt zum Jahreskonzert neu entsteht, wird mit großer Freude von Nelli Weinberger mitgetragen. Und welche Maßstäbe da auch von ihrer Seite an die Sänger herangetragen werden, das wollten wir von der Dirigentin direkt wissen.  

Der Projektchor, ein reiner Frauenchor, wurde für das Jahreskonzert wieder neu ins Leben gerufen. Welche Liedbeiträge suchen Sie speziell für den Projektchor aus? 
Nelli Weinberger: Frauenchöre sind in Deutschland die Zukunft. Ich suche für die jeweiligen Auftritte spezielle Liedbeiträge aus, die von Frauen gerne gesungen werden – mit viel Gefühl und Emotionen. 

Auf was legen Sie bei dem Projektchor besonderen Wert?
Weinberger: Auf Gemeinschaft, Frauen-Power und Spaß beim Singen. 

In diesem Jahr sind auch wieder neue Chormitglieder dazugekommen. Wie integrieren Sie diese Neuen in den Projektchor und später in den gemischten Chor? 
Weinberger: Die neuen Sängerinnen werden herzlich aufgenommen und fühlen sich daher sehr wohl im Chor. Das ist das Entscheidende, denn so wechseln sie auch gerne in den gemischten Chor, was natürlich bedeutet, dass der Projektchor immer wieder neu zusammengestellt werden muss. 

Weshalb gibt es überhaupt einen Projektchor? 
Weinberger: Wir wollen­ mit dem Projektchor auch neue, jüngere Sängerinnen ansprechen und sie damit für den Chorgesang begeistern. 

Seit rund zehn Jahren haben Sie dem traditionellen Gesangverein einen modernen Auftritt verpasst. Was streben Sie noch für die Zukunft an? 
Weinberger: Es ist schon sehr viel erreicht worden, aber natürlich setze ich mir immer wieder neue Ziele, welche, das bleibt vorerst noch mein Geheimnis. 

Zusammen mit dem Chor wurde diesmal ein besonderes Motto mit »Lieder kennen keine Grenze« für das Jahreskonzert ausgesucht. Was bedeutet für Sie Freiheit, da Sie ja aus Russland stammen, aber seit vielen Jahren in Deutschland leben? 
Weinberger: Freiheit ist für mich das höchste Gut. 

Welche besondere Empfehlung können Sie den Besuchern des Jahreskonzertes geben? 
Weinberger: Freude und Neugier auf Neues, das sollten die Besucher mitbringen.