Zell am Harmersbach

Die ganze Vielfalt des Gesangs

Dieter Petri
Lesezeit 3 Minuten
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22. Oktober 2014

(Bild 1/2) Der Chor »Joy&Fun« bot mit der Solistin Marguerite Kraft auch ein afrikanisches Lied. Rund 350 Besucher erlebten am Sonntag ein glanzvolles Konzert in der Zeller Pfarrkirche St. Symphorian. ©Dieter Petri

Rund 350 Besucher waren Sonntag der Einladung des Joy&Fun-Chors zum Konzert in die Pfarrkirche St. Symphorian in Zell a. H. gefolgt. Das Repertoire umfasste Gesangstücke aus fünf Jahrhunderten. Dirigent Wolfram Dreher führt die Sangesgemeinschaft immer wieder an neue Herausforderungen heran. Mit Erfolg!

Zell a. H. Den Auftakt des Konzerts bildete das äußerst harmonisch klingende Stück »Alta trinita beata«. Das der Dreifaltigkeit gewidmete Lied entstand im 15. Jahrhundert in Italien von einem unbekannten Meister. Der erzeugte Wohlklang stellt so etwas wie das Markenzeichen des Chores dar. Anschließend begaben sich die Frauen im Alleingang in schwindelnde Ton-Höhen. Der von Mendelssohn-Bartholdy vertonte Psalm 121, »Hebe deine Augen auf zu den Bergen!« verlangte diesen Höhenflug. Der mit den beiden Stücken notwendige musikalische Sprung von der Renaissance in die deutsche Romantik hätte nicht größer sein können.
Zum ersten Mal wagte sich der Chor an das »Miserere« von Gregorio Allegri (1582 – 1652).  Äußerst kontrastreich stellt der Komponist der einstimmigen Gregorianik der früh-barocken Mehrstimmigkeit gegenüber. Eine lateinische Schola, gekonnt vorgetragen von Arthur Goehl und Stefan Stehle, und ein »italienischer« Chor erheben ihre Stimmen im Wechsel. Beide Teile bilden einen Rahmen für ein musikalisches Kleinod, gesungen von einem Quartett. Christiane Bergsträsser, Amelie Dreher, Siggi Lachmann und Birgit Maier ist es gelungen, das Herzstück in besonderer Reinheit darzustellen, wobei Amelie keine Mühe hatte, sich zum »hohen c« hinaufzuschwingen.
Mit dem traditionelle Spiritual »Deep River«, arrangiert vom Offenburger Kirchenkomponisten Traugott Fünfgeld, erinnerte der Chor an seine Anfänge, als Gospels und Spirituals das Programm beherrschten. Inzwischen hat es der Chor zu einer großen Breite gebracht, die verschiedenste Stilrichtungen umfasst.
Tiefe Versöhnlichkeit
Ein Beispiel dafür war an diesem Abend das afrikanische Lied »Senseni na«. Das Solo wurde dabei, wie könnte es anders sein, von Marguerite Kraft gesungen. Die Sängerin mit afrikanischen Wurzeln hat sich zum Auftritt eigens ein großgemustertes Tuch umgelegt, wie es afrikansiche Frauen lieben. Obwohl der Song bei Demonstrationen gegen die Apartheid gesungen wurde, hat er überhaupt nichts Aggressives, sondern atmet eine tiefe Versöhnlichkeit.
Eigentlich sollte zwischen den einzelnen Stücken nicht geklatscht werden. Doch als die reine Männergruppe  »Ännchen von Tharau« sang, hielt sich das Publikum nicht an die Anweisung und spendete spontanen Applaus. Wann erlebt man schon so viele gereifte Männer, die bei ihrem »Ännchen« in Verzückung geraten! Locker und salopp ging es dagegen beim »Kleinen grünen Kaktus« zu, den Männer und Frauen wieder gemeinsam sangen.
Zum ersten Mal gab es beim »Joy&Fun-Chorus« eine Ehrung, und das gleich für 20 und 21 Jahre Mitwirkung. Allen voran wurde der musikalische Vater des Chors, Wolfram Dreher, ausgezeichnet. Er hatte die Idee, neben dem Kirchenchor einen weiteren Chor zu bilden, der sich auch an englische Texte und betont rhythmische Lieder heranwagt.
Bruder Stephan Schweitzer, der die Ehrung vornahm, sprach anerkennend vom »etwas anderen Chor«, der das musikalische Angebot bereichere. Schon in den beiden ersten Jahren haben sich dem Chor angeschlossen: Elfriede Bothor, Elvira Dreher, Thomas Dreher, Birgit Maier, Anni und Hans-Peter Fautz und Sabine Lehmann. Selbstverständlich gratulierte Bruder Stephan nicht mit einem grünen Kaktus, sondern mit einer roten Rose.
Im Anschluss gab der Chor den Beatle-Song »When I’m Sixty Four« zum Besten; vermutlich mit dem Wunsch, dass die Chormitglieder der Sangesgemeinschaft bis ins gesetzte Alter treu bleiben. Unterstützt wurde der Chor diesmal von Dieter Benson am Klavier. Poppig ging dem Ende zu mit dem Abba-Song »Thank you for the Music«. Rebecca Moll glänzte dabei als Solistin. Mit einem anhaltenden Applaus bedankte sich das Publikum für die Musik. Im Gegenzug beschenkte der Chor das begeisterte Publikum mit zwei Zugaben.

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