OT-Sommeraktion »Offenes Werkstor« (7):

Forum-Kino: geballte Kraft von 60 000 Watt

Florian Pflüger
Lesezeit 4 Minuten
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22. August 2014
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(Bild 1/3) 50 OT-Leser haben beim »Offenen Werkstor« hinter die Kulissen des »Forum«-Kinos geblickt. Der Technische Leiter Nino Otteni (Zweiter von rechts) und Richard Frisch, zuständig fürs Marketing (Sechster von rechts), gaben detailliert Infos. Links: Lokalredakteur Florian Pflüger. ©Ulrich Marx

Eine aufwendige Programmgestaltung, eine komplette Digitalisierung – und das neue Soundsystem Dolby Atmos: Wie die hochmodernen Filmvorführungen im Offenburger »Forum«-Kino funktionieren, haben 50 OT-Leser am Mittwoch im Rahmen der Sommeraktion »Offenes Werkstor« erfahren.

Das eindrücklichste Kino-Erlebnis gibt es ganz zum Schluss: Es wummert, klirrt und tost, als der Trailer zum Film »Die Schlacht der fünf Heere«, letzter Teil der »Hobbit«-Trilogie, in Kinosaal 1 auf der Leinwand zu sehen ist – und aus den Lautsprechern kommt. Dolby Atmos heißt die neue Errungenschaft, die 50 OT-Leser im Rahmen der Sommeraktion »Offenes Werkstor« im »Forum«-Kino im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren bekommen. Denn das erst kürzlich für 150 000 Euro installierte Soundsystem mit 70 Lautsprechern, die eine Leistung von bis zu 60 000 Watt ermöglichen, lässt die Sitze vibrieren. Jeder Lautsprecher ist einzeln ansteuerbar, um den räumlichen Eindruck zu verstärken. Kein Wunder, dass Nino Otteni, der technische Leiter des Kinos, zu den Besuchern sagt: »Sie sitzen hier in einem der modernsten Säle in Deutschland!«

Ein enormer Aufwand
400 000 Besucher zählt das 2008 eröffnete Offenburger Kino durchschnittlich pro Jahr. Und dass das alleine schon organisatorisch mit enormem Aufwand verbunden ist, macht Richard Frisch deutlich, der im »Forum« für das Marketing zuständig ist. Schließlich muss so ein Kinoprogramm bei 30 bis 40 Vorstellungen am Tag erst einmal koordiniert werden. Und in Sachen Wetter gilt es schnell zu reagieren. Steht Regen bevor oder zieht ein Gewitter auf, muss mitunter für mehr Personal gesorgt werden.
Voller Stolz erinnert Frisch an die Auszeichnung mit dem »Kino-Champion« im Jahr 2011, so etwas wie der »Oscar« für Kinos. Von Anfang an habe man darauf geschaut, besondere Angebote zu machen. So gebe es einmal im Monat das Seniorenkino, zu dem jedes Mal zwischen 300 und 350 Besucher kämen. Und: Abseits vom »normalen Filme-Zeigen« werden auch Opern live aus New York übertragen – eine technische Raffinesse, die auch viele Leser beeindruckt. Frisch kündigt auch schon das nächste Zusatzangebot an: So sei geplant, auch virtuelle Rundgänge durch Museen wie den Louvre in Paris ins Offenburger Kino zu bringen.
Frisch geht auch auf die Kritik ein, das »Forum«-Kino sei zu kommerziell. »Wir sind ein Unternehmen«, betont er. »Wir müssen Filme zeigen, von denen wir die Garantie haben, dass die Leute kommen.« Um auch die »stillen, leisen Filme« zeigen zu können, gebe es die Reihe »Filmkunst«.

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Doch wie werden die Filme eigentlich ausgewählt, ist eine Frage aus den Reihen der OT-Leser. Frisch verweist zum einen auf die Verträge mit den Filmverleihern, in denen geregelt ist, wann welche Filme in welchen Kinosälen gespielt werden. Daneben sei man aber auch zu Besuch bei Filmmessen, um sich über Neuheiten vorab zu informieren. »Ich sitze drei Tage in Kinosälen und schaue mir Filme an – manchmal vier oder fünf am Tag«, sagt Frisch. Nach dem jüngsten Besuch der Filmmesse in Köln verspricht er: »Es wird ein tolles Kinojahr 2015!«

Generell hätten die Mitarbeiter im Kino Empfehlungen und Erfahrungswerte – doch Überraschungen gebe es immer wieder. Frisch nennt die sogenannten Sleeper, Filme, die von der Branche als »mittelmäßig« eingestuft werden und dann zu Kassenhits werden – zum Beispiel der französische Film »Ziemlich beste Freunde«. Im »Forum«-Kino sei dieser von Saal 7 mit 75 Plätzen bis in den großen Saal mit 400 Plätzen gewandert.
Mit dem Kino von früher hat die hochmoderne Technik in Offenburg nichts mehr zu tun. »Wir sind voll digitalisiert«, betont Frisch. Zu Beginn habe man noch mit Filmrollen gearbeitet, die bis zu 100 Kilogramm schwer waren. Heute kommen die Filme in feuerfesten Koffern auf einer Festplatte an – und können bequem auf die Server im Kino kopiert und in allen Sälen gespielt werden.

Stichwort

Entwicklung

Das »Forum«-Kino in der Offenburger Hauptstraße ist im Oktober 2008 eröffnet worden. Es umfasst acht Kinosäle mit insgesamt 1350 Plätzen, der größte ist Kinosaal 1 mit 400 Plätzen. Seit März dieses Jahres ist das »Forum«-Kino in Lahr mit fünf Sälen (1000 Plätze) in Betrieb. Ein drittes Kino in Rastatt mit sechs Sälen und 1200 Plätzen sollte ursprünglich noch in diesem Jahr eröffnet werden. Der Termin wird sich allerdings laut Richard Frisch, zuständig für Marketing und Events bei Forum Cinemas, auf nächstes Jahr verschieben.

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