Der Traum vom "Zukunftsmuseum" soll wahr werden
Die Mitglieder des Vereins Technisches Erlebniszentrum Offenburg sind am Dienstag mit ihren Plänen an die Öffentlichkeit gegangen. Sie suchen nach Unterstützern, einem Gebäude – und sind zuversichtlich, dass auch die Finanzierung gestemmt werden kann.
Noch beschränkt sich die Sammlung vor allem auf historische Dinge: ein Grammofon, alte Radiogeräte und Sendeanlagen. Was im sogenannten Show-Room von Frank Leonhardt im Industriegebiet Nordwest derzeit zu sehen ist, stammt in erster Linie aus seinem eigenen Fundus. Doch es soll nur einen Vorgeschmack auf das geben, was der einstige Gründer eines Radiosenders und seine Mitstreiter in den kommenden Jahren in Offenburg auf die Beine stellen wollen: Der Traum von einem Technikmuseum soll Wirklichkeit werden.
»Heute ist der Startschuss, um an die Öffentlichkeit zu gehen«, sagte Leonhardt am Dienstagvormittag beim Pressegespräch, als er als Vorsitzender des 25 Mitglieder zählenden Vereins Technisches Erlebnismuseum Offenburg zusammen mit seinem »Vize« Hans-Peter Schemitz und Richard Braun das Ansinnen vorstellte. Nun gehe es darum, weitere Unterstützer für das Projekt zu finden. Wo genau das Technikmuseum unterkommen könnte, sei noch genauso offen wie die Frage der Finanzierung – mit Kosten im siebenstelligen Bereich wird gerechnet.
Neueste Technik zeigen
Wichtig ist dem Verein der Blick nach vorn. »Wir wollen die Zukunft in den Mittelpunkt stellen«, betonte Leonhardt. Deshalb soll es neben historischen Exponaten Roboter oder 3-D-Drucker zu sehen geben. Dabei soll unter anderem die Kooperation mit der Hochschule Offenburg helfen. Warum sollten deren Aushängeschilder wie der Rennwagen »Schluckspecht« oder der Fußballroboter »Sweaty« erst in 50 Jahren im Museum stehen, wenn man sie doch heute schon zeigen könne, wie Richard Braun anmerkte, der betonte: »Die neueste Technik soll ausgestellt werden.« Zudem sollen die Besucher zum Mitmachen angeregt werden. Auch lokale Erfindergrößen wie Xaver Henco oder Friedrich-August-Haselwander könnten hier gewürdigt werden.
Auch Unternehmen sollen mit ins Boot geholt werden. Sie könnten sich an der Finanzierung beteiligen und im Gegenzug Ausstellungsflächen für ihre Entwicklungen bekommen – ganz gleich, um welche Geräte es geht. So seien die Spülmaschinenhersteller Meiko und Hobart »geradezu prädestiniert, da einzusteigen«, sagte Hans-Peter Schemitz.
Die Initiatoren halten Offenburg als Standort für ideal. Die Stadt verfüge über eine innovative Wirtschaft, über Wissen und Kultur, Medien und Kommunikation sowie eine sehr gute Verkehrsanbindung, nicht zuletzt über Tourismus, wie Braun aufzählte. Zudem liege Offenburg genau in der Mitte der »Blauen Banane«, wie der französische Geograf Roger Brunet die besonders bevölkerungsreiche und dynamische gekrümmte Achse zwischen irischer See und Mittelmeer genannt hat. »Was liegt näher, als hier so ein Zukunftsmuseum aufzubauen?«
Was die Größe angeht, zog Schemitz einen Vergleich zum Technikmuseum in Bonn mit 1500 Quadratmetern. »Es muss nicht die kleinste Variante sein«, betonte er. Bei der Frage nach dem Gebäude verwies er auf die nördliche Hauptstraße mit ihren vielen Leerständen, darunter die alte Post.
HINWEIS: Ein erster Infotreff zum Museumsprojekt findet am Samstag, 9. Juli, um 15 Uhr im Show-Room, In der Jeuch 3, statt. Eingeladen sind alle, die sich eine Unterstützung des Projekts, sei es durch Kontakte oder auch finanziell, vorstellen können.